1 | Neuer Auftrag

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Schnell strich ich meinen schwarzen Bleistiftrock glatt, während ich zum Aufzug eilte. Ausgerechnet heute hatte ich verschlafen, obwohl wir in wenigen Minuten ein wichtiges Meeting mit einem wichtigen Kunden hatten und von mir als Assisitentin des Chefs verlangt wird, daran teilzunehmen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Tür des Aufzugs öffnete sich und ich betrat ihn. Während die Stockwerke an mir vorbeifuhren, entknitterte ich meine weiße Bluse und band meine langen braunen Haare zu einem Pferdeschwanz nach oben. Zufrieden musterte ich mich im Spiegel des Aufzugs und sprintete schon fast aus dem Aufzug als mein Stockwerk angezeigt wurde. Ich begrüßte schnell meine Arbeitskollegin Alice, mit der ich oft meine Mittagspausen verbrachte und die sowas wie meine beste Freundin geworden war, und ließ mich erleichert auf den Schreibtischstuhl in meinem Büro fallen.

Nur noch schnell die E-Mails checken

Okay eine von älteren Kunden, eine von Alice und .... ohoh eine von meinem Chef.

Bitte kommen Sie um 7:55 Uhr in mein Büro. Wir müssen noch einige wichtige Sachen bezüglich des Meetings besprechen.

Es ist jetzt 7:53 Uhr.

schnell zum Chef

Ich erhob mich wieder von meinem Stuhl und klopfte an die Tür seines Büros.

"Ms. Jones, perfekt dass Sie pünktlich sind. Setzten Sie sich doch", Mr. Lankford lächelte mir kurz zu und setzte sich mir gegenüber.

Ich arbeitete jetzt schon mehr als drei Jahre in dieser Firma und verstand mich mit meinen Kollegen und meinem Chef recht gut. Mr. Lankford war Ende 50, hatte graue Haare und war seit 25 Jahren verheiratet. Er nahm seinen Job sehr ernst, hatte aber trotzdem eine hilfsbereite, herzliche und aufgeschlossene Art, weshalb ich ihn auch sehr schätzte.

"Ms. Jones, dieses Meeting ist sehr wichtig, ich würde fast behaupten es ist das Wichtigste, das wir bis jetzt hatten. Wir müssen unbedingt Mr. Devany davon überzeugen uns den Kredit für das geplante Projekt auszuhändigen", er seufzte, fuhr aber sofort fort.

"Ich möchte, dass Sie unseren Standpunkt gut vertreten und ihm unser Angebot möglichst schmackhaft verkaufen. Wir haben in zehn Minuten das erste "Kennenlerngespräch", wo wir beide anwesend sein werden. Allerdings habe ich momentan sehr viel zu tun, da, wie Sie wissen, noch ein weiteres Projekt geplant ist, um das ich mich kümmern muss. Also werde ich diesen Auftrag völlig in Ihre Hände geben."

Moment mal.... Ich soll GANZ ALLEINE ein riesiges Projekt organisieren und leiten?!

"Aber Mr. Lankford, so ein großes Projekt allei...", fing ich an doch er unterbrach mich.

"Ich weiß es wird viel Arbeit sein, vorallem da Mr. Devany recht schwierig und naja kompliziert ist, aber ich vertraue auf Ihre Fähigkeiten."

"Inwiefern schwierig?", fragte ich nach.

"Er hat viel Geld und ist... ein kleiner Sturkopf. Ich kenne seinen Vater, Mr. Devany Junior hat seine Firma übernommen, er ist ein stattlicher junger Mann, dennoch vertritt er seine Interessen ziemlich stark und ist nicht kompromissbereit.
Aber Sie werden ihn schon weich bekommen!", mein Chef lächelte kurz.

Vertritt seine Interessen recht stark.

Nicht kompromissbereit.

Das hört sich ja nach einem herzensguten, netten und zuvorkommenden 'Klienten' an.
Nicht!

Plötzlich läutete das Telefon und ich beendete meinen Gedankengang.

"Ja Ms. Banford?.... Ok.... Ja sind unterwegs..... Wiederhören."

"So Ms. Jones, Mr. Devany ist da", mein Chef stand auf und auch ich erhob mich. Er ging mit zügigen Schritten aus dem Büro und ich folgte ihm. Wir stiegen in den Aufzug ein und mit jedem Meter, dem wir dem Erdgeschoss näher kamen, wurden meine Knie weicher.

Was wenn ich den Deal verhaute?!

Das 'Pling' des Aufzugs trieb mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs und als Mr. Lankford mir aufmunternd zulächelte und ein "Das packen Sie schon" zuflüsterte, wäre ich am liebsten sofort zum Aufzug zurück gelaufen und nie wieder gekommen.

Und da stand er, mit dem Rücken zu mir, gerade telefonierend, in einem schicken, edlen Anzug. Seine schwarz-braunen Haare waren zurück gekämmt. Gerade in dem Moment drehte er sich um und sein Blick traf meinen mit voller Wucht. Strahlend blaue Augen beobachteten mich und verdammt sah er heiß aus.

Oh Gott scheiße. Dieser Typ ist ja mal so was von heiß!

Ich schluckte einmal und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Und genau in dem Moment fiel mir eine Liedstelle aus Blank Space von Taylor Swift ein.

Oh, my god, look at that face!

You look like my next mistake.

-Überarbeitet-

Auf dem Bild oben seht ihr Emma Jones (die Protagonistin, ich weiß Vorname wurde noch nicht genannt xd) wie ich sie mir so in etwa vorstelle.

Meinung?

Dark Passion *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt