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»Madeleine, so war das doch gar nicht gemeint«, hörte ich den Jungen dumpf durch die Badezimmertür sprechen. »Es tut mir leid.«

»Was weißt du über Mum?«, zischte ich. Es dauerte eine Weile, bis ich davon ausgehen konnte, dass der Junge, dessen Namen ich noch nicht einmal kannte, der aber, so wie er war, das beste, lebendige Beispiel für das Adjektiv ›perfekt‹ war, noch hinter der Tür stand und ruhig atmete.

»Hör mal«, murmelte er nach einer gedehnten Pause. Diese Phrase schien er von seinem Vater übernommen zu haben. Es fehlte eigentlich nur noch eine Forderung wie ›bitte schrei’ jetzt nicht laut herum oder knalle die Türen, wenn ich dir sage ...‹
Nein, im Ernst, obwohl seine Mutter noch gelebt haben musste, als er geboren war, hat er wahrscheinlich nichts außer seine verwuschelten Haare mit der beneidenswerten Farbe geerbt.
»Ich weiß, wie weh es tut, jemanden aus seiner Familie zu verlieren.«

»Ich auch«, konterte ich und lehnte den Kopf stöhnend an die Tür an. »Einmal alle diese Erlebnisse erlebt zu haben reicht mir.«

»Wenn jetzt nicht diese verdammte Tür zwischen uns wäre, würde ich dich in den Arm nehmen und trösten«.
Wie bitte? Seit wann verhielt er sich so romantisch und woher wusste er, dass es genau das war, nach dem ich suchte?
Langsam drehte ich den Schlüssel im Schloss um und öffnete die Tür. Vor mir stand noch immer der zottelige Junge mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Gegen ihn musste ich wie ein Zombie aussehen, doch das war mir in diesem Moment nicht so wichtig. Unkontrolliert machte ich einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn, ohne zu bedenken, dass ich noch immer nicht das Geringste über ihn wusste und dass es mehr als verstörend wirken musste.

»Alles wird gut«, versprach er und erwiderte meine Umarmung, sodass ich Ewigkeiten in dieser Position ausharren könnte. Sanft strich er mir über die Haare, bevor er mich leicht von ihm wegschob und sich lachend vorstellte:»Gestatten, Henry, Sohn eines derzeit sehr genervten Postboten und zwei unanständigen Geschwistern. Und Sie?«

Seine weißen Zähne blizten mich an und ich konnte nicht anders, als mit ihm zu grinsen.
»Madeleine. Ich fürchte, Sie brauchen keine näheren Beschreibungen.«

»Sehr emotional und anhänglich, nehme ich an. Soweit meine ersten Eindrücke«, erwiderte er, seine grauen Augen glitten an meinem Körper hinab.

»Ich verbitte mir diese abwegigen Blicke, der Herr!«, rief ich entsetzt und belustigt zugleich. Leicht errötet fügte ich jedoch hinzu:»Ihre Eindrücke sind allerdings kein bisschen abwegig.«

»Da bin ich aber beruhigt. Ihre Eigenschaften gefallen mir nämlich durchaus«. Funkelnde Augen. »Es lassen sich schnell Parallelen erkennen.« Ein Augenzwinkern.

»Vergiss‘ es!« Ironie. In Wirklichkeit wollte ich kein bisschen, dass er es, vielmehr noch mich, vergaß.

Kopf hoch, Shirt richten, weiterlaufen.

Heyy nochmal!
Wie war gleich nochmal der letzte Satz des letzten Kapitels?
Sorry, wirklich! Wirklich, wirklich, wirklich, aber es hat einfach nicht geklappt, wie es sollte.
Ich hoffe, ihr verzeiht mir und genießt einfach dieses Kapitel. Gerne auch Kritik in den Kommentaren äußern, darüber freue ich mich immer.

Danke für eure Geduld und eure Follows, Likes und Kommentare! Ihr seid echt der Hammer!

Ganz liebe Grüße,
F.

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⏰ Last updated: Nov 17, 2016 ⏰

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Kampfbereit.Where stories live. Discover now