6. New York City

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Zoey's P.O.V

In den letzten Tagen hatten Josh und ich die gesamte Wohnung leergeräumt und verpackt. Einen Großteil der Möbel hatte ich verkauft, da in der neuen Wohnung eine komplette Wohnausstattung vorhanden sein sollte.

Der Weg zum Flughafen war ziemlich anstrengend, da Caitlin uns fuhr, damit wir kein Taxi nehmen mussten und sie nicht aufhören konnte zu reden.

Nach dem tränenreichen Abschied saßen wir nun endlich im Flugzeug.

Ich konnte es Josh ansehen, dass er sich auf New York freute. Er hatte mir von Anfang an erzählt, dass er schon als Kind von einem Leben in New York geträumt hatte.

Gegen die Stadt hatte ich wirklich nichts, rein gar nichts. Nur wollte ich nicht unbedingt selbst dort wohnen.

Meine Vorfreude hielt sich also in Grenzen und wurde eher durch ein mulmiges Gefühl ersetzt, das auch den ganzen Flug lang durchgehend anhielt.

Als wir in New York landeten, empfing uns strahlender Sonnenschein.

"Wow", hörte ich Josh staunen. Wie ein kleines Kind sah er sich um, als wir vor dem riesigen John F. Kennedy International Airport standen.

Ich stellte mich an die Straße, doch Josh riss mich zurück. "Hast du sie noch alle? Willst du überfahren werden?!"

"Nein, ich wollte eigentlich nur ein Taxi herwinken", antwortete ich. Peinlich berührt ließ er mich los. Schmunzelnd besorgte ich uns ein Taxi.

Josh gab dem Fahrer die Adresse des Apartments und eine Viertelstunde später standen wir aus.

Jetzt war ich diejenige, die staunte. Wir befanden uns auf der Upper East Side in Manhatten.

"Das hättest du nicht gedacht, was Baby?", grinste Josh und legte mir einen Arm um meine Hüften.

Er nahm die Koffer und zusammen gingen wir in das riesige Gebäude. Unser Apartment wäre im fünfzehnten Stock. Hoffentlich gab es einen Aufzug.

Zu meinem Glück gab es wirklich einen Aufzug, denn sonst hätte ich gestreikt. Ich lief doch nicht jeden verdammten Tag zehntausend Treppen rauf und runter.

Als wir vor der Tür des Apartments standen, überreichte mir Josh die Schlüssel.

Neugierig schloss ich auf und betrat die Wohnung. Sie gefiel mir auf Anhieb. Hell, offen, schlicht und einen leichten rustikalen Schliff. Nicht meine Traumwohnung, aber schön.

"Und? Gefällt sie dir?", wollte Josh wissen.

Ich nickte lächelnd. "Es ist schön hier."

Er trug seine Koffer ins Schlafzimmer und ließ meine im Flur stehen. Erst wollte ich ihm was hinterherschreien, doch da kam er schon grinsend zurück und nahm auch meine Koffer.

"Du denkst ja wohl nicht allen Ernstes, dass ich dich die schweren Koffer tragen lasse, Baby", sagte Josh kopfschüttelnd.

Während Josh also die Koffer ins Schlafzimmer brachte sah ich mir das Apartment genauer an. Es gefiel mir wirklich gut.

Als erstes rief ich Lynn an, um ihr zu sagen, dass ich in New York angekommen war. Ihr Gekreische ließ fast mein Trommelfell platzen.

"Adresse! Sofort!", schrie sie aufgeregt. Lachend gab ich sie ihr.

"Lass uns doch einfach morgen -"

Lynn hatte einfach aufgelegt.

" - treffen", beendete ich trocken meinen Satz.

Josh und ich waren mitten im Einräumen, als es an der Tür klingelte. Wer zur Hölle - Lynn. Nur sie kannte bis jetzt meine Adresse.

Resigniert seufzend öffnete ich und wurde von meiner besten Freundin halb totgerannt.

Ich kippte nach hinten und ruderte wild mit den Armen, aber keine Chance.

Mit einem Knall landete ich schmerzhaft mit Lynn auf mir drauf auf dem Holzboden. "Au", jammerte ich und hielt mir den Kopf. "Trottel. Kannst du nicht aufpassen?"

"Ich freu mich auch, dich wiederzusehen", grinste sie.

"Was ist denn hier los?" Josh kam um die Ecke und lachte los, als er uns auf dem Boden liegen sah. "Habt ihr euch was gebrochen?"

Wir schüttelten beide den Kopf. "Bist du Josh?", fragte Lynn. Er nickte.

Abschätzend sah sie ihn an. "Was ist dein Sternzeichen?", fragte sie.

Ich kriegte mich kaum noch ein vor Lachen. Josh starrte sie an wie ein Auto. "Steinbock, wieso?"

"Nur so", grinste Lynn verschwörerisch. "Ich guck später mal, ob ihr beide überhaupt von den Sternzeichen her zusammenpasst. Dann entscheide ich, ob ich dich mag oder nicht."

"Ähm ... okay?" Josh kratzte sich verwirrt am Hinterkopf.

"Einräumen kannst du ja erstmal alleine, ich entführe jetzt mal meine beste Freundin." Schon stand ich außerhalb des Apartments und Lynn zog mich zum Aufzug.

"Warum hast du dich nie blicken lassen? Ich hab dich echt vermisst", sagte Lynn.

"Ich hatte viel zu tun und kaum Urlaub, weil ich Überstunden machen musste, um die Rechnungen zu bezahlen."

"Ich hab dir immer gesagt, dein Chef ist eine miese Ratte", grinste sie.

"Aber mit dir hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen!", sagte ich zähneknirschend und verengte meine Augen zu Schlitzen.

"Wieso denn?", wollte Lynn wissen und setzte einen unschuldigen Hundeblick auf.

"Wie kannst du es wagen, heimlich zu heiraten, mich nicht einzuladen und mir einen Monat später am Telefon Bescheid zu sagen?", zischte ich wütend.

"Ähhh ... tut mir leid?" Schuldbewusst sah sie mich an. "Wir wollten einfach so schnell wie möglich heiraten, da war Las Vegas die leichteste Variante."

"Du hättest mir davon erzählen müssen!", klagte ich.

"Ich weiß. Aber wir hatten es halt eilig", stammelte Lynn.

"Ich sag dir was: Diese Hochzeit wird wiederholt. Sie wird so fett, gigantisch und wunderschön, dass danach Ryan's Bank pleite ist! Und wehe jemand stellt einen Hochzeitsplaner ein, ich organisier eure Hochzeit. Wer weiß, in welchem Casino ihr sonst noch heiraten wollt", schnaubte ich beleidigt.

"Schon gut, aber ein bisschen sparsamer musst du schon sein, ich will danach nicht auf der Parkbank schlafen müssen", lachte Lynn.

"Und eure Flitterwochen werden wunderschön, das verspreche ich dir!", prophezeite ich Lynn grinsend.

"Jaja, aber wie gesagt, ich will nicht im Park schlafen, wenn das alles vorbei ist", lachte Lynn.

"Wirst du nicht. Sag deinem Mann einfach, er soll jetzt schon mal anfangen zu sparen!" Unschuldig grinste ich sie an.

"Oh Gott, ich seh's schon kommen. Wegen einer Hochzeit können wir drei Jahre lang hungern", stöhnte Lynn.

"Übertreib mal nicht", rief ich beleidigt, lachte aber dabei.

"Ich muss jetzt los, nächstes Mal kommst du mit zu mir, Ryan will dich bestimmt auch wiedersehen!"

Bei diesem Namen wurde ich blass. "Was, wenn er auch da ist?"

"Dann ist er halt da, irgendwann siehst du ihn eh wieder", sagte Lynn schulterzuckend, bevor wir uns verabschiedeten und nach Hause gingen.

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Sorry, dass so lange nichts kam. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.

Love y'all

Badboys fight betterWhere stories live. Discover now