Kapitel 14

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Nein Mina. Öffne deine Augen nicht.

Wer weiß ob das alles nur ein Traum war, wenn du deine Augen jetzt öffnest und in deinem Zimmer liegst, ist alles zerstört. Alles.

Keiner atmete neben mir, kein Matt.. Kann ein Traum so verdammt realistisch sein?

Mutig öffnete ich schließlich meine Augen, ein lächeln umspielte meine Lippen. Ich lag nicht in meinem Bett, die weiße Decke ummantelt meine nackte Haut. Ich entdeckte einen Zettel neben mir.

'Ich wollte dich nicht wecken, ich bin joggen,

Matt'

War das gestern denn nicht genug Sport?!

Ich lachte und wickelte die Decke um meinen Körper und stand auf.

Auf dem gigantischen Esstisch war ein kleines Buffet aufgebaut. Mit Minibrötchen, Aufschnitt, Obst und Gemüse.

Der frischgepresste Orangensaft schmeckte unfassbar gut, daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

Neben mir blinkte Matts Handy auf, eine Nachricht von seinem Freund, Simon.

Das Essen kam mir wieder hoch.

Du hattest gestern Geschlechtsverkehr mit einem Schwulen, der in einer langjährigen Beziehung ist. MIT EINEM MANN!

Bist du dezent behindert Mina?!

Er will nichts von dir, er wollte einfach nur eine Frau ficken, FICKEN! Nichts weiter!

Ich stürmte ins Zimmer, sammelte meine Sachen zusammen und zog mich an.

Keine 2 Minuten stand ich bereits im Fahrstuhl.

Als die Türen sich öffneten, stand ein heißer, voll geschwitzter Matt vor mir und lächelte mich verführerisch an.

Wir gern würde ich ihn jetzt an mich reißen und meine Lippen gegen seine Pressen.

Eine Träne kullerte meine Wange hinunter. Als Matt diese sah, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Er sah besorgt aus.

Ohne ihn ein weiters mal anzugucken, lief ich an ihm vorbei.

Ich wollte nur noch laufen, laufen so schnell ich kann und so lange ich kann, einfach nur weg, weit weg.

Wie konntest du nur Mina, wieso hast du dich darauf eingelassen.

Was verdammt hast du erwartet?!

Das er sich in dich verlieben wird?!

Wovon träumst du bitte?! Fluchte mein Unterbewusstsein ununterbrochen.

Ich stand vor meiner Haustür und spielte mit dem Gedanken weiter zulaufen doch dann kam Kate um die Ecke. Scheisse.

,,Mina, Hey!''

,,Hallo.''

,,Wie war's mit Matty-baby?'', fragte sie aufgeregt.

,,Lass uns erstmal rein gehen.''

Ohne auf eine Antwort zu warten öffnete ich die Haustür.

Wir setzten uns auf mein Bett.

,,Oh nein, du weinst ja.Was hat dieser Dreckskerl mit dir angestellt?'', Kate ist außer sich und umarmt mich liebevoll, sie rennt aus ihrem Zimmer und kommt mit zwei Tafel Schokolade wieder. Ich liebe sie, ich liebe dieses Mädchen.

Während wir die Schokolade verdrückten, erzählte ich ihr von gestern.

,,DU HAST MIT IHM GESCHLAFEN?!'', schreit sie, ich halte ihr den Mund zu.

,,Deine kleinen Brüder wohnen hier auch noch, wir sind nicht allein.''

,,Es tut mir leid, ich dachte nur, ich meine, ich hätte das niemals erwartet. Er ist doch schwul oder nicht?''

,,Genau das ist es Kate. Ich weiß nicht warum er das gemacht hat. Er ist schon so lange schwul, was will er von mir?''

,,Gute frage. Mina, vielleicht hat sich seine Einstellung geändert. Es gibt doch auch Männer, die Leben jahrelang mit ihrer Frau und ihren Kindern zusammen und dann mit 50 Jahren bemerken sie, dass sie schwul sind.''

,,Ach Kate, das ist Quark.

Der wollte einfach nur eine Frau ficken, ich habe ihn heute das letzte mal gesehen.

Kate, könntest du die Rolle für mich spielen? Ich kann und will ihm nicht mehr über den Weg laufen.''

,,Willst du das wirklich wegen so einem Blödmann hinschmeißen?

Ich würde das für dich tun, bis nächste Woche haben wir ja noch zeit. Überleg es dir.

Aber, ich tue alles für dich und bin für dich da.''

,,Danke Kate, danke, danke für alles.''

Ich fiel ihr wie sooft in die Arme.

,,Gehen wir heute shoppen? Ein bisschen ablenken?'', fragte Kate vorsichtig.

,,Oh ja, unbedingt! Aber erstmal geh ich Duschen.''

Ich wollte nicht Duschen, ich würde die ganzen Spuren und Küsse von Matt abwaschen, ich will ihn und der Gedanke ihn nie wieder zu sehen zerreißt mein Herz. Bringt mich innerlich um.

,,Ich muss zu Chanel, mein roter Nagellack ist leer.''

Ich folgte Kate, während sie von einem Store zum nächsten hüpfte.

Ich konnte mich nicht eine Sekunde auf das shoppen konzentrieren. Meine Gedanken waren nur bei Matt.

Ich setzte mich auf eine Bank und wartete auf Kate.

Plötzlich sah ich ihn, der heißeste Typ auf der Welt war nur einige Meter von mir entfernt. Er schlürfte an seinem Starbuckskaffee, er sah so unglaublich verführerisch aus.

Seine Lippen sollten auf meine liegen und nicht an einem Becher.

Vielleicht sollte ich zu ihm rennen und ihn einfach küssen? Wäre das nicht taff und stark, so wie du es eigentlich bist?

Nein, versteck dich lieber.

Ich versuchte unauffällig aufzustehen um den Platz zu wechseln.

,,Mina!'', Kate rief mich. In dem Moment dreht sich Matt in meine Richtung und steuerte in meine Richtung.

Kate stand nun neben mir und scannte Matt von oben bis unten ab.

,,Kann ich kurz mit ihr sprechen?'', fragte Matt Kate.

Ach, ich hab also gar kein Mitspracherecht.

,,Ich glaube, das will sie gar nicht.'', antwortete sie frech.

,,Kate bitte lass uns allein.'', sagte Matt ruhig aber bestimmend.

,,Ist schon gut Kate.''

Kate schaute mich noch einmal fragend an, ich nickte ihr zu.

Matt nahm seine Ray Ban Sonnenbrille ab und strich mit seiner Hand an meinem Arm entlang.

Alles explodierte in mir, seine Berührungen. Unfassbar.

In meinem Bauch tanzten die Schmetterlinge.

,,Das was gestern passiert ist, tut mir leid. Ich wollte das nicht.''

Er wollte das nicht, okay.

Ungewollt suchten sich die tränen wieder einen weg nach unten.

Matt raufte sich durchs haar, setzte seine Sonnenbrille wieder auf, drehte sich um und verschwand in der Menschenmenge.

Sometimes It's Good To Be A Little BadWhere stories live. Discover now