10.Kapitel

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„Nein" hauchte ich von meinen Lippen.

Sie wollte spielen und das tat sie auch.

„Erinnerst du dich noch an damals. Ich gewinne immer." Es sprach bedrohlich zu mir. Ich schloss meine Augen, die drohten, dass gesehene mit den Tränen wegspülen zu wollen. Aber ich riss mich zusammen, ich durfte vor dieser Missgeburt keine schwäche zeigen. Ich öffnete meine Augen wieder und brachte ein zitterndes lächeln zu Stande. Es sah mich nur schief an und schmollte gespielt mit dem Mund. „Kleines. Gestörtes. Mä-dchen", sie flüsterte es klar und deutlich und ihre Worte hallten in den Raum wieder. Doch ich versuchte diese einfach zu ignorieren. Auf einmal nahm es das geschnittene Brötchen, zerdrückte es mit ihrer Hand ging auf die Wand neben ihr zu und zerrieb es fast schon schadenfroh an der ganzen Wand entlang. Dann kam sie wieder vor mir und blickte mich an. Meine Augen starrte nur die Wand mit den noch restlichen Brot krümeln darauf an. Was hatte sie vor? Mein Gehirn schien wie ausgeschaltet zu sein, doch ich dachte fieberhaft nach, was es nun machen wollen würde.

Und plötzlich konnte ich nur noch sehen wie es das Tablett durch den ganzen Raum weg schleuderte. Mein Kopf schoss in ihre Richtung und meine Augen hatten sich auf das größte geweitet, als sie ein kleines Küchenmesser aus ihrer Hosentasche heraus nahm. Nein, nein, nein. Ich wollte mich fort von ihr bewegen, doch es war unmöglich meinen Körper bewegen zu können. Eine welle von unerträglichen Schmerzen durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich schrie kurz auf, verdammt tat es weh. Es drehte sich langsam in meine Richtung und bedacht, dass kleine Messer wie eine Trophäe in die Höhe zu halten.

Wie es dort stand und gebannt auf das Messer starrte, wie ein kleines Mädchen, dass eine neue Puppe bekommen hätte. So starrte sie das Messer an, würdevoll und glücklich.

Meine Hände krallte ich in die Matratze unter mir, versuchte mich langsam von ihr weg zu bewegen, doch erbärmlich. Meine Auge huschten durch den ganzen Raum, nach eine Fluchtmöglichkeit für meinen jetzigen zustand. Aber ich fand nichts. „Keine Sorge, wenn du still hältst wird es nicht so sehr weh tun. Pscht." Auf einmal war es hinter mir und flüsterte in mein Ohr diese Worte. Ich war im Gegensatz wie erstarrt. Mein von vorhin so plötzlicher Mut hatte mich verlassen. Meine Stimme mit ihm wohl auch. Bye, bye.

Es packte mich nur brutal an meinem linken Handgelenk und zog es auch nicht sanfter zu sich.

Und bevor ich genau wahrnehmen konnte was es vorhatte, hatte es mir einen langen schnitt auf meinen Unterarm geritzt. Der Schnitt fing an zu brennen, ich versuchte verzweifelt meinen Arm von dieser Kranken Person wegzuziehen, doch sie hielt stand. Drückte sogar noch mit ihren langen Monsterkrallen in die Wunde und ich fing an mit zusammengepressten Zähnen zu schreien. „Was tust du? Du verrückte!" Schrie ich verzweifelt. Dann nahm es das kleine Messer, wo man eine deutliche Blutspur daran erkennen konnte, weg von meine Arm. Mein Blut, ich konnte mich im Schein des Blutverschmierten Messers schwach erkennen und sah verdammt geschwächt aus.

Ich versuchte immer noch meinen Arm aus ihren Klammern zu befreien, nahm meine andere Hand zur Hilfe und versuchte noch verzweifelter die ganzen schmerzen in meinen Körper zu ignorieren.

Es fing auf einmal an wie eine verrückte zu lachen und zwar noch sehr laut. Es schmerzte mir in den Ohren. Verdammt!

Dann, von nirgend wo her rammte sie sich das Messer, wo noch mein Blut dran war, in ihren Oberschenkel. Ihr lachen wechselte schlagartig in eine schmerzverzerrtes schreien, dass die Luft hier zum zerreißen erdrückte. Ich starrte es nur zu geschockt an. Was um Gottes Willen-?!

Unreal     *Pausiert*Where stories live. Discover now