Blüten so kalt wie Schnee

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„Ich bin mir noch nicht sicher? So etwas in die Richtung von Schnee, Schneeweiß, oder ähnliches."

Kyungsoo fand die vorgeschlagenen Namen ziemlich kitschig, aber auch das passte perfekt zu Junmyeon. „Okay, ich gehe dann mal an meinen Schreibtisch."

„Ah Kyungsoo", Junmyeon nahm den Hund mit den schwarzen Knopfaugen auf den Arm, während er aufstand. „Jongdae kommt später in die Agentur und ich will ihm alles zeigen und ihn ein paar Leuten vorstellen. Ich hoffe, dass er mich danach in sein Atelier einlädt, würdest du dahin mitkommen? Hast du Zeit?"

Kyungsoo hatte eigentlich geplant sich heute mit dem Papierkram für die Verschiffung von Yixing's Bildern zu kümmern, doch ihm blieb wohl keine andere Wahl als dies zu verschieben. Er war zu gespannt auf Kim Jongdae's weitere Bilder, als das er sich diese Chance hätte entgehen lassen können. „Ich habe Zeit", versprach er also, bevor er mit einem kleinen Lächeln wieder hinter der Glastür verschwand. Der Bichon Frisé leckte über Junmyeons Kinn.

Baekhyun trödelte ein paar Minuten später ein, in der Hand seinen üblichen Venti Starbucks Becher und auf den Lippen ein Lied das Kyungsoo gut kannte. Der vierte Track von Luhans letztem Korea-Album.

Baekhyun sang leise mit, während die Musik aus seinen großen Kopfhörer plärrte. Er würde wahrscheinlich mit Mitte dreißig schon ein Hörgerät brauchen.

„Guten Morgen", wünschte er Kyungsoo und dem Raum und stellte den Starbucks Becher vorsichtig auf seinem Schreibtisch ab, bevor Tasche und Jacke zu Boden segelten. Die Kopfhörer ließ er um den Hals baumeln.

„Morgen", erwiderte Kyungsoo etwas leiser und entschloss einen Moment später, dass er erst einen Kaffee trinken musste, bevor er es heute mit Baekhyun aufnehmen konnte.

Als er mit einer Tasse dampfendem Kaffee zurückkehrte, hatte Baekhyun den Hund bereits entdeckt und wirbelte ihn durch den Raum, Junmyeon mit ausgestreckten Händen und blankem Horror auf dem Gesicht daneben.

„Ist das unser neues Büro Maskottchen? Dürfen wir ihn behalten?"

„Er bleibt nur zeitweilig hier – bis er ein neues Zuhause gefunden hat", wiederholte Junmyeon was er auch schon Kyungsoo gesagt hatte. Dem Blick zuschließen, mit dem Junmyeon Baekhyun und den Hund bedachte, konnte sich Kyungsoo jedoch gut vorstellen, das hinter diesen Worten nicht viel Ernsthaftigkeit steckte. Der Hund war ihm wahrscheinlich bereits ans Herz gewachsen. Junmyeon hatte eine Schwäche für kleine Wesen in Not.

„Schade." Baekhyun nahm den kleinen Hund mit zu seinem Schreibtisch und legte ihn sich auf den Schoß. Der Hund, völlig erschöpft von Baekhyuns Aufmerksamkeit, versteckte die Nase unter seinen kleinen Pfoten und schloss die Augen, während Baekhyun ihm übers weiße Fell strich. Den Hund noch immer auf dem Schoß, machte sich Baekhyun an irgendeinem Papierkram zu schaffen.

Junmyeon verschwand kurz vor der Mittagspause in eine andere Abteilung, um ein paar Dinge abzuklären, versprach jedoch rechtzeitig zurückzukommen, damit sie gemeinsam essen gehen könnten.

Während Kyungsoo still seiner Arbeit nachkam, hörte er der leisen Musik zu, die aus Baekhyuns Kopfhörern bis zu ihm herüber zu hören war. Er hörte sich Luhans Album auf Dauerschleife an und wechselte manchmal auf ein paar seiner chinesischen Tracks. Baekhyun hatte ein paarmal erwähnt, dass er ein Fan von Luhan war, aber Baekhyun war auch versessen von koreanischen Girlgroups, also wusste Kyungsoo nicht so recht, was er von alledem halten sollte.

Luhans chinesisches Debut-Lied ‚Apart' war die Musik von Kyungsoos Wecker. Kein anderes Lied erleichterte ihm das Aufwachen so sehr.

„Ich glaube ich stehe heute nicht mehr auf", murmelte Baekhyun vor sich hin, es war das Erste was er seit einer Stunde gesagt hatte (das vor sich hin Singen mal außen vor gelassen) was wirklich eine Überraschung war. Baekhyun war nie ruhig und hielt auch nicht still. Der ganze Zucker von seiner Venti Schokolade am Morgen hielt ihn normalerweise hibbelig für den gesamten Tag. Mit Mitte dreißig würde Baekhyun ein Hörgerät tragen und Diabetiker sein.