Kapitel 3: Veränderungen

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Louise und Dan waren inzwischen drei Wochen zusammen und Dan hatte noch nicht einmal ansatzweise eine Idee, wie er es Louise sagen sollte.

In diesen Wochen hatten sich auch manche Dinge geändert: Er war fast jeden Tag bei Louise oder sie bei ihm, er hatte kaum noch Albträume. Jetzt träumte er allerdings davon, wie Louise in Tränen ausbrach, weil er ihr die Wahrheit gesagte hatte und ob das so wahnsinnig viel besser war, wagte er zu bezweifeln.

Doch noch etwas hatte sich verändert und das wunderte Dan am meisten: Philip - so hieß der 'Anführer' der Gruppe, die Dan immer ärgerte - beließ es nicht mehr bei nur harmlosen Sachen. Normalerweise bekam Dan immer nur Sprüche zu hören oder kleine 'Streiche' gespielt; nichts Schlimmes also. Oft genug konnten er und auch die Jungs auch darüber schmunzeln, weil sie eigentlich ganz gut miteinander zurechtkamen. Seit er aber nun eine Freundin hatte, war Philip fast dauerhaft schlecht drauf, redete kein Wort mehr mit Dan und aus harmlosen Kindereien wurden heftige Auseinandersetzungen. Das waren dann die einzigen Ausnahmen, bei Philip mit Dan redete. Oder besser gesagt: ihn anschauzte. Auch häufiger und brutaler wurde Dan nun geschubst. Nur warum sich das alles so verändert hatte, blieb ihm ein Rätsel.


"Hey Dan"

Erschrocken drehte sich der Junge um. Hinter ihm stand seine Freundin, mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Ihre blonden Locken leuchteten mit ihren blau-grünen Augen um die Wette.

"Bist du soweit?"

Dan schloss seinen Spind, schulterte seinen Rucksack und gab entschlossen ein "Jap, los geht's" zurück.

Hand in Hand verließen sie das Schulgebäude und schlenderten gemeinsam durch die Innenstadt. Vor einem kleinen Café blieben sie schließlich stehen. Eine Sekunde sahen sie sich an und gingen dann hinein. Es war nicht sonderlich voll und doch gut besucht, genau wie Dan es mochte. Louise steuerte zielsicher auf einen Tisch an einem der vielen Fenster zu und ließ sich nieder. Dan folgte ihr und tat es ihr gleich.

"Hab ich dir eigentlich schon gesagt, wie sehr ich deine Augen liebe?", fragte Louise und schaute ihrem Freund tief in die schokobraunen Augen. Dan lächelte nur verlegen.

"So spannend sind meine Augen doch gar nicht. Die sind einfach nur braun, so wie die von fast jedem. Deine Augen sind viel schöner, eine Mischung aus Meer und Wiese"

Wow. Hatte er das gerade ernsthaft gesagt? Verdammt, er war so schlecht darin, mit Leuten normal zu kommunizieren!

"Oh Dan", lachte Louise. Unsicher, ob sie es wirklich lustig fand, oder nur lachte, weil er sich total peinlich benahm, lächelte Dan. Um schnell das Thema zu wechseln, stand er auf.

"Was soll ich dir mitbringen?"

Seine Freundin überlegte kurz und antwortete dann:

"Ach, ich glaub, mir reicht ein Kaffee"

Sofort machte sich Dan daran, den Kaffee und für sich eine heiße Schokolade zu holen. Als er wieder an den Tisch zurückkam, sah Louise ihn erwartungsvoll an. Auch wenn es vielleicht selbstverliebt klingt, aber man konnte ihre Verliebtheit förmlich in ihren Augen sehen.

"Danke, Dan. Du bist ein echter Gentleman, weißt du das?"

"Ach was, das ist doch selbstverständlich", winkte er ab und nahm einen Schluck seines Getränkes.

"Dan?"

Oje, was war jetzt los? Sie klang, als ob sie über etwas wahnsinnig Ernstes reden wollte... Das letzte Mal, als sie so ernst war, war, als sie ihm gesagt hatte, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Na, das konnte ja heiter werden...

...und vielleicht ist es ja doch ganz andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt