Chapter fifty nine

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Dann ist es auch schon drei Uhr und pünktlich klingelt es an der Haustüre. Schnell laufe ich, nachdem ich noch einmal Deo benutzt habe, nach unten und öffne die Türe.

"Hey Mara, bist du fertig?" Fragt mich Juan und lächelt schüchtern. Ich erwidere sein Lächeln unsicher und nicke. "Wo bringst du mich hin?" Frage ich ihn als wir zusammen zu seinem Motorrad laufen.

"Du musst mir auch Mal erklären wie du dir so ein Motorrad und ein Auto leisten kannst." Meine ich ohne nach zu denken. Juan lächelt mich breit an und sagt; "Alles zu seiner Zeit." Ratlos sehe ich seinen Rücken an, während er den Motor starrtet. Wo er mich wohl hinbringt?

Eine weitere halbe Stunde später parkt er das Auto auf einem kleinen Parkplatz am Rand eines Waldes. Es ist kühler als in der Stadt, aber immer noch warm. "Folg mir." Juan lächelt mich an, bevor er nach meiner Hand greift und mich ihm hinterher in den Wald zieht. Jetzt wäre ein echt guter Zeitpunkt für einen Mord.

"Hier wären wir." Höre ich Juan ausrufen und folge ihm durch ein großes Gebüsch hindurch.
Das was ich nun sehe lässt meinen Mund offen stehen und ich kann nicht anders als mich fasziniert um zu blicken. Wir stehen direkt vor einem kleinere, aber dennoch zum schwimmen geeigneten See. Das Wasser ist dunkelgrün und insgesamt sieht er ziemlich tief aus. Um den See herum wächst nur Gras und andere Sachen, vereinzelnd stehen Bäume die halb in den See gewachsen sind.

"Warum sind wir hier?" Frage ich Juan neugierig, während ich mich immer noch umsehe. Warum sehe ich die schönen Orte erst nach ein paar Wochen?
"Früher bin ich hier oft mit meinem Vater hingegangen zum Angeln oder so, also bevor er gestorben ist." Erklärt mir Juan und sieht leicht Sehnsüchtig und traurig auf den See hinaus.
Überrascht sehe ich ihn an und weiß nicht was ich sagen soll.
Plötzlich geht er los und ich folge ihm wieder, bis wir bei einer Art Schaukel angekommen sind.
Sie ist viel breiter und an einen Baum befestigt der weit ins Wasser reicht.

Vorsichtig lasse ich mich neben ihm nieder und vergesse für einen Moment warum wir überhaupt hier hergekommen sind.

"Willst du mir es jetzt erzählen?" Frage ich nach einiger Zeit und richte mich etwas auf.
"Ja, weißt du meine Eltern starben als ich gerade mal 12 Jahre alt war. Damals wurden sie von einer verfeindeten Gang umgebracht, sie ließen es wie einen Unfall aussehen, dabei war es keiner. Davor jedoch waren sie ziemlich naja sagen wir mächtig. Man hätte Respekt vor ihnen und das ging so weit, dass sogar deine Mutter davon erfuhr. Natürlich wollte sie wissen, wer fast genauso viel Macht besaß wie sie. Meine Eltern sind der Einladung gefolgt und so haben wir deine Mutter besucht. Sie hat uns ihre Art der Machtausübung gezeigt, ich schäme mich dafür, aber meinen Eltern hat ihre Methode irgendwie imponiert und deswegen sind sie einen Vertrag eingegangen." Erzählt er mir mit leiser Stimme, bis ich ihn unterbreche.

"Du musst dich nicht dafür schämen, man kann nichts für seine Eltern, sondern nur für sein eigenes Handeln." Meine ich und sehe ihn mitfühlend an. Ich weiß wie es ist sich für seine Eltern zu schämen, sie nicht verstehen zu können. Langsam lasse ich meine Hand rüber zu seiner wandern und verschließe meine Finger mit seinen.

"Danke." Wispert er und drückt meine Hand, bevor er weiter erzählt.

"Sobald ich die Gang übernehme und du die deiner Mutter, sollten wir uns zusammen schließen um zusammen andere zu beherrschen." Erklärt er mir und ich reiße geschockt meine Augen auf. Meine Mutter wollte mich zu Nachfolgerin machen? Das kann nicht sein! Doch ich sage nichts, dass ist Vergangenheit!

"Dann sind jedoch meine Eltern ungebraucht worden und die Gang wurde sozusagen aufgelöst. Ich bin zu meinem Onkel gekommen, er und meine Tante haben mich behandelt wie ihr Sohn und Leci wurde für mich wie eine Schwester. Ich könnte mir niemand besseres wünschen.
Inzwischen mache ich nur noch ab und zu krumme Dinge, will aber ganz damit aufhören. Und ich kann mir das Auto und das Motorrad vom Erbe meiner Eltern leisten. Das Motorrad gehörte meinem Vater." Endet er und sieht mich einfach nur an. Langsam läuft ihm eine Träne die Wange herunter. Ich kann nicht anders als zurück zu starren.

Immer näher kommt er meinem Gesicht, bis er flüstert.
"Weißt du ich habe dich gar nicht das erste Mal im Parkt gesehen. Das erste Mal bei eurer Villa, deine Mutter zeigte gerade meinen Eltern irgendeine Sammlung, während ich aus dem Fenster sah. Das ganze Haus kam mir so düster und unheimlich vor. Es ist irgendwie peinlich, aber ich hatte echt Angst. Und dann habe ich dich gesehen, du ranntest durch euren Garten und hattest dabei dein weißes Kleid vollkommen ruiniert. Hinter dir rannte ein Hund und plötzlich sahst du hoch zu mir, direkt in meine Augen und hast mich angelächelt. Ich habe schon damals gewusst, dass du jemand ganz besonderes bist, aber erst vor zwei Wochen wurde mir bewusst, dass du dieses bezaubernde Mädchen warst und immer noch bist. Mara du bezauberst mich auf eine Art und Weiße wie keine andere und ich bin einfach so fasziniert von dir. Bei dir fühle ich mich lebendig, wie ich selbst und ich würde dich am liebsten vor allem schützen, einschließlich mir, da du es nicht verdient hast verletzt zu werden. Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst." Flüstert er und meine Augen werden immer größer.

Ich erinnere mich an den Tag. Damals war es einer der wenigen glücklichen Tage von mir. Ich durfte das erste Mal seit langem einfach nur spielen und musste nicht irgendwem beim folgern zu sehen. Deshalb bin ich sofort mit unseren damaligen Hunden in den Garten gerannt. Miguel kann ich dazu und ich war einfach nur glücklich. Da habe ich zum Fenster hoch gesehen, an dem stand ein kleiner Junge, er hatte schwarze Haare, die leicht lockig waren und dunkle Augen. Ich weiß nich das ich damals richtig beeindruckt von ihm war. Aber er sah so traurig in dem Moment aus, dass ich ihn am liebsten umarmt hätte.

"Ich verziehe dir, aber denk nicht das ich alles gleich vergessen kann. Du hast mich einfach verletzt und ich war wirklich enttäuscht." Erkläre ich ihm.
"Denkst du das du jemals alles vergessen kannst?" Fragt er mich hoffnungsvoll in ich kann ihn einen Moment lang nur an sehen. Dann nicke ich. "Ja." Hauche ich und sofort spüre ich seine warmen Lippen auf meinen. Es fühlt sich geborgen an und sicher, aber auch nach Glück und Leidenschaft. Es fühlt sich an wie Zuhause.

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