Kapitel 9

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Ein schreckliches Piepen riss mich aus dem Schlaf. Ich hasste Montag- und früh aufstehen. In diesen Punkten war ich genau wie jeder andere Schüler. Ich wollte meine Augen nicht öffnen. Stattdessen drehte ich mich um und tippte wahllos Aug meinem Handy rum, bis diese nervigen Töne endlich aufhörten. Wegen der schrecklichen Kälte kuschelte ich mich wieder ein. Doch sofort ging mein Wecker wieder los. Endlich öffnete ich meine Augen. Doch es brachte mir kaum etwas, denn es war stockdunkel. Das einzige Licht kam von meinem Handy. Ich knipste meine Nachttischlampe an und schleppte mich aus meinem Bett. Kurz überlegte ich: gab es etwas, worauf ich mich freuen konnte? Ich hatte heute Kunst. Doch das war der Grund, weshalb ich heute nur Kleidung anziehen könnte, die dreckig werden kann, was heißt dass man die Farbe und das Zeug dort wieder heraus waschen könnte. Mh! Also nein. Ich freute mich nicht, da mein Outfit heute eher eingeschränkt sein wird. Ich überlege weiter, während ich mir ein Outfit zusammenstellte. Ich würde Jason Wiedersehen...- MOMENT MAL, STOP!! warum freute ich mich darauf? Er wäre der erste, der mich für 'ne andere stehen lassen würde. Ich schüttelte den Kopf. Ich zog das schwarze Wollkleid an, das fast bis zu meinen Knien ging und darunter eine Stumpfhose. Außerdem meine geliebten hohen Falschleder Stiefel- Natürlich auch in schwarz. Dann suchte ich einen bestimmten grau-schwarzen Riesen Schal, der wirklich alles aushielt und wickelte ihn um meinen Hals. Ist es nicht logisch, dass ich die Pille nahm? Genau das tat ich täglich, bevor ich mich schminkte. Ich machte mir einen schnellen geflüchteten Zopf und ging dick eingepackt nach draußen. Selbst jetzt droht ich noch. Denn es gerechte eine Art Schneesturm, was für die Gegend hier sehr untypisch war. Dieser ganze Winter war dieses Jahr sehr untypisch und durchwachsen. Ja Januar. Früher liebte ich den Winter, unteranderem weil meiner Meinung nach Wintermode am liebsten hatte. Außerdem weil man sich so schön einkuscheln kann. Doch am meisten liebte ich die Weihnachtszeit. Früher war immer die meiste Deko in meinem Zimmer. Doch keiner hatte sich beschwert. Ich lächelte-mal wieder. Doch die letzten drei Weihnachten hatte ich alleine verbracht. Das letzte mal saß ich in Joggingkleidung und einer Tafel Schokolade an meinem Laptop und habe mir im Internet hauptsächlich Kleidung gekauft, mich sozusagen selbst beschenkt. Ich wählte Jasons Nummer. "Ja!" Brummte er. "Jason, ich könntest mich bitte abholen?" Fragte ich in einer zuckersüßen Stimme. "Ich bin schon in der Schule." "Während ich mir hier den Arsch abfriere."fügte ich hinzu. "Ich denke, so würde er mir aber auch gefallen." Schleimte. Ich denke, es war offensichtlich, dass er über meinen Hintern redete. "Jason, Babe, komm schon!" Bettelte ich, sich versuchte nicht so verzweifelt zu klingen. "Aber wenn wir zu spät kommen, bist du mir 'was schuldig, süße!" Sagte er, ich sah ihn gedanklich grinsen. "Wir werden nicht zu spät kommen, du brauchst keine fünf Minuten hierher." Sagte ich. Er brummte und legte auf. Zitternd wegen der Kälte umklammerte ich meine Tasche. Ich sah an mir herunter. Wie so oft suchte ich an mir Dinge, die darauf hinwiesen, dass ich keine richtige Hure war. Wer hätte es erwartet, dass ich seit zwei Jahren Körbchengröße B hatte- weitestgehend von C. Doch ich hatte nicht vor, etwas zu ändern. Ich war ganz zufrieden mit mir. Ich scrollte über mein Instagram Account. Selbst ich hatte ihn auf 'Privat' gestellt. Denn im Internet gab es doch viele komische Leute, die mir vielleicht nicht folgen sollten. Ich zog meine Kappuze über und lief Richtung Straße. Ich stand am Gehweg, bis ich endlich zwischen dem herumwirbelnden Schnee die Scheinwerfer und Jasons Auto erkannte. Als er anhielt, beeilte ich mich, schnell auf die andere Seite des Autos zu gelangen, um einzusteigen. "Hey Jason!" Sagte ich mit klappenden Zähnen. Er trug eine offene Jacke. Außerdem eine durchlöcherte Jeans und Sneakers. Wie hielt er das bei diesem Wetter nur aus. "Hey Süße" er sah mich erwartungsvoll an. Klar, er wollte einen Kuss - als Belohnung. Ich zog ihn mit meiner unterkühlten Hand zu mir und drückte ihm meine genau so angefrorenen Lippen entgegen. Es war ein göttliches Gefühl, seine anscheinend heißen Lippen auf meinen zu spüren. "Du bist so heiß, Babe!" Schleimte ich bitchig und lächelte entsprechend. "Danke Süße!" Er fuhr los und ich hörte die leise spielende Musik aus dem Radio und das Gebläse der Heizung. Während der Fahrt redeten wir nicht. Erst als wir auf den Parkplatz führen und Jason sein Auto abstellte. "Bereit für die Aufmerksamkeit der halben Schule?" Fragte er grinsend. "Baby, hättest du mein Schulleben das letzte Jahr verfolgt, wüsstest du, dass so etwas nicht selten der Fall ist." "Schon. Aber wir sind jetzt zusammen der Grund dafür." Er zwinkerte mir zu. "Stimmt. Aber ich werde es überleben." "Gut, dann los." Sagte er und wir stiegen aus. Wir liefen zwar einfach nur nebeneinander her, aber trotzdem sah uns Wirklich jeder an. Fast alle Mädchen sahen Neidisch aus. Sogar einige, von denen man wusste, dass sie in einer Beziehung sind. Ich wusste genau, wie sie sich fühlten. Früher stand ich immer auf einem dieser Plätze und sah Jason mit oder ohne Begleitung hinterher. Es war schrecklich. Doch jetzt fühlte ich mich überlegen. Und so lächelte ich auch. Arrogant. Doch tief in meinem Inneren fühlte ich Schmerz. Denn Jasons Freundin zu sein, war früher immer einer meiner größten Wünsche, doch gleichzeitig mein größter Alptraum. Weil ich nur eine von vielen sein würde und genau das bin ich auch jetzt. Ich hatte mich mal wieder selbst enttäuscht und alle, mit denen ich früher mal befreundet war.

OMG! Leute. Hatte ich mich nicht gestern Nacht für über 170 reads bedankt? Ich abdanke mich jetzt für 220 reads. DANKE ich liebe euch dafür❤️😍
Jaja ich übertreibe mal wieder...😂😍
Ich hoffe es hat euch gefallen !
Xmasrapunzel ❤️

(Ex) Bitch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt