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»Hör' mir zu, Madeleine.« Pattys Stimme klang so, als würde es nicht dulden, ihm jetzt nicht zuzuhören. »Du fährst jetzt mit zu mir nach Hause und ...« Er stoppte kurz und es kam mir vor, als würde er erwarten, dass ich ihm das Wort abschneiden wollte. »... wir werden über alles reden, in Ruhe. Du läufst nicht weg und schreist nicht herum, okay?« Warnend hob er eine Augenbraue, dann wandte er sich wieder dem Verkehr zu.
Leise nickte ich und blickte aus dem Fenster, hinaus auf die Natur, die in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit an uns vorbeirauschte. Was würde ich dafür geben, dass das alles hier nur ein grässlicher Albtraum wäre und ich gleich schweißgebadet aufwachen würde? Was würde ich dafür geben, dass das alles hier ganz schnell vorbei ist?

»Ich wollte das nicht, Patty, wirklich nicht«, gestand ich mit verbitterter Stimme, das Gesicht noch immer von ihm abgewandt, damit er nicht sah, wie sehr ich damit kämpfte, nicht laut zu schluchzen. »Es tut mir so leid.«
Patty ignorierte meine Versuche, sich bei ihm zu entschuldigen und fuhr einfach stur weiter. Auch er schien jemand zu sein, der mit den Nerven am Ende war und schnell ungemütlich wurde, so wie ich.

Als wir in einen gepflasterten, von hohen Eichen gesäumten, Hof einbogen und er die Tür des Wagens laut zuknallte, wurde mir erst bewusst, wie schlimm das Ganze auf ihn wirken musste. Mum hatte mir damals erzählt, dass seine Frau bei der Geburt des dritten Kindes gestorben war und er mit allen Mitteln versuchen musste, für seine Familie dazusein. Für ihn musste das alles wie eine Wiederholung sein. Eine, die man ungern wiedererleben wollte.

»Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen«, hatte er zwar immer geantwortet, als jemand ihn darauf ansprach, doch wie konnte man so asozial sein und ihm das glauben? Wie konnte ich so asozial sein?
Das große Bauernhaus, in dem er mit seinen Kindern untergekommen war, war heruntergekommen und dunkel, und er tat mir leid.

»Komm'«, forderte Patty unfreundlich und zog mich unsanft an der roten Regenjacke, die ich sonst niemals hergeben würde.

»Klar«, antwortete ich leise und unsicher, ob ich überhaupt noch antworten sollte bei dem Tonfall, den Patty anschlug. Rasch griff ich nach dem alten Koffer, den er bereits neben den Wagen gehievt hatte.

»Sei nicht geschockt, wenn dir gleich drei wildgewordene Kinder über den Weg laufen, ja? Und frag' sie bloß nicht nach ihren Freunden. In den letzten Tagen ist es das Tabu-Thema Nummer Eins.« Mit schnellen Schritten lief er mir voraus, bevor ich noch fragen konnte, warum und ob ich helfen konnte.

Der Schlüssel, den er im Schloss umdrehte, knackte leise und die Tür sprang geräuschvoll auf, in die er sofort eintrat. Ich fühlte mich zwar etwas fehl am Platz, aber Patty zuliebe machte ich kein großes Theater, sondern zog den Koffer einfach hinter mir her in den muffligen Eingangsbereich. Ein stechender Geruch stieg mir in die Nase und ließ sie leicht rümpfen.

»Patty, ist alles okay bei euch? Es riecht etwas ...« Ein lauter Schrei unterbrach meine unvollkommene Beschreibung des üblen Geruchs und ich zuckte überrascht und ängstlich zusammen, wobei Patty so schnell wie möglich aus dem Raum stürmte und hinter der Tür links verschwand.

Hallo, Leute!

Allem voran möchte ich Duplooo für das neue Cover und ihre Tipps danken ;).
Dann möchte ich euch allen danken, dass ihr nicht locker lasst mit meiner lahmen Geschichte :D.
Und zum Schluss möchte ich den 6.25% der Reader danken, die dies (warum auch immer) aus den USA tun 0:), aber auch dem Rest, der es aus Deutschland macht ...
An euch alle einfach nur ein fettes Danke!

-F-

Kampfbereit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt