Kapitel 63

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Das erste Kapitel der Lesenacht♥

Ich weiß, sie sollte eigentlich gestern starten, aber es war mein erster Schultag und irgendwie hab ichs total verpennt, tut mir unglaublich leid...!! ://♡

Mal schauen, ich denke es werden noch ungefähr 2 kommen.
Das nächste in einer Stunde und das letzte dann so gegen 22 Uhr.
Viel Spaß!!♡

Den restlichen Tag verbrachte ich fast komplett bei Cass. Da meine Mum heute länger arbeitete, konnte ich bis kurz vor 19 Uhr bei ihm bleiben.
Wir aßen Mittag, redeten einfach eine Weile, hörten etwas Musik und sahen Fernseher. Natürlich kam auch das Knutschen nicht zu kurz.
Nachdem er jetzt Bescheid wusste, liebte ich ihn nur noch mehr und fühlte mich viel befreiter. Ich traute mich mehr und Cass schien das zu gefallen.

"Wollen wir noch den Film 'Avatar' sehen oder hast du Lust noch etwas zu backen?"
fragte mich Cass.
"Nach unseren Backkünsten neulich? Lieber nicht!" lachte ich und rutschte auf dem Sofa näher zu ihm.
"Hast du die Muffins eigentlich noch probiert? "
"Nein, die waren für den Mülleimer..." schmunzelte ich.
Er grinste zurück und hielt dann die DVD hoch. "Also was willst du jetzt machen?"

"Mhhhh..." Ich kuschelte mich an ihn und schlang die Arme um seinen Körper.
Er legte eine Hand auf meinen Rücken, die andere spielte mit meinem Haar.
"Eigentlich nichts. Hauptsache wir sind zusammen..." murmelte ich und lauschte seinem Herzschlag.
Da ich ihn so lange nicht berühren durfte und wir uns Tage nicht gesehen hatten, schätzte ich jetzt nur umso mehr, was ich mit ihm hatte. Ich konnte mich noch allzu gut an die leere in mir erinnern, als er sauer auf mich war und mich aus der Wohnung geschmissen hatte.
"Das find ich auch gut.." flüsterte Cass an meinen Hals und hauchte kleine Küsse darauf.

Ich seufzte genießerisch, schloss die Augen und verknotete unsere Beine miteinander.
So lagen wir eine Weile nebeneinander da, bis ich meine Augen aufschlug und von selbst anfing leise zu sprechen.
"Es war an einem Sommerabend. Oder besser gesagt Nacht. Ich glaube, Connor war betrunken. "
Ich spürte wie Cass' s Muskeln sich unter mir anspannten und ich seine volle Aufmerksamkeit hatte.
"Er war diesen Abend mit seinen Freunden aus. In einer Bar, in der Nachbarstadt. Die Wochen davor liefen schon nicht mehr so gut mit uns. Er war manchmal sehr befehlshaberisch zu mir, aber ich habe es für unsere lächerliche Beziehung ignoriert und gedacht, dass Streit zwischen zwei Paaren ja normal war. An dem Abend hat er mich angerufen, das ich ihn abholen sollte, an der Bar. Er klang ganz normal, gar nicht betrunken, nur nachher, als....er mich rücksichtslos und brutal geküsst hatte, habe ich den Alkohol gerochen. Und geschmeckt."

Cass hielt mich fester in den Armen und ließ mich weiter reden, als ich mich wieder gefangen hatte und nicht mehr zitterte.
"Ich fuhr mit der Bahn hin und wollte eigentlich mit ihm zusammen ein Taxi zurück nehmen, aber er war so komisch.
Er hat mich um die Uhrzeit einfach in eine verlassene Sackgasse neben der Bar gezogen und..." Ich schluckte und atmete tief durch.
"Und dann war es passiert. Danach habe ich mich tagelang noch unwohl in meiner Haut gefühlt. Ich denke....er mochte seit Anfang an nur meinen Körper. Aber ich war noch nicht so weit und hatte ihm das auch davor öfters gesagt, als er wollte, das zwischen uns etwas passiert. Da....schätze ich hat er sich einfach genommen, was er dachte, das ihm zu steht, weil wir ja zusammen waren..."

"So ein Schwein. 4 Monate!!" knurrte Cass und ich spürte wie sein Herz unter meinem Ohr schneller klopfte. Er riss sich gewaltig zusammen. "Wenn ich den einmal in die Finger kriege...der kann etwas erwarten....er hat deine ganze Kindheit zerstört....Wieso ist er davon gekommen??!?"
Ich seufzte und drückte mein Gesicht in sein Hemd. "Ich hatte davor zum Glück meinen Vater angerufen, ob er uns nicht abholen könnte, da kein Taxi da war und Connor sich so komisch verhalten hat.
Mein Dad fand uns leider erst, als es schon längst zu spät war...Aber wäre er nicht rechtzeitig gekommen, hätte Connor noch ewig weiter gemacht....."
Ein Schauer durchfuhr mich. "Ich habe ihn angeschrien, dass er aufhören soll, wollte mich losreißen, aber er war zu stark. Mein Vater hat ihn von mir runter gezogen."
Ich sah das Bild von uns dreien in dieser schicksalhaften Gasse noch genau vor mir.
"Mein Vater war blind vor Wut und hat ihn weich geprügelt."
"Kein Wunder, geschieht ihm Recht..." knurrte Cass.
Ich seufzte in sein Shirt. "Er hat es übertrieben. Connor war wochenlang im Krankenhaus. Er hat meinen Vater angezeigt. Und die Polizei hat meinem Vater nicht geglaubt. Es gab keine Beweise. An diesem Abend hat er mich gleich heim gefahren und ich habe versucht den ganzen Spuren von dem Abend von meinem Körper zu schrubben.
Für die Polizisten sah es nur so aus, als wäre Connor aufs brutalste zusammen geschlagen worden und die DNA von meinem Dad und Connors Aussage reichte, um meinen Vater so lange hinter Gitter zu bekommen."
Cass streichelte sanft über meine Arme. "Ich würde alles dafür tun, um es rückgängig zu machen..."

"Schon gut. Mein Vater kommt in einer Woche raus. Endlich. "
Cass' s warme Lippen suchten meine und ich vergaß alles um mich herum, bis er sich wieder von mir löste.
"Connor gehört in die Psychiatrie." murmelte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen.
Ich nickte nur zustimmend und löste mich etwas von Cass, als Leila den Raum betrat.
"Störe ich?" fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf und stand auf.
"Ich wollte euch nur daran erinnern, dass es 19 Uhr ist...."
"Danke." Cass nickte und erhob sich ebenfalls.

"Wie geht es deiner Mutter?" Leila begleitete mich mit zur Tür.
Ich zuckte mit den Schultern. "Sie hat sich immer noch nicht damit abgefunden, dass Cass mein Freund ist...."
Mitfühlend betrachtete sie mich.
"Ich kann mal mit ihr reden."
"Das wäre nett, danke. Vielleicht bringt es etwas..."
Ich schüttelte Cass' s Mum die Hand und wollte meinem Freund einen Abschiedskuss geben, aber er trat mit mir hinaus in die Abendluft.
Cass bestand darauf mich zu fahren und seufzend ließ ich ihn machen, da er sich sowieso nicht davon abbringen lassen würde.

---

Am Samstag räumte ich extra noch einmal mein Zimmer auf, obwohl ich das schon am Tag zuvor getan hatte.
Meiner Mum hatte ich eingetrichtert, dass Cass wirklich nur wegen der Schule her kam.
"Ich habe etwas bei den Mathehausaufgaben nicht verstanden und Leila meinte mal, dass Cass wirklich super in Mathe ist." hatte ich ihr erklärt. Normalerweise hätte sie das sofort überzeugt, aber sie wollte um die Mittagszeit herum bis in die Nacht sich mit ihren Freundinnen treffen und hatte Angst, mich mit Cass alleine im Haus zu lassen. Aber gerade deswegen hatte ich die Chance gewittert und ihn hier her eingeladen.
Da es aber ja angeblich um die Schule ging, stimmt sie dann doch zu und so konnte ich unbeschwert Cass die Haustüre öffnen.

Wir gingen gleich hoch in mein Zimmer und legten uns nebeneinander in mein Bett.
"Das ist echt immer eine Ehre, hier drinnen sein zu dürfen..." grinste Cass.
Ich lächelte zurück und fuhr durch seine weichen Haare. "Heute bist du zum gefühlten ersten Mal legal hier...."
"Tja, dann müssen wir das ausnutzen oder was meinst du?" Verschmitzt zwinkerte er mir zu und fing plötzlich an mich zu kitzeln.

Ich lachte so lange, bis mein Bauch schon schmerzte und erst dann, ließ Cass endlich von mir ab.
Keuchend lag ich unter ihm, meine Brust hob und senkte sich schnell an seiner.

Cass lächelte auf mich herab, seine Augen funkelten übermütig.
Meine Mundwinkel verzogen sich ebenfalls zu einem breiten Lächeln und ich ließ meine Hände an seinem Hals entlang in seinen Nacken gleiten.
Sanft zog ich seinen Kopf zu mir runter.
Während dem langsamen, intensiven Kuss, kämpften unsere Zungen um die Dominanz.

Keuchend trennten sich unsere Münder nach einer halben Ewigkeit wieder.
Ich sah ihm in diese wunderschönen blauen Augen und wünschte mir diesen Augenblick für alle Zeiten einzufrieren.
"Weißt du was?" hauchte ich an sein Ohr.
"Mh?" Cass rieb liebevoll seine Nase an meine, sodass ich kichern musste.

Schnell wurde ich aber wieder ernst und fuhr durch seine Haare.
"Ich liebe dich. " Die Worte kamen mir ganz leicht über die Lippen, denn sie waren wahr.
Cass' s Mund hatte sich leicht geöffnet und seine Augen leuchteten sprachlos.
"Sag das noch mal...." flüsterte er. Sein Atem vermischte sich mit meinem.
"Ich liebe dich, Cass."

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