15.

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Drei Kinder, der Größe nach geordnet, alle mit zotteligen, rotbraunen Haaren und schmutzigem Gesicht, schauten mich aus großen, neugierigen Augen an, als wäre ich jemand, der ihnen das Vorhaben, eine Suppe für ihren Vater zu kochen, maßlos zerstören zu wollen.
Ohne genau zu wissen, warum entschuldigte ich mich bei ihnen, doch Patty warf mir nur einen Blick zu, der wahrscheinlich soviel bedeuten sollte, wie »Darüber reden wir noch.« Vorerst kümmerte er sich aber um die Küche und die abgebrannte Suppe, die noch immer auf dem Herd kochte.

»Kann man euch nicht ein Mal allein lassen?«, schimpfte er, während er die heiße, dickflüssige Masse in den Mülleimer schüttete, die wohlmöglich die ›Suppe‹ hätte darstellen sollen und unter den Vorkenntnissen eines unerwünschten Kochs wurde mir schnell klar, dass diese Kinder wohl kaum öfter als ein Mal im Jahr in der Küche stehen konnten.

Leises Gemurmel war von den Kindern zu vernehmen, immer noch ordentlich sortiert, als wären sie bei der Bundeswehr. Vielleicht hätte Patty ihnen das so angeeignet, damit er besseren Überblick behielt.
Die Jüngste der Drei schaute mich noch immer aus ihren dunkelbraunen Augen an und schien sich bei meinem Anblick nicht sonderlich wohl zu fühlen, woraufhin ich etwas unruhig wurde.

»Kann ich helfen?«, bot ich an, doch Patty ignorierte mich weiter, spülte den Topf nicht gerade gründlich aus und wischte mit einem feuchten Lappen über den Herd und die hartgewordenen Überbleibsel der Suppe.

»Ich zeige ... ihr das Wohnzimmer, Dad«, beschloss der Älteste, versah mich mit einem auffordernden Blick und zog mich aus der Küche, in der wir alle bestimmt schon fünf Minuten wie angewurzelt seinem Vater zusahen.

»Es tut mir leid«, wiederholte ich schluckend und nahm auf einem der schweren Polstermöbel Platz.

»Halt, pass auf!«, rief er, anstatt mir anständig zu antworten und zog mich wieder herunter. »Der ist schon älter«, war seine knappe Erklärung, bei der ich merkte, wie er errötete.
»So wie alles hier«, wollte ich eigentlich ergänzen, aber dann erst fiel mir auf, wie peinlich das alles für ihn musste und wie unhöflich das wirken würde.

»Wir schwimmen eben nicht im Geld, so wie ...« Er biss sich auf die Lippe.
So wie ...? Schon wieder sah er mich an, doch dieses Mal war ich es, die rot wurde. Nur nicht unbedingt vor Scham.

»So wie wir? Du kennst uns doch gar nicht!«, schrie ich funkelnd.

Mit einem falschen Lächeln sah er mich an. Ich wusste, er würde etwas Provokantes antworten. »Ich kenne deine Mutter«, war alles, was er erwiderte, bevor sein erschrockenes »Oh« unsere Unterhaltung beendete.

Lass deine Ohren nicht glauben, was deine Augen nicht gesehen haben und lass deinen Mund nicht sagen, was dein Herz nicht fühlt.

Salut tout le monde!

... genau so habe ich letztens einen französischen Text begonnen und mit diesen Worten werde ich dieses Kapitel beenden (für die Nicht-Franzosen unter uns: Hallo, alle zusammen!).

Ein dickes, fettes Tut mir leid mit Ausrufezeichen dahinter (!!) dafür, dass ich mehr als einen Monat lang nichts hochgeladen habe (Wow, wie schnell die Zeit vergeht!) und dafür, dass ich generell inaktiv war! Es wird besser, versprochen :)

LG,
F.

Kampfbereit.Where stories live. Discover now