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"Warte, ganz langsam. Morgen?"

"Ja, morgen."

Flo schien entsetz und überrascht, dabei wusste ich nicht, was daran so außergewöhnlich war, zwei Termine an zwei Tagen nacheinander zu haben, schließlich war ich hier, damit es mir besser ging und in erster Linie, weil ich musste, aber diese Tatsache ignorierte ich.

"Das hat er noch nie gemacht...", staunte mein gegenüber weiter.

"Wie meinst du?"

"Sogar wenn man gebettelt hat, bestand er darauf, es bei einem Mal wöchentlich zu belassen, schon immer."

"Warum sollte er ausgerechnet mich öfter zu sich bestellen?"

Er zuckte bloß mit den Schultern, sehr hilfreich.
Ich würde Steven, morgen darauf ansprechen, vielleicht würde er mir ja eine nützlichere Antwort geben.

"Jungs?", flüsterte eine leise, zerbrechliche Stimme und wie auf Knopfdruck drehten sich unsere Köpfe in Frodos Richtung, dieser sah ziemlich ängstlich zwischen uns beiden him und her.

"Kann einer von euch mir nen Gefallen tun?", fragte er vorsichtig, er war nervös, das sah man ihm an.

Ich nickte, Flo auch.

"Kann einer von euch mich in den Arm nehmen, bitte?"

Sofort stand ich auf und nahm das bemitleidenswerte Häufchen Irgendwas in den Arm, wobei ich versuchte, vorsichtig zu sein, aus Angst, er würde zerbrechen.
Zwar war das nicht sonderlich nett von mir, ihn so zu beschreiben, andererseits stimmte es.

Ich hörte jemanden, besser gesagt Frodo, schluchzen und drückte ihn etwas fester an mich.

"Ich will hier gar nicht sein, ich will hier weg.", murmelte er vor sich hin.

"Glaub mir, Kleiner, sogut wie keiner hier möchte hier sein."

"Ich hab Angst, Fabi. Ich hab doch bloß Angst."

Anders, als bei Flo duldete ich bei ihm, dass ich Fabi genannt wurde, auch, wenn das ziemlich lächerlich klang.

"Mittagessen!", rief jemand durch die geschlossene Tür, eine Frauenstimme, bevor sich die Tür öffnete.

"Rieck, aufpassen, dass der Kleine was isst. Sex auf den Zimmern ist verboten."

Bevor irgendjemand von uns etwas erwidern konnte, schloss sich die Tür wieder.
Geschockt sah Frodo mich an.

"D-du.. ähm..", stammelte er hilflos vor sich hin.

"Ich werde dich weder vergewaltigen, noch sonst was, keine Angst."

Augenblicklich entspannte er sich wieder.
Zwar verletzte es mich ein wenig, dass er mir so etwas zutraute, aber das hatte ich der komischen Frau zu verdanken.

"Kleiner, wir müssen Essen.", flüsterte ich, als Antwort bekam ich bloß ein Kopfschütteln.

"Niemals...", nuschelte er, löste sich aus unserer Umarmung, sah sich panisch um.

"Hey... du musst bloß was essen, dann gehen wir wieder aufs Zimmer. Das dauert eine halbe Stunde, wenn überhaupt.", meinte Flo, während er Frodo an der Hand nahm, ihn hochzog und anlächelte.

In diesem Moment sah ich ihn einen Augen ein Funkeln, wie ich es noch nie zuvor in den Augen eines Menschen gesehen hatte.

Erst zögerte der Kleinere, doch dann stimmte er mit einem leichten Nicken zu und ich sah nur noch, wie Flo unser Zimmer mit Frodo an der Hand verließ.
Lustlos tappste ich hinterher, zwar hatte ich tatsächlich ein wenig Hunger, doch die Lust, Menschen zu begegnen hatte ich nicht.
Kaum unten angekommen sah ich einige Aufseher, die da standen und das ganze Geschehen beobachteten, als wären sie Detektive und würden einen Mörder suchen.
Ich beschloss, Flo mit seinem neuen Schwarm alleine zu lassen und setzte mich alleine an einen Tisch.
Lange blieb ich nicht alleine, denn ein recht entschlossener Felix setzte sich zu mir, auf seinen Lippen lag ein breites Grinsen.

therapist - rive [space frogs ff ]Where stories live. Discover now