11 ~ It's Partytime

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Piper

Am Abend standen Thals, Annabeth, Percy, Leo, Luke, Jason und ich vor Drews Haus. Der Rest hatte entweder keine Einladung bekommen oder weigerte sich strikt, auf eine von Drews Partys zu gehen. Wenn ich es mir recht überlegte, war es auch eine bescheuerte Idee, aber jetzt hatte ich schon extra ein Kleid an und war schon da, jetzt zu kneifen wäre unangebracht.

"Dann lasst uns mal Spaß haben", sagte Percy und nahm Annabeths Hand. Die letzten zwei Wörter betonte er so, dass es klang, als wäre es eine Todsünde, Spaß zu haben. Doch viel mehr passierte nicht. Wir standen weiter vor dem Gartentor und bewegten uns nicht.

Thalia quetschte sich schließlich genervt vorbei und marschierte auf die Haustür zu. Zögernd folgten wir ihr. Irgendein Song von Selena Gomez dröhnte uns immer lauter entgegen.

Am Eingang warteten tatsächlich zwei Security-Männer, die nachschauten, ob man die SMS vorweisen konnte und ob man auf der Gästeliste stand. Für mich übertrieben, aber ich feierte auch keine Hauspartys (mal abgesehen davon, dass unsere Wohnung viel zu klein war).

Als wir es alle in das Foyer geschafft hatten, verstreute sich unsere kleine Gruppe fast sofort. Luke und Jason verschwanden in der Menge auf der Suche nach Getränken möglichst ohne Alkohol, Thalia suchte die Toilette und Percy und Annabeth verkrümelten sich ins Wohnzimmer.

"Tanzen?", fragte Leo halbherzig. Ich sah ihm an, dass er nur wegen mir hier war und lieber gemütlich auf der Couch gesessen hätte, als auf einer Party zu sein.

"Höchstens noch zwei Stunden, dann können wir wieder etwas anderes machen", sagte ich. "Lass uns zu Percy und Annabeth setzen und mit ihnen reden und hoffen, dass wir bald wieder verschwinden können."

Wie es schien, hatten Luke und Jason die gleiche Idee gehabt und versorgten uns mit frisch zubereiteten Getränken.

Wir setzten uns hin und sahen wohl ziemlich gelangweilt aus. Die einzige, die sich zu amüsieren schien, war Thalia. In der kurzen Short und dem Top sah sie auch wirklich gut aus, ich konnte die Typen verstehen, die vergeblich versuchten, sich an sie ranzumachen. Jason beobachtete alles argwöhnisch.

"Alter, hör auf so zu starren", sagte Luke. "Sie ist älter als du und kann auf sich selbst aufpassen."

"Ich will nur nicht, dass ich sie besoffen in einer Ecke finde."

"Glaub mir, so wie eure Mutter will sie nicht enden", sagte ich, ehe ich realisierte, was ich eigentlich gesagt hatte.

Bevor Jason etwas Pampiges erwidern konnte, stöckelte Drew auf uns zu. Sie trug eine schwarze High Waisted Hot Pants, braune Stiefel und ein weißes Top mit schwarzer Spitze am Ausschnitt. 

"Guten Abend, meine Lieben", flötete sie und lächelte Luke lasziv an, während sie sich die schwarzen Haare zurückstrich. "Sitzt doch nicht so gelangweilt herum. Bewegt euch, geht tanzen, fickt meinetwegen auch miteinander, aber macht irgendwas! Auf meinen Partys ist keiner gelangweilt oder sitzt nur rum."

Fordernd sah sie uns an. Oder vielmehr Luke, der offensichtlich auf ihrer Fick-Liste stand. (Ja, sie hatte wirklich eine Liste. Zumindest hatte sie vor einem Dreiviertel Jahr noch eine.)

"In der Eingangshalle ist Fragen oder Trinken!", schrie ein Junge.

"Das klingt doch super, oder?", fragte Drew und hakte sich bei Leo und Luke unter. Gezwungenermaßen folgten Jason und ich ihr, während Percy und Annabeth sich in die Küche verabschiedeten. Wo Thals war, wusste ich nicht, vermutlich noch im Wohnzimmer tanzen. 

Wir setzten uns in einen Kreis. Insgesamt waren wir um die zwanzig Personen, in unserer Mitte standen mehrere Alkoholflaschen und Shot-Gläser. "Also, wir spielen Fragen oder Trinken", wiederholte der Junge, ich glaube, er hieß Stan. Oder doch Michael?

"Der, der anfängt, stellt eine Frage an alle, die man mit Ja oder Nein beantworten muss. Ja bedeutet trinken, bei nein muss man nichts machen. Lügen ist nicht erlaubt. Ich fange an, dann geht es im Uhrzeigersinn weiter. Alles klar?"

Ich hatte noch nie von diesem Spiel gehört, aber wahrscheinlich nur, weil ich nicht oft auf Partys ging. 

"Okay... Fangen wir einfach an. Wer von euch hatte in den letzten zehn Tagen Sex?"

Sechs Leute, inklusive Leo und mir, tranken ihren ersten Shot.

Danach war eine Blondine dran. "Wer macht von euch regelmäßig Sport?" Gestöhne, weil die Frage so lahm war, aber immerhin trank doch die Hälfte, darunter Jason und Luke.

Es ging immer so weiter, bis wir bei Drew angekommen waren. Mittlerweile hatte ich bestimmt schon zehn Shots intus, langsam setzte der Alkohol seine Wirkung frei. Ich fühlte mich unbeschwert und rundum glücklich. "Jeder, der auf einen von uns hier steht, küsst diese Person!", rief Drew und gluckste. Ich fing zu kichern an und sah rüber zu Leo, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und kicherte weiter. In diesem Moment merkte ich nicht, dass er mich nicht küsste.

Drei oder vier Fragen später stolperte Thalia zu uns. Ihre Wangen glänzten und sie roch deutlich nach Alkohol. 

"Wer hatte heute irgendwelche sexuellen Kontakte?", lallte ein ziemlich betrunkenes Mädchen.

Einige, auch Thalia, kippten. Jason sah sie ungläubig an. "Ich fass' es nicht!", zischte er wütend vor sich hin. 

"Chill mal", lallte seine Schwester und hob wackelig den Zeigefinger. "Ich bin älter und es geht dich einen Scheißdreck an, wen ich ficke oder wem ich einen blase." Sie hickste. "Ich bin Single und kann tun und lassen was ich will."

"Ich glaube, ihr hattet alle genug Alkohol für heute", beschloss Luke.

"Aber Luki", motzte ich. "Ich hab doch gar nich viel getrunken!"

"Ich heiße Luke", sagte Luke. "Und jetzt kommt, ich fahr euch nach Hause."

"Ihr wollt schon gehen?", fragte Drew enttäuscht. Bestimmt hatte sie sich auf einen heißen Quickie auf der Toilette gefreut. 

"Ja. Ich hab keine Lust mehr und außerdem will ich nicht, dass irgendwer irgendwas bereut, weil er betrunken war. Ihr bleibt genau hier sitzen, ich sammle Percy und Annabeth ein."


Wenig später hatten wir uns in mein Auto gequetscht, Luke fuhr. Er lud Percy und Annabeth an ihrer Wohnung ab. Danach fuhr er weiter, zu Thalias und meiner Wohnung. Leos linke Gesichtshälfte klebte an der Fensterscheibe. "Weißt du was?", gähnte er schließlich. "Ich werde bald meine braunhaarige Schönheit besuchen, sie heiraten und dann ein neues Leben beginnen." 

"Awww", machte ich, während ich innerlich ausrastete (jedenfalls so viel, wie es der Alkohol zuließ). Leo wollte mich heiraten?!

Jason hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf dem Beifahrersitz und schnarchte. 

"Ihr schafft es selbst in eure Wohnung, oder?", fragte Luke und hielt gegenüber von der Haustür. 

"Klar doch!", strahlte Thals ihn an. Seit wann lächelte sie Luke an? Zwischen ihnen herrschte doch Eiszeit? 

Luke schien genauso verwirrt zu sein wie ich, schien es aber zu ignorieren. "Gute Nacht und ich bring dir dein Auto morgen vorbei", sagte er nur noch, ehe er in der Dunkelheit verschwand.

Ich wusste nicht mehr, wie wir es geschafft hatten, die Treppen hoch zu gehen und die Tür aufzuschließen, wir fielen einfach wie tot auf mein Doppelbett und dann bekam ich lange nichts mehr mit.

~~~

Ich bin so fertig mit diesem Kapitel. Ich hasse es und sorry falls es Fehler gibt, ich hab grad keine Nerven mehr dafür. Werd ich morgen korrigieren und eventuell auch noch mal ganz überarbeiten. 

Widmung geht an @enormeniall , da sie mir geholfen hat, den Sinn dieses Kapitels wieder zu finden. Außerdem schreibt sie ne tolle Harry FF. Und sie ist toll.

Helli.

Face to FaceWhere stories live. Discover now