Chapter 12➰

4.8K 211 35
                                    

Alec Pov:

Nervös und angespannt konzentrierte ich mich auf meine Schritte.

Es war nicht leicht für mich, meinen Eltern unter die Augen zu treten.

Es war mir zwar nicht peinlich, aber es war einfach unangenehm.

Außerdem tat es weh zu sehen, dass meine Eltern mich nicht so akzeptierten, wie ich war.

Schwul.

Aber was bedeutete das denn überhaupt?

Es war so leicht im Geist zu sagen.

Ich bin schwul.

Doch wenn es dann darum ging, es vor anderen Personen zu sagen, war es für mich schier unmöglich.

Ich hasste mich selbst dafür. Es war mir peinlich, dass ich es nicht frei raus sagen konnte.

Es drückte mir die Luft weg.

Ich hatte seit mehreren Wochen schon diesen Druck auf der Brust.

Erst als ich Magnus geküsst hatte, war er für 30 Sekunden verschwunden.

Doch kaum hatte ich mich von Magnus gelöst gehabt, hatte ich ihn zurück.

Diesen Druck, der mich versuchte in die Knie zu zwingen.

Gedankenverloren sah ich an mir hinunter.

Noch immer hatte ich die teure Anzughose an. Das weiße Jackett hatte ich angezogen.

Das weiße Hemd war in den Hosenbund gesteckt.

Nervös und angespannt trat ich zu meinen Eltern.

Ich hatte etwas mit ihnen zu klären, das mich selbst sehr beschäftigte.

"Hast du mit Lydia geredet?", fragte ich mit kontrolliert ruhiger Stimme.
"Seit der Hochzeit hast sie niemand gesehen."

Doch Maryse schwieg einfach.

Ich verschränkte meine Arme hinter dem Rücken - eine alte Angewohnheit.

Ich hatte keine Lust mehr.

Ich wollte, dass mich meine Mutter wieder wahrnahm.

Mir tat es so schrecklich weh, dass sie mich nicht so akzeptieren konnte, wie ich war.

"Komm schon, Mom." Ich versuchte bittend ihren Blick einzufangen.
Etwas, das ich sonst nur selten tat.

Robert ging auf uns zu und hatte den Blick auf seine Frau gerichtet.

"Maryse.", murmelte er eindringlich.

Ich konnte nicht genau einschätzen, ob mein Vater auf meiner Seite war.

Das machte mich noch unsicherer.

"Mom, ich versteh, dass du sauer bist, aber das ist...", suchte ich die passenden Worte.

Maryse legte betont ruhig ihr Tablet weg, das sie die ganze Zeit umklammert hatte, und wandte sich zu mir.

Ihre Augen hatten wieder diesen verdächtigen Schimmer.

Am liebsten hätte ich den Blick beschämt gesenkt.

Es war mir unangenehm, mit ihrer Enttäuschung und Wut so extrem konfrontiert zu werden.

"Die Hochzeit abzusagen, wäre das eine gewesen.", erhob sie etwas zitternd die Stimme und sah mir fest in die Augen.

Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter.

I can't breathe.➰ {➼ Malec | a TMI Story} bxb [closed✔️]Where stories live. Discover now