Chapter twenty seven

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"Was machst du den hier? Verfolgst du mich?" Frage ich geschockt und meine Augen weiten sich überrascht.

Vor mir steht doch tatsächlich Miguel. Schon wieder! Erst nachdem ich ihn leicht angemotzt habe, bemerke ich seinen gehetzten und panischen Gesichtsausdruck. "Hör mir jetzt gut zu Mara. Nachdem du weg warst bin ich ausgetreten, aber es gibt beunruhigende Neuigkeiten. Ich weiß nicht wie viel ich sagen kann, sie verfolgen mich durchgehen, weil sie mich wieder dabei haben wollen. Pass auf was du in Mexiko machst, okay? Sei wachsam und traue ihnen nicht!" Rattert er herunter und bevor ich etwas erwidern kann ist er auch schon verschwunden. Ich sehe gerade noch so seinen Mantel um die Ecke wehen und kann ihm nur geschockt hinter her sehen. Was meint er damit? Woher weiß er wohin unsere Klassenfahrt geht? Was meint er mit Neuigkeiten? Und er ist ausgetreten? So viele Frage und keine Antworten. Jetzt wo ich gerade dachte, das ich den Mist ein für alle Mal los geworden bin, tauchen sie wieder in meinem Leben auf und bringen alles durcheinander. Nachdenklich wende ich mich wieder Juan zu, der mich ebenfalls verwirrt ansieht. Da wären wir dann schon zwei die verwirrt sind.

Juan's Point of View :)

So schnell Miguel da war, so schnell ist er auch wieder verschwunden und wir beide bleiben mit verwirrten Gesichtern zurück. Ich frage mich was er gemeint hat. In was ist Mara verstrickt, dass er sie so vorwarnt? Ich sehe sie fragend an, allerdings kann ich in ihrem Gesicht sehen wie verwirrt und geschockt sie selbst ist. Plötzlich habe ich das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen und vor den angeblichen Gefahren zu beschützen. Schnell schüttele ich meinen Kopf um die Gedanken wieder los zu werden. Der Kuss war fantastisch, aber jemand hat mir klar gemacht, das ich mich ihr nicht mehr nähern darf, als Freundschaft. Es würde sie in eine riesen Gefahr bringen. Aber anscheinend steckt sie bereits mitten in der Scheiße drinnen. Oder Miguel übertreibt einfach und eigentlich ist es nur Kindergarten. "Was war das?" Spreche ich die Frage aus, die uns beiden auf der Zunge liegt. "Ich habe keine Ahnung." Antwortet Mara immer noch geschockt. Auch sie hat bestimmt bemerkt, dass er verfolgt und gehetzt aussah. Allmählich beruhigt die sich anscheinend wieder, den sie sieht mich nicht mehr verwirrt an und auch ansonsten entspannt sie sich. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich auch gleich besser und kann mir ein Grinsen nicht unterdrücken. "Was grinst du jetzt so Machohaft?" Fragt mich Mara mit genervtem Gesichtsausdruck, auf sie muss ich gerade wie ein Player wirken. "Ach nichts." Antworte ich und genau in dem Moment wird unser Essen gebracht, über das wir uns her machen.

"Also wo steht dein Auto jetzt?" Fragt sie mich mit einem spitzbübischen Grinsen. Vorher als sie Stopp geschrien hat, habe ich einen halben Herzinfarkt bekommen. Ich dachte wirklich ihr sei etwas passiert und als sie nur in das Geschäft gegangen ist, da habe ich mich nur gefragt, warum ich mir überhaupt noch Sorgen um sie mache. "Da drüben." Antworte ich ihr kurz angebunden und zusammen gehen wir zu meinem Auto. Kaum sitzen wir darin, sieht sie mich schon wieder mit bittendem Blick an. Bei dem werde ich einfach jedes Mal weich. "Was ist?" Frage ich sie deshalb und mit Unschuldsstimme antwortet sie mir. "Können wir noch wo hingehen, man muss es doch ausnutzen, wenn man nicht zur Schule muss." Sagt sie lächelnd. "Klar mit dem Fuß?! Woran hast du den gedacht?" Frage ich sie jetzt neugierig. "Ich war noch nie auf nem Jahrmarkt." Erklärt sie mir und geschockt sehe ich sie an. Wie kann man noch nie auf einem Jahrmarkt gewesen sein? "Jetzt schau mich nicht so an. Ich weiß ja selbst, dass das dumm ist. Aber ich hatte bisher weder Zeit noch jemanden der mit mir gehen wollte." Versucht sie sich zu rechtfertigen. "Okay das müssen wir natürlich umgehend ändern." Meine ich und starte den Motor. Keine Ahnung warum, aber aus irgendeinem Grund will ich unbedingt das sie das erste Mal mit mir auf einem Rummel war.

"Also wo willst du als erstes hin?" Frage ich sie und mustere sie. Mit großen begeisterten Augen sieht sie sich alles an und erinnert mich leicht an ein Kind mit ihrer Begeisterung. "Überall." Antwortet sie mir überschwänglich. "Okay, lass uns zuerst mit der Achterbahn fahren." Lachend zeige ich auf die Wildwasserbahn und wild nickend stimmt sie mir zu und humpelt mit ihren Krücken neben mir her. Mal sehen ob sie uns mit den Krücken überhaupt rein lassen. Wir haben Glück, Mara muss ihre Krücken zwar unten auf der anderen Seite stehen lassen, darf aber mit meiner Hilfe mit fahren. Laut jubelt sie, als wir los fahren und die anderen Leute schauen sie komisch von der Seite an, was sie erröten lässt. Süß.
Ratternd kommen wir am höchsten Punkt an und bleiben kurz stehen, bevor die Bahn nach unten schießt.
Mara schreit zuerst leicht geschockt auf, reißt aber kurz darauf schon begeistert ihre Arme nach oben. Mit großem Druck kommen wir auf und überall spritzt Wasser.

Klitsch nass kommen wir wieder heraus und mit schüchternem Gesichtsausdruck hält mich Mara auf weiter zu laufen. "Was ist den los?" Frage ich sie leicht besorgt, vielleicht tut ihr Fuß weh. "Ich habe ein weißes T-Shirt an." Sagt sie nur und ich muss kurz überlegen, bis mir bewusst wird was sie damit meint. Wie aus Reflex ziehe ich meine Collegejacke aus und halte sie ihr hin, damit sie sie anziehen kann. Dankend sieht sie mich an und gibt mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie an mir vorbei stöckelt und ich ihr mit verdutzten Gesichtsausdruck folge. "Was jetzt?" Frage ich sie und grinse. "Oh Zuckerwatte." Ruft sie aus und stürmt so schnell es halt geht auf den Stand zu. Lachend laufe ich hinterher und kaufe ihr eine. Glücklich verspeist sie sie und zusammen laufen wir zur nächsten Attraktion im Park.


Mara's Point of View

Grinsend verabschiede ich mich von Juan. Es ist schon dunkel und unser Haus ist hell erleuchtet. Ich freue mich so gar nicht meinen Erzeuger zu sehen, da ich ihn bestimmt schon zwei Tage nicht mehr richtig gesehen habe und darüber froh war. Fröhlich springe ich dennoch aus Juan's Wagen und laufe Richtung Haus. Der Tag mit Juan war einfach noch richtig schön und er hat sich benommen wie ein Gentleman. Erst als ich die Tür hinter mir schließe fährt Juan los. Ich streife Juan's Jacke ab, die ich wie ich jetzt erst bemerke immer noch trage und hänge sie auf. Meine Schuhe folgen und so leise wie möglich stöckle ich ins Wohnzimmer. Dort sitzen auch schon Jen und Lucy mit meinem Erzeuger. Die beiden letzteren sehen mich streng an. "Was machst du nur für Sachen!" Ruft Lucy nach ein paar Minuten stille aus und nimmt mich in die Arme. "Jetzt belohn sie doch nicht auch noch, für die Scheiße die sie gemacht hat!" Meint mein Erzeuger mit strenger und wütender Miene. "Was hab ich den gemacht?" Frage ich ihn mit extra unschuldigem Gesicht. "Was du gemacht hast? Was du gemacht hast? Du warst nicht da und kommst mit Krücken wieder." Schreit er schon fast. Hat er keine Bedenken die Zwillinge auf zu wecken?! Über seine Ausbruch kann ich nur lachen, was ich auch mache. Er bildet sich doch tatsächlich ein, irgendwas zu wissen. "Ich war mit Jen und Juan auf einer Feier, beim Heimfahren ist das Auto liegen geblieben. Ich war die einzig wache und wollte jemanden anrufen, dabei bin ich aber in einen Graben gestürzt und habe wie ich heute im Krankenhaus erfahren habe meinen Fuß verstaucht. Informier dich das nächste Mal, bevor du mich beschuldigst und bilde dir nicht ein irgendetwas aus meinem Leben zu kennen oder sich jetzt als Vater aufspielen zu dürfen." Sage ich und werde zum Ende hin immer lauter. Mit Tränen in den Augen stürme ich die Treppe hinauf und lasse mich in mein Bett fallen. Schluchzer schütteln meinen Körper. Er hat sich nie für mich interessiert! Hat nie angerufen und mir nicht zum Geburtstag gratuliert. Er ist mein Erzeuger, war aber nie mein Vater und wird es auch nie werden!

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