Kapitel 5 ✔

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Mehrere Tage sind vergangen, seit ich Ju und Vinc getroffen habe.
Nach diesem Tag schloss ich beide in mein Herz- genau wie Joon davor.
Manchmal- da überkam es mich.
Ju linste öfter zu mir herüber und ließ mich nicht aus den Augen. 
Er hatte wohl große Sorge um mich. Kann ich natürlich nur bestätigen.
Doch nun war alles gut. Mein Leben hatte eine Kehrtwende.
Das Blatt hatte sich auf die gute Seite gewendet. Ich hatte nun einen Neuanfang geschenkt bekommen.
Mit wunderbaren Freunden- die ich liebte und die mich liebten. Doch da war noch etwas. Je mehr ich mit Ju unternahm, desto häufiger wurde mir bewusst das, wenn sich unsere Hände streiften- ein wunderbares kribbeln in meinem Bauch hochkam.
Ich würde gerne vor Freude springen- doch ich wusste nicht wieso. 

_Montag_

"Ey ich muss mal los. Arbeiten und so. Bis bald!" Damit zog Vinc die Türe zu.
Nachdem wir uns näher kennengelernt hatten, zogen schließlich auch Vinc und Ju in unsere WG. Wir hatten schließlich noch 2 Zimmer frei. Ich schlafe immer noch auf dem Sofa. Zwar hatte mir Joon ein Zimmer angeboten, doch ich hab abgelehnt, da mir das Sofa auch reicht. Manchmal schlafe ich aber auch bei Joon, da mich Albträume nur so jagen und ich in der Nacht verschwitzt und schreiend aufwachte. Meist sind es die Träume von meiner Flucht.

Letzten Mittwoch sind die drei Jungs einkaufen gewesen- sie wollten eigentlich nur Lebensmittel kaufen... Doch dann kamen sie am Abend mit Kleidung in meiner Größe zurück. Joon hatte sich meine Kleidergrösse bei meinen Sachen abgeschaut.
Gut. Nein. Eigentlich gar nicht gut. Ich merke jetzt schon wieder, wie meine Schuldgefühle in meinem Kopf klagten. Es ist wie wenn der Lehrer an der Tafel mit der Kreide kratzt. Unerträglich und nervtötend.
Ich sollte ihnen nicht im Weg stehen. Man sollte mir auch keine Kleidung kaufen. Ich schaffe das alleine. Sie können machen was sie- "Leaa. Huhu bist du noch da?" Grinsend wedelt Ju vor meinem Gesicht rum.
Ich ziehe nur eine Augenbraue hoch. Doch dann muss ich auch lachen.

"Das Frühstück ist angerichtet die Dame" Mit einer gleitenden Handbewegung zeigt er in Richtung Küche. "Danke sehr der Herr." Nachdem ich vom Sofa aufgestanden bin, reichte er mir seinen Arm zum drunter einharken.
Zögernd lasse ich mich drauf ein und es erfasste mich wie ein Stromschlag. Als ich seine Hand berührte, versetzte es mir einen kleinen Stromschlag der mir durch den ganzen Körper huschte.
Ju überging meine peinliche Reaktion- zum Glück.
Wir gingen mit fließenden Schritten zur Küche.
Julien führte mich an meinen Platz und schob Gentleman-Like den Stuhl vor, damit ich mich setzen konnte.
Ich bedankte mich mit einem kurzen Nicken.

Nun saß auch er. Das Essen verging lachend. Wir quatschten normal und vergaßen meine peinliche Reaktion vorhin.
Ju war ein toller Freund.
Man konnte mit ihm über 'fast' alles reden. Nunja eben über 'fast' alles.
Manche Dinge konnte ich nur mit Joon besprechen, da wir uns schon länger und mehr kennen.
"Ich Gedenke, das das Essen vorzüglich war." Sprach Ju in seiner hochnäsigen Stimme. Er sah auf meinen Teller, den ich fast leer gegessen hatte.
Ich konterte "Nunja mein lieber Herr, es war vorzüglich. Nicht viele Männer können solch feine Gerichte zaubern."
Wir fielen beide in schallendes Gelächter.

Als wir den Tisch abräumten, hörten wir einen dumpfen Schlag.
Erschrocken sah ich Ju an.
Stirnrunzelnd sah er mich an.
"Warte hier." Leise begab er sich in den Flur.
Er suchte alle Zimmer ab.
Als letzteres das von Joon.
Schwungvoll öffnete er die Türe und sah ihn auf dem Boden liegen.
Sah so aus als wäre er aus dem Bett gefallen.

"Mensch Joon." Lachend bückte sich Ju und half ihm auf.
"Man das ist nicht lustig." Mürrisch streckte er sich und gähnte.
Ich trat an seinen Türrahmen und lachte mit Ju.

.

Der Tag verging wie im Flug.
Vinc kam von seiner Arbeit zurück, Ju kochte am Abend Spaghetti Bolognese und Joon machte sich über mich lustig, da ich meine neuen Sachen probierte.
"Man Joon lass sie doch, wenn ihr das gefällt soll sie es tragen." Vinc grinste und schüttelte den Kopf.
Joon und Ju lachten einfach. Alle drei saßen in der Küche und sahen meine neuen 'Looks' an.
Ich wusste nicht was sie für ein Problem mit meinen neuen Sachen hatten!- naja vielleicht passten sie nicht so gut zusammen...

"Ich glaube da braucht jemand eine kurze Einweisung in die Mode Welt. Darf ich?" Fragte Ju.
"Mh na klar." Somit kam er mit ins Wohnzimmer und sah den Kleiderhaufen an.
"Nun, das was du trägst passt nicht zusammen... weisst du, eine grüne Leggings, ein blauer Rock und ein gelbes Top- naja passen halt nun einmal nicht." Lachend durchwühlte er den Haufen.
Ich schuckte ihn leicht weg und schaute beleidigt. Musste aber nach kurzer Zeit auch lachen.
"Ist ja nicht schlimm. Ich such dir jetzt mal was raus..." Er durchwühlte den Stapel weiter, bis er etwas herauszog. "Ja genau das ziehst du an. Danach kommst du bitte in die Küche- die anderen sollten dich auf jeden Fall damit sehen." Grinsend reichte er mir das Kleidungsstück. "Sicher?"
"Sicher. Los geh schon." Lächelnd schob er mich Richtung Badezimmer.
"Okay..." seufzend schloss ich die Tür vor seiner Nase.

...

Loving can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt