Kapitel 1

3.2K 95 3
                                    

Schnell öffnete ich Whatsapp. Und klickte auf den Chat mit Marco

'Hey Woody, wäre es ok, wenn ich in 10 min vorbeikomme?'

Ich war bereits seit ein paar Tagen in Dortmund, um mal wieder Zeit mit meinen alten Kameraden verbringen zu können. Wir würden in wenigen Stunden wegen dem Freundschaftsspiel gegen Armenien aufbrechen. Jogi hatte uns nochmal ein paar Tage zuhause gegönnt, bevor es dann endgültig losgeht. Jedoch musste ich vorher unbedingt noch mit Marco sprechen. Ich wollte ihm meine Gefühle gestehen. Ich hatte mich in Marco verliebt. Deswegen war ich damals auch nach München gewechselt. Ich hielt es nicht länger aus, meine Gefühle die ganze Zeit zu verbergen. Ich ging Stück für Stück daran kaputt ihm jeden Tag gegenüber zu stehen. Aber jetzt war der Punkt erreicht, wo selbst die Distanz nichts mehr brachte. Ich musste es ihm vor der WM noch gestehen.
Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, ging Marco online

'Klar Sunny. Freu mich'

Ich muss seufzen. Ob er sich nach meinem Geständnis immer noch freuen wird mich zu sehen? Ich hoffe es sehr. Mit mulmigem Gefühl in der Magengegend mache ich mich also auf den Weg zu Marco. Einmal nochmal Augen zu, tief Luft holen und dann drücke ich die Klingel. Ein freudig strahlenden Marco riss die Tür auf und riss mich in eine stürmische Umarmung. Ich musste lachen.
"Freut mich auch dich zu sehen Marco."
Als er mich frei gab, war ich enttäuscht. Ich hatte mich in seinen Armen sehr geborgen gefühlt, sicher. Leider war der Moment viel zu kurz für meinen Geschmack. Schnell hat Marco mich in seine Wohnung und aufs Sofa gezogen. Von seinem Platz neben mir aus, sah er mich erwartungsvoll an.
"Also, was führt dich zu mir Mario?"
Wie immer ist mein bester Freund unglaublich neugierig und ungeduldig.
"Marco, unsere Freundschaft könnte doch durch nichts zerstört werden oder? Egal, was passiert?" beginne ich unsicher.
"Wie kommst du denn jetzt darauf?" fragt er mich erstaunt.
"Bitte beantworte mir einfach nur meine Fragen Marco." Ich schaue ihn flehend an, in dem wissen, dass er diesem Blick nicht widerstehen kann.
Seufzend antworte er mir dann: "Na gut Sunny, wenn es dir so wichtig ist. Ich versichere dir, nichts wird unsere Freundschaft zerstören."
"Danke Woody. Das bedeutet mir unglaublich viel. Bitte versprich mir jetzt nur noch mit bis zu Ende zuzuhören und nicht vorschnell über mich zu urteilen. Bitte."
Natürlich entgeht mir nicht, dass er mich immer misstrauischer anschaut.
"Okayyy ich verspreche es. Denke ich zumindest."
Ich muss schlucken. Jetzt wird es ernst.
"Naja also ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll." Bevor ich es mir noch anders überlegen kann beginne ich schnell runter zu rattern. "Ann-Kathrin und ich sind nur noch für die Presse zusammen. Sie ist meine beste Freundin und hat vollstes Verständnis für meine Situation. Marco, ich habe mich verliebt. In dich. Deswegen bin ich damals auch nach München gewechselt. Ich hab es nicht mehr ausgehalten dich jeden Tag zu sehen und nie dir meine Gefühle gestehen zu können. Aber jetzt kann ich nicht mehr. Es macht mich verrückt." Die ganze Zeit habe ich auf meine Hände gestarrt, aber jetzt hebe ich denk Blick. Das hätte ich lieber nicht getan, denn was ich in Marcos Augen sah, machte mir Angst. Es war Wut, Ekel, Abscheu und Verachtung. Als er zu sprechen ansetzte merkte man, wie mühsam er sich beherrschen musste.
"Du liebst mich also? Bist du dir da ganz sicher Schwuchtel? Ich dich nämlich nicht und jetzt raus, bevor ich mich vergesse." Ich starre ihn entsetzt. Ich hatte gewusst, dass es diese Reaktionsmöglichkeit gegeben hat, aber Das sie so heftig ausfällt und wirklich kommt, tut weh. Schrecklich weh. Ich schaffe es nicht mich zu bewegen. Starr blickte ich ihn an, als er wütend auf stand, mich am Handgelenk packte, zur Haustür zog und mich mit den Worten "Ich sagte RAUS und wag es ja nicht dich zu melden!!!" raus zu schmeißen. Als er mich nach draußen geworfen hatte, war ich gestolpert und auf den Boden geknallt. Da laute Knallen, mit der er die Tür schloss, raubte mir meine letzte Kraft. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Irgendwie schaffte ich es dann doch irgendwann ins Auto zu steigen und in mein Hotel zu fahren.

Wie konnte es so weit kommen?Where stories live. Discover now