[ 1 ]

1.6K 95 4
                                    

Kaum ist die eine FF beendet, kommt schon die nächste, hi.
Ich hoffe sie gefällt euch zumindest ein bisschen :3
Lasst euch nicht von dem ersten Kapitel abschrecken.
Wäre nett, wenn ihr mir irgendwie Feedback geben könntet, i need motivation, yo.
Viel Spaß c:

•••

Ich lehnte mich an die kalte Wand hinter mir, bevor ich meine Augen schloss.
Tief atmete ich durch, versuchte, die Tränen zurück zu halten, vergeblich.
Als ich meine Augen öffnete, kullerte eine einzige, kleine Träne von meinem Wimpernansatz bis zu den Spitzen, von denen sie sich kurz darauf löste.
Stumm prallte sie auf dem Boden auf.
Aus einer Träne wurden zwei.
Und ab der Sekunde, in der die zweite Träne die Fliesen berührte, verlor ich die gesamte Kontrolle über meinen Körper.
Eine unmöglich zählbare Menge an Tränen bahnte sich ihren weg über mein Gesicht, Schluchzer erschütterten mich, unkontrolliert zitterte mein Körper.
Meine Sicht aufgrund der Tränen verschwommen, meine Augen gerötet.
Ich hasste diesen Kontrollverlust, hasste es, meinen Körper der Trauer und Hoffnungslosigkeit zu übergeben.
Ich wollte die Kontrolle über die Schmerzen haben, die ich spürte.

Mit meiner letzten Kraft stand ich auf, griff nach dem kleinen, schwarzen Plastikbehälter, in dem ich meine Klingen aufbewarte.
Vorsichtig nahm ich eine heraus, betrachtete sie.
Über meine Lippen huschte ein schwaches Lächeln.
Sie glänzte in dem weißen Licht, war makellos, perfekt, das Gegenteil von mir.
Sie war die einzige, die bei mir blieb und mir half, wenn der Rest der Welt mir den Rücken zukehrte.

"Danke.", war das letzte, was ich flüsterte, bevor ich an meinem linken Unterarm ansetzte, etwas Druck ausübte und durchzog.
Für einen kurzen Moment breitete sich der Schmerz in meinem ganzen Körper aus, ließ mich alles um mich herum und meine Gedanken vergessen.
Lange blieb der Schnitt nicht alleine, nicht einmal fünf Minuten später konnte ich meinen Arm vor lauter Blut nicht mehr sehen, auf den Fliesen hatte sich eine kleine Blutpfütze gebildet.
Sehnsüchtig starrte ich auf die Stelle, an der meine Pulsader verlief, stellte mir vor, wie es wäre, endlich erlöst zu sein, unendlich zu sein, frei von Sorgen.

Und diese Vorstellung machte mich glücklich.
Ich wollte nicht, dass das alles weiterhin ein Wunsch bleiben würde, ich wollte es wahr haben, wollte sterben, endlich glücklich sein.

Ich setzte an meinem Unterarm an, presste die Klinge so stark auf die Haut, wie es für mich möglich war und zog durch, schnitt in meine Pulsader.
Ich hatte nicht lange Zeit, um über irgendwas nachzudenken, als sich meine Augen wie von selbst schlossen und ich langsam auf dem Boden zusammensackte.

therapist - rive [space frogs ff ]Where stories live. Discover now