Kapitel 3 ✔

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Mein Kopf schmerzte höllisch. Ich wollte meine Augen öffnen- doch ich konnte es nicht.
Ich lag auf etwas Weichem. Ein seltsamer Duft stieg mir in die Nase.
Es duftete nach Reis.
Jemand kochte gerade Reis. Der Duft erfüllte mich- ich esse nicht oft so etwas leckeres.
Sofort dröhnte mein Kopf. Wie wenn mir jemand Nadeln in die Kopfhaut presste.
Der Schmerz übermannte mich und ich fiel in einen tiefen Abrund- pechschwarz. Ich wollte nicht aufhören zu fallen. Ich dachte, ich komme irgendwann auf dem Boden auf- doch so war es nicht. Ich fiel und fiel in die Unendliche, schwarze Tiefe.

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Nach Wochen- so fühlte es sich an- wachte ich nun endlich auf.
Die Kopfschmerzen sind nun fast gänzlich verschwunden.
Müde schlug ich meine Augen auf und sah vor mir Joon. Er saß auf dem Wohnzimmertisch. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und bemerkte, dass ich auf dem Sofa lag. Eingewickelt in eine rote Decke. Vor mir stand ein Glas Wasser, dass ich gierig austrank. Denn meine Kehle fühlte sich staubtrocken an.
,,Wie geht es dir?" Mein Blick glitt zu Joon der mich gespannt musterte. ,,Naja. Meine Kopfschmerzen sind fast verschwunden."
,,Du sagst, falls du etwas brauchst. oder?" Fragend schaute er mich an.
Ich nickte als Antwort und lehnte mich schlaff zurück.
Eine bestimmte Frage schoss mir durch den Kopf. Ich fragte mich das schon seitdem ich hier lag.
'Wieso? Warum nimmt jemand mich auf? Er kannte- kennt mich nicht einmal.' Stirnrunzelnd blickte ich Joon an.

"Was ist?"
,,Du kennst mich nicht. Warum nimmst du mich auf? Warum tust du das? Warum hilfst du mir?-Wieso?"
Ich hatte mittlerweile meine Arme um meine Beine geschlungen, die angewinkelt dastanden.
"Ich helfe so viel ich kann. Du sahst so fertig und verzweifelt aus. Ich musste dir einfach helfen. Und als du zu Boden gefallen bist- musste ich dich bei mir behalten." Er strahlte mich an. Da konnte ich nicht mithalten. Ich konnte nicht strahlen. Wieso denn auch?- Mein Leben ist ein einziges Chaos.
Doch ich konnte mich bei ihm bedanken. Ihn umarmen und ihn nie wieder loslassen. Ich hatte noch nie einen Freund gehabt, der einfach für mich da war. Und so fühlte es sich an. Er war- oder würde ein toller Freund sein.

Joon sah das es mir schlecht ging. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich rang um Worte. Dann kam er einfach auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Erleichtert seufzte ich und schloss die Augen. Ich wusste nicht wie lange wir so dasaßen.
"Alles ist gut. Aber ich hätte da noch eine Frage." Er streichelte mir über den Rücken und beruhigte mich.
"Mhhhm.."
"Wieso warst du draußen? Und vor was oder vor wem bist du geflohen?"
"Ich... Mein.." Mein Mund wollte mir nicht gehorchen- ich konnte nur abgehackte Wörter herrausbekommen.
"Du musst es mir noch nicht sagen- sag es mir, wenn du kannst und bereit bist." Verständnissvoll sah er auf mich herab.

Nickend-vor Dankbarkeit umarmte ich ihn noch stärker.
Ich konnte mir ausmalen das er vor sich hinstrahlte.
So vergingen mehrere Tage ereignisslos. Heute- mitten in der Woche kamen Freunde von Joon.
Es war früher Morgen und ich lebte jetzt schon seit einer Woche hier. Joon war ein guter Freund.
Er wusste in der Zwischenzeit schon warum ich geflohen bin.
Joon wusste alles über mich und ich über ihn.
Es ist, als würden wir uns schon Jahre lang kennen- doch es waren erst einpaar Tage die vergangen sind.
Er war inzwischen nicht nur ein Freund für mich. Er war nun mein Bruder- und ich seine Schwester.
Schweigend saßen wir auf der Couch und schauten Fern als es klingelte.
"Das sind deine Freunde oder?" Fragend schaute ich ihn an.
"Ja. Sie sind nett. Sie machen dir nichts." Grinsend lief er zur Haustür, die ich von hier sehen konnte.

Schwungvoll riss Joon die Türe auf und zwei grinsende Typen standen nun sichtbar im Rahmen.
"Hey ihr Reiswaffeln" schrie Joon und fiel über sie her.
Herzhaft umarmten sie sich.
"Kommt rein ihr zwei"
Langsam traten sie ein.
,,Seit wann ist deine Wohnung so aufgeräumt?" Fragte einer der beiden lachend.
"Seitdem ich einen besonderen Gast habe" lächelnd trat Joon ins Wohnzimmer. Die anderen folgten ihm und ihr Blick fiel auf mich- das gebrochene Mädchen, das durch Joon nun zu Kräften kam.

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Loving can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt