7.Kapitel

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Es war dunkel. Finsternis umschlang mich von überall her.

Ich stand einfach nur da rum. War nicht fähig mich zu bewegen. Nicht mal eine kleinste Bewegung von mir. Ich fühlte mich taub. Kalt.

Ich konnte ein regelmäßiges Tropfen von der Decke auf den Boden fallen hören.

Immer wenn ein Tropfen den Boden küsste, echote dieser wieder zurück.

Wie ein Hilferuf gelang es in meinen Ohren.

Jeder aufkommende Tropfen klang wie ein Leid einer umherschwirrenden Seele.

Sie schrien und ihre schreie drangen bis zu meinen Knochenmark hindurch.

Doch mit mir geschah nichts. Zumindest Körperlich nicht.

Innerlich war ich am toben, wollte raus aus meinem gefesselten Körper.

Doch ich war wie versteinert.

Die Tropfen wurden immer mehr und auf einmal schienen sie von überallher zu kommen.

Mein inneres tobte, ich wollte es nicht, ich wollte frei sein.

Plötzlich konnte ich den Boden unter mir nicht mehr spüren.

Ich fiel, fiel immer weiter und ehrlich gesagt fühlte ich mich frei.

Ich liebte dieses Gefühl, davon zu denken, dass man Flügel hätte, die einem die Freiheit schenken könnten. Zu wissen, dass man den Aufprall nicht Spüren wird, da die Flügel einen tragen würden.

Es war nur mit einem Wort zu beschreiben.

Unglaublich.

Und doch unrealistisch.

Mich umgab auf einmal eine plötzliche kälte. Ich war erstarrt. Ich bin ins Wasser gefallen.

Meine Flügel konnten mich nicht retten.

Ich fiel immer tiefer und tiefer, meine Hand streckte ich langsam nach oben, da wo ich etwas Licht schimmerndes erblicken konnte, doch ich fiel immer weiter, weg von meinem Lichtblick.

Meine Flügel hatten mich nicht auffangen können, sie haben mich einfach dem Wasser überlassen und das Wasser zieht mich nun in seine unendliche tiefe, das so unberechenbar zu sein scheint.

Wenn man einmal hineinfällt, kommt man nicht mehr da raus. Man bleibt immer dort.

Man könnte es schaffen, sich die Kraft zu nehmen wieder versuchen hinauf zu schauen und die Strömen des Wassers würden sich den Spaß erlauben, dich sogar etwas mit nach oben zu treiben, doch kurz vor deinem Ziel werden sie dich wieder tief ins Wasser fallen lassen.

Ein anders gesehener Jo-Jo-Effekt.

Wie erbärmlich, dass das Wasser über mich lacht. Über uns.

Mein Blick huschte zur Seite, zu meinen Flügeln. Doch sie waren zerfallen, ihre zuvor noch prunkvollen Federn, verschwunden, so als hätte man sie verbrannt, sie zerfielen Stück für Stück immer weiter und die Schmerzen machten es mir noch deutlicher.

Am liebsten würde ich sie eigenhändig abreißen, doch ich konnte mich nicht von ihnen lösen. Das konnte ich nicht übers Herz bringen, sie von mir zu lassen.

Ich hatte noch einen funken Hoffnung, dass sie mich wieder hoch tragen könnten.

Es klang aber so Unrealistisch und unmöglich.

Unreal     *Pausiert*Where stories live. Discover now