Kapitel 8

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↠ Feels - Kiiara

Braune Augen, die wild vor sich hin schimmerten. Zarte Lippen, die von einem sanften Hauch rosa Lippenstift bedeckt waren. Dunkelblonde Haare, die zu einer eleganten Flechtfrisur zusammengesteckt wurden.

War die Person, die ich im Spiegel erblickte, wirklich ich selbst?

Zögerlich strich ich mir selbst über die Wangen und beobachtete wie das Mädchen im Spiegel es mir gleich tat. Ich konnte nicht fassen, dass Jax wirklich so viel aus mir rausgeholt hatte. Er und sein Team mussten Genies sein.

"Gefällt es dir nicht?" fragte er just in diesem Moment.

"Doch, doch." kaum merklich nickte ich. "Es ist unglaublich."

"Keine schwere Aufgabe bei so einem umwerfenden Mädchen wie dir." da Jax hinter mir stand, konnte ich sein Nicken bloß im Spiegel sehen.

"Danke." flüsterte ich.

"Gern geschehen. Jetzt aber schnell rüber zur Garderobe und dir ein Kleid aussuchen, dein Interview beginnt in wenigen Minuten." ehe ich nachfragen konnte, was für ein Interview Jax denn meinte, deutete er zu einem unglaublich riesigen Kleiderständer und verschwand keine Sekunde später.

Schweren Mutes und mit einem leichten Seufzer macht ich mich also auf den Weg zur Garderobe. Über einer der Stangen hing mein Name. Lady Mariella. Ich musste mich immer noch daran gewöhnen als 'Lady' bezeichnet zu werden.

Ein hübsches Mädchen, bestimmt nicht jünger als ich selbst, kam auf mich zugelaufen. Ihr Pferdeschwanz wippte fröhlich auf und ab.

"Guten Tag, Lady Mariella!" grüßte sie mich freundlich lächelnd. "Ich habe schon ein wunderschönes Tageskleid für Sie ausgesucht. Natürlich müssen wir es erst anprobieren, aber ich denke es wird ganz ausgezeichnet aussehen."

Mit einem unsicher erwiderten Lächeln folgte ich ihr entlang der Reihe bis sie auf einmal stoppte und ein Kleid herauszog. Weiß mit einem sanften Stich rosa, eine märchenhafte Farbe. Tatsächlich sah es einfach wunderschön aus.

"Wollen Sie es anprobieren?" die Augen des Mädchens funkelten vor Aufregung. Sie war ganz in ihrem Element.

Noch etwas benommen von der Schönheit des Kleides, das ich nun tragen durfte, nickte ich. Das Strahlen in ihren Augen wurde noch stärker. Ohne zu Zögern machte sie sich daran mir beim Ausziehen meiner pinken Robe, die ich die ganze Zeit zuvor getragen hatte, auszuziehen und mir dann vorsichtig das Kleid anzuziehen. Zum Schluss fügte sie noch einen kleinen, silbernen Stecker an, auf dem mein Name stand.

"Genau so wie ich es mir vorgestellt habe." zufrieden grinste sie, nahm mich bei der Hand und führte mich zu einem Spiegel. Zum ersten Mal erblickte ich das Endresultat meines Umstylings.

Für eine Weile hatte ich das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Die Person im Spiegel war ganz klar und deutlich ich. Es waren meine braunen Augen, meine prägnanten Gesichtszüge und meine Körperhaltung, die vermuten ließ, dass ich mich noch nicht hunderprozentig wohl in meiner neuen Rolle fühlte. Aber dieses Strahlen, das nun von mir ausging, war neu. Ich sah beinahe aus wie eine Prinzessin. Ich sah hübsch aus.

"Das ist unglaublich." entfuhr es mir und das Mädchen hinter mir kicherte. Ein paar Mal drehte ich mich um mich selbst und das Kleid, das nur bis kurz vor meine Knie reichte, schwang anmutig mit.

"Oh!" das Mädchen zuckte leicht zusammen. "Beinahe hätte ich die Schuhe vergessen!" Für eine Weile verschwand sie und ich stand da, alleine mit meinem Spiegelbild, das irgendwie ich war, aber auch irgendwie nicht. Behutsam strich ich mir eine Strähne, die sich aus der aufwendigen Frisur gelöst hatte, aus dem Gesicht. Mein Haare fühlte sich so weich wie nie zuvor.

Selection: Die HoffnungWhere stories live. Discover now