Alltag

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Annabeth PoV:

Er legte einen Arm um mich und gemeinsamen gingen wir Richtung Speisepavillion.

Auf dem Weg dorthin redeten wir nicht viel, jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Ich wog mal wieder die Unterschiede von Camp Jupiter und Camp Half-Blood ab. Wir mussten uns langsam mal entscheiden. Zwar hatten wir in Neurom die Möglichkeit zu studieren und dabei geschützt vor all den Monstern einigermaßen friedlich zu leben, aber dennoch war noch nicht sicher, ob Percy seine Studienreife pünktlich hinkriegen würde. Aber andererseits war Camp Half-Blood unser Zuhause, hier hatten wir alles erlebt und überlebt, hier waren wir mehr oder weniger aufgewachsen und wir waren in der Nähe von New York, also dem Olymp und Percys schwangerer Mum. Es gab Argumente für beide Camps, Chiron hatte uns sogar erlaubt ein Haus im Camp zu bauen, er sah es nämlich nicht gerne, dass ich quasi in die Poseidon Hütte eingezogen war, als Tochter der Athene. Percy schien über ähnliches nachzudenken, er biss ein wenig auf seiner Unterlippe und machte einen nachdenklichen Eindruck.

Nico und Will kamen uns händchenhaltend entgegen, vor wenigen Wochen war das noch nicht so selbstverständlich gewesen, umso mehr freute es mich, dass sie sich endlich trauten ihre Gefühle öffentlich zu zeigen. Jeder, der an uns vorbeikam nickte oder grüßte uns, wir waren in der göttlichen Welt mittlerweile sehr bekannt. Wir näherten uns dem Ziel und sahen einige auf uns gerichtete Augenpaare, was wohl auch an Pipers Theorie lag, dass wir das Traumpaar vom Camp Half-Blood sind, natürlich waren sie und Jason auch ein absolut süßes und bekanntes Pärchen, aber eben aus unterschiedlichen Camps. Percy murmelte ein „Morgen allerseits" und ließ sich an den Poseidontisch plumpsen, ich grüßte noch schnell meine Athene Geschwister und ließ mich neben ihm nieder. Das mit den Tischen für jeweils eine Hütte hielt keiner mehr ein, jeder saß wo er wollte. Fast alle Blicke waren immer noch auf uns gerichtet, aber wir ignorierten sie weitestgehend. Percy hatte wie jeden Morgen blaue Pfannkuchen und diverse blaue Dinge auf seinem Teller. Ich gab mich heute nur mit Toast zufrieden. Nach den Opfergaben ins Feuer fingen langsam auch wieder andere Gespräche an.

"Was wollen wir heute Abend machen?", fragte mich Percy aus dem Nichts.

"Ähm keine Ahnung, wieso?!"

"Ich hab mir gedacht, dass wir vielleicht ein bisschen in Neurom spazieren gehen könnten."

„Wenn du willst. Bei der Gelegenheit können wir auch mal schauen, ob die in ihrer Bibliothek dieses Buch über die Architektur von Säulen haben, da blicke ich noch nicht 100% durch."

„Alles was du willst, Neunmalklug." Ich sah, dass er grinste, wie alle anderen, denn niemand teilte mein Hobby.

Ich sah zu dem Portal, dass uns vom einen Camp ins andere brachte, wenigstens ein Dankesgeschenk der Götter. Es war einfach erschienen, man ging hindurch und kam in Camp Jupiter wieder raus, andersherum auch, das was ich immer noch nicht durchschaut hatte, war wie es sein konnte, dass beide Orte dasselbe Wetter und dieselbe Tageszeit hatten, was durch die Zeitzonen von der amerikanischen Ostküste zur amerikanischen Westküste gar nicht möglich war. Während ich mal wieder vor mich hin überlegte, spürte ich die Hand meines Freundes schon auf meiner Schulter.

„Ist was passiert? Du schaust so komisch."

Bevor ich etwas erwidern konnte setzte sich, nein, schmiss sich Leo auf die Bank gegenüber und sofort hellte meine Miene sich auf.

„Na ihr Turteltauben? Wie geht's wie steht's?"

Er grinste uns mit seinem typischen Leo-Lächeln an. Die normalerweise ölverschmierten Hände waren fast komplett sauber, Kalypso tat ihm echt gut!

Percy sah ebenfalls viel fröhlicher aus, als er eine Augenbraue hochzog und trocken sagte:

„Wenn du Tauben suchst musst du Piper fragen."

„Geht nicht, sie und Jason sind gestern rüber zu den Römern", warf ich ein.

Obwohl die Camps eine so gute Verbindung hatten, waren sie immer noch mehr für sich. Die Einzigen, die Gebrauch von dem Tor machten, waren wir Sieben und vereinzelte andere wie Nico.

„Nope, wir sind wieder da", hörte ich die Stimme meiner besten Freundin, „Was ist mit Tauben?", fragte sie, als sie sich neben mir nieder ließ, Jason nahm neben Leo Platz und nickte kurz zu Percy, der die Geste erwiderte.

„Ach auch schon da? Musstet ihr wieder das Priester-Paar abgeben?"

Leo war über die letzten Wochen sehr gewachsen und viel älter geworden, aber sein Humor hatte nicht darunter gelitten.

Jason rollte mit den Augen und begann seinen Vortrag:

„Mach das nicht lächerlich, es ist eine wichtige Aufgabe Pontefix zu sein. Ich bin dafür verantwortlich, dass Schreine für jeden Gott aufgestellt werden, ich bin der oberste Römer, sogar höher als Reyna und Frank, ich ..."

„Du bist der allertollste Pontefix der Welt. Das wissen wir", unterbrach ihn Percy, bevor er richtig in Fahrt kommen konnte, „Wie sieht's drüben aus?"

Piper ergriff, mit einem Stückchen von meinem Toast im Mund, das Wort:

„Die bewundern ihn alle, lassen ihn machen und hassen mich."

Das hatte gesessen. Ich sah meine Freundin an, konnte aber keine Anzeichen von Ärger erkennen.

„Was ist denn Piper?"

Sie lächelte: „Die sind angepisst, weil ich ihn von der Arbeit abhalte und er auch hier ist, sie hätten meinen Jason lieber ganz für sich."

Die Tatsache, dass sie lächelte zeigte mir, dass sie es mit Humor nahm und es nur bestätigte, dass Jason und sie super glücklich waren, trotz des Stresses.

Unser ganz normales spätes Frühstück wurde plötzlich unterbrochen, als Chiron angetrabt kam, ich sah ihm die Sorge sofort an.

Mythen & Magie ~ Percy Jackson (HdO) / Harry Potter FFWhere stories live. Discover now