Only Yours, Honey

I'm Your God!

P. O. V. AVERY

"Nein! Und jetzt hör auf zu diskutieren, sonst bringe ich deinen Hintern persönlich dahin!" Aiden schob mich wieder in den bestellten Jet von seinen Eltern, aus dem ich bereits drei mal wieder ausgestiegen war.
Ich konnte doch nicht einfach wegfliegen und ihn jemanden....töten lassen.
"Aiden bitte! Ich helfe dir auch!" Bettelte ich, wusste aber, dass es nichts nützte. Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte, dann blieb es auch dabei.

"Willst du deinen Dad vergiften?" Fragte er grade raus, während er mich in den Sitz drückte. Ich sah zu Boden, sagte nichts.
"Dachte ich mir." Er lehnte sich zu mir runter um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen. "Ich weiß was ich tue Honey, vertrau mir und benimm dich da drüben ganz normal. Spiel Barbie mit Sydney, flechtet euch die Haare, guckt euch Disney Filme an, oder was man sonst noch alles als Mädchen macht."
Ich schmunzelte und nickte nur, auch wenn mir das ganze gar nicht gefiel.

Seine Lippen legten sich auf meine.
Ein wohlig beruhigendes Gefühl breitete sich in mir aus.
"Bis morgen." Hauchte er gegen meinen noch immer leicht geöffneten Mund.
"Pass auf dich auf." Entgegnete ich unsicher.
Er ging zur Tür des Jets und nickte lächelnd. "Das werde ich."
Dann verschwand er.

~*~

P. O. V. AIDEN

Die Wolken zeichneten sich bereits als Schatten über dem Wald ab und die Vögel wurden leise, als könne man an den Fingern abzählen wie viele es überhaupt noch gab.
Konnten wir überhaupt bestimmen wie viel es von irgendwas gab? Wer konnte schon genau sagen, dass es wirklich fast 8 Milliarden Menschen auf der Welt gab?
Weltweit starben Menschen, doch keiner wusste wie viele es waren.

Warum interessierte man sich für die Lebenden, wenn es vielleicht viel mehr Tote Menschen gab, die als ein Haufen von Knochen unter uns lagen und darauf warteten vermisst oder anerkannt zu werden. Wir alle waren eine Konstruktion aus Knochen, die wir mit einem Körper verhüllten der dies eigentliche schützte.

Jemand wurde bekannt wenn er lebte und beispielsweise gut Singen, oder Klavier spielen konnte, selbst wenn man ein Buch schrieb, oder auch nur ein Bild auf Instagram hochladen würde, was tausend von Likes bekäme. War die Welt wirklich so besessen von dem was sie sah und aufgetischt bekam?

Heutzutage zählten süße Welpen mit Snapchat Filtern, die ebenfalls einen Hund darstellen sollten. Ich meine, was begeisterte uns so offensichtlich, dass wir dabei alles relative vergaßen? Was war mit Menschen, die Geschichten hatten und ich sprach nicht nur von Serienkillern, die darauf hinaus wollten bekannt zu werden, nein, ich redete von den Menschen, von denen bis heute niemand wusste wer sie eigentlich waren.

Wir trauerten berühmten Menschen nach, die prominent waren, weil sie mit jemand reichen heirateten, also fragte ich mich, was wäre wenn wir diese eine Person überhaupt nicht kennen würden? Keiner von uns würde eine Träne vergießen, weil sie nichts wichtiges für uns wäre. Weil sie nicht berühmt war.
Sollte man mich fragen ob ich Angst hatte, wüsste ich, dass ich lügen würde, wenn ich nein sagen würde.
Ich hatte sehr wohl Angst. Davor, eines Tages mal vergessen zu werden.

Die Menschen die um mich trauern würden, starben auch, wir revolutionierten uns dem Kreislauf des Lebens und gerieten in das Nichts, an das niemand mehr dachte.
Wer würde ich in 100 Jahren sein? Werde ich überhaupt je existiert haben, wenn einfach alles so blieb wie es war?
Ein Toter, von Abermillionen, der genau wie alle anderen nach Beachtung schrie, aber nie gehört wurde.

Ich parkte mein Auto ein paar Meter vor Charles' Haus und stieg leise aus.
Mein Kopf drehte sich einmal im Nacken umher, bevor ich losging.
Ich konnte nicht ganz sagen, ob dieses momentane Kribbeln in meinem Körper von der Wut kam die mich überfiel, wenn ich daran dachte diesem Bastart gleich gegenüber zu stehen, oder einfach weil ich es kaum erwarten konnte, seinem Körper beim verfallen zuzusehen.
Natürlich würde ich nicht sofort gehen, ich musste schließlich sicherstellen, dass das Gift auch seinen Zweck erfüllte.