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P.o.V. Fabian

So ging das eine ganze Woche lang.
Ich hatte täglich eine Sitzung bei Steve und freute mich jedes Mal darauf, als würde ich bei ihm 'nen Lolli bekommen.
Erst im Nachhinein fiel mir auf, wie dämlich dieser Satz eigentlich klang.

Oft hatten wir Privatgespräche geführt, was wir eigentlich nicht dürften und sollten, doch das interessierte uns herzlich wenig.
Je mehr ich ihn kennen lernten, desto stärker wurden meine Gefühle für den Psychologen und inzwischen stand ich mit klopfendem Herz vor seiner Tür und musste all meinen Mut zusammenkratzen, um anzuklopfen.
Nach dem bereits erwarteten "Herein", betrat ich das Zimmer.
Ich war sichtlich nervös und mein Bauch schmerzte, da die Schmetterlinge in ihm alleine bei Steves Anblick blutigen Amok liefen.
Alles in Einem war ich verliebt.
Leider.
Denn diese Liebe würde er niemals erwidern, davon ging ich zumindest aus.
Etwas traurig über diese Erkenntnis ließ ich mich auf den Platz fallen, an dem ich immer saß, wenn ich hier war.

"Alles okay?", fragte Steve etwas besorgt.

"Unglücklich verliebt."

Er seufzte.

"Das sind sie schon seit drei Tagen, Fabian."

"Ja, es geht halt nicht einfach weg. Liebe kann man nicht therapieren."

"Leider."

"Warum leider?"

"Unglücklich verliebt. Naja, noch."

"Warum noch?"

"Das finden sie früher oder später schon noch heraus, seien sie froh, dass ich überhaupt Privates erzähle, immerhin geht sie mein Liebesleben eigentlich nichts an.
Dabei ging es gerade um sie, Herr Rieck. Erzählen sie."

"Das hat doch alles keinen Sinn. Er ist viel älter, als ich und will nichts von mir.", murmelte ich.

"So alt bin ich gar nicht."

Wie erstarrt saß ich da, blickte in ein wunderschönes Augenpaar, dass mich ein wenig belustigt musterte.
Ich tat, als hätte ich seine Worte überhört, wendete meinen Blick ab, aus Angst, ich könnte mich in seinen Augen verlieren.

"Tun sie mir bitte einen winzigen Gefallen und setzten sich neben mich.", bittete er, sofort stand ich auf und setzte mich auf das Sofa, auf dem gerade noch Platz für mich war.

"Verzeihen sie mir, wenn ich etwas mache, was ihnen unangenehm ist, verzeien sie bitte, wenn ich sie in Schwierigkeiten bringe und seien sie mir bitte nicht böse, sie sind mir wichtig."

Dies waren seine letzten Worte, bevor er mich auf das Sofa drückte, sodass ich lag und sich über mich beugte.
Unsere Gesichter trennten nur wenige Zentimeter, ich konnte seinen heißen Atmen auf meinen Lippen spüren.
Wir verharrten einige Augenblicke in dieser Position, bis Steve den winzigen Abstand zwischen uns überbrückte und seine etwas rauen und trotzdem unheimlich zarten Lippen vorsichtig auf meine legte.

•••

Ich habe mich inzwischen selbst dafür gehasst, dass das alles so lange gedauert hat, deswegen dachte ich mir, sie könnten sich immerhin endlich küssen, hehe.
Ich freue mich schon auf den Lemon-Part, auf den ihr wahrscheinlich noch etwas warten müsst.
huiuiui.

Danke für's Lesen & bis bald! 💕

therapist - rive [space frogs ff ]Where stories live. Discover now