Kapitel 26

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_Dienstag Nachmittag_Lea_

Ju schaute mich unverständlich an.
"Ju...sie ist meine... Mutter... sie... ich liebe sie trotzdem."

"Ach... ich weiß doch Babe."
Ich lief rot an. Hatte er es schon wieder gesagt? Und dieses Mal vor den Polizisten?!
Ich wünschte, ich könnte im Boden versinken...

Frau Meier grinste leicht und Herr Krause konnte sich kein leises Lachen verkneifen.
"Wahre Liebe. Sie sind wie ein altes Ehepaar..." Flüsterte Frau Meier und stupste Herr Krause an.

"Und wie..." Er grinste und beugte sich schnell zu ihr um ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
Sie lief rot an und wollte sich hinter ihrer Hand verstecken.

Ich starrte wieder. Verdammt.
Ju lachte und ich grinste nur dumm.
"Wann kann ich mit ihr reden?" Lenkte ich ab und schaute in die Runde. "Wann können wir mit ihr reden?" Er korrigierte mich.
Süß... Ähh Nein nicht süß.
Okay ich gebs auf- ich habe sowieso keine Chance gegen ihn.

Ich verdrehte meine Augen, legte meinen Kopf schief und schaute Ju genervt an.
"Ju? Ich glaube, das ist eine Sache zwischen mir und meiner Mutter."
"Ich dar-" "Nein, Ju du darfst nicht mit. Du weißt, das ich dich liebe, aber du würdest nur vom Thema ablenken." Ich lachte.

"Jaja." "Du weißt ja, was das heisst." Ich grinste und er schaute nur genervt, aber danach sofort liebevoll.
"Natürlich weiß ich das, Babe." Das 'Babe' schmolz auf seiner Zunge hinweg. Ich spürte es förmlich.
Genervt verdrehte ich meine Augen und lachte auf.

"Wann darf ich mit ihr sprechen?"
"Du kannst gleich jetzt mit ihr reden. Wir können dich zur Wache mitnehmen." Herr Krause lächelte mich an.

Seine haselnussbraunen Augen erinnerten mich an etwas... oder an jemandem... komisch, nur weiß ich nicht, an was oder wen...

"Das wäre sehr nett von ihnen."
Sie nickten beide und lächelten.
"Ähm... kommst du zumindest mit?"
Ich schaute vorsichtig in Jus Richtung.
Er seufzte resigniert.

"Nach alledem, was wir durchgemacht haben, denkst du im ernst, das ich dich jetzt alleine lasse?"
Er lächelte und keine zwei Sekunden küsste er mich.

Erschrocken, das er mich so stürmich küsste, schloss ich erst ein paar Sekunden später meine Augen.

In diesem Kuss lag so viel Liebe und Zärtlichkeit, das mein Herz drohte zu zerspringen.
Ich wollte mich dem Kuss voll hingeben, doch wir wurden durch ein Räuspern unterbrochen.

Wir fuhren auseinander.
Er blieb wieder völlig ruhig- ich? Natürlich lief ich rot an.
Toll.

"Können wir los?"

...

Wenig später hatten wir die Erlaubnis bekommen, das Krankenhaus zu verlassen.
Wir würden morgen früh mit den Polizisten zurück nach Köln fahren. Kurz vor der Wohnung würden wir natürlich aussteigen, damit uns niemand sah.

So würden wir noch eine weitere Nacht im Krankenhaus bleiben.
Das Hotel hatten wir bezahlt bekommen- Krankenversicherung und so. Ein Glück, das sie das übernahmen.

Als wir auf der Wache ankamen, folgte ich Ihnen zu einer Gefängniszelle.
Ju blieb im Wartezimmer.

Dahinter auf einer Pritsche saß sie. Celestia Cooper. Mein Erzeuger.
Sie blickte auf und schaute mich geschockt an.

"Lea? Du lebst..."
"Ja, dank Ju. Danke, das du immer so eine wundervolle Mutter warst." Sarkastisch lächelte ich sie schief an.

"Hör mir zu: es ist und es war nie einfach für uns. Für Martin und mich. Wir hatten Probleme di-"
"Jetzt hör du mir mal zu: es interessiert mich null, ob ihr Probleme hattet- und was für welche! Ihr habt mich doch gehasst. Und du warst zu feige und bist abgehauen. Hast mich mit meinem Erzeuger alleine gelassen." Ich spuckte das Wort förmlich aus.

"Hör mir bitte zu: Er is-"
"Ich weiss, das du ihn liebst, aber verstehst du das denn nicht?! Er hätte dir doch sowieso wieder wehgetan- dich vergewaltigt. Alles mögliche. Ich verstehe dich nicht.
Du liebst ihn?! Warum verdammt?! Er hat mir all die Jahre wehgetan! Für dich hat das ja anscheinend nichts bedeutet.Ich war ja nie eine 'Tochter' für dich. Was hast du für ein Prob-"

"Lea!" Sie kreischte und ihr rannen Tränen an den Wangen herunter.
"Hör mir verdammt nochmal zu!," keuchte sie und rang nach Atem. Ihre Stimme war heiser. "- er ist nicht dein leiblicher Vater!"

Ich verstummte.
"Was?"
Ungläubig starrte ich die Frau vor mir an.

...

Loving can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt