116 - 30 Teil 3

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Justins Sicht:

Ich musste hier weg.

Es war erstickend, die Dunkelheit die sich in mein Fleisch zu bohren schien, die Verzweiflung die ich seit Jahren in meiner Seele spürte. Ich konnte weder atmen noch an etwas denken. Ich fühlte mich in meinem eigene Körper gefangen. Die Luft um mich herum wurde immer dicker und es fühlte sich an als würden die Wände immer näher um mich zusammen rücken.

Ich stapfte durch die trockenen Blätter die am Boden lagen und bahnte mir meinen Weg zurück zu dem Bereich des sicheren Hauses. Ich fand den Schuppen den wir hier draußen hatten für unsere Waffen. Ich öffnete die schwere Holztür, eine Staubwolke kam mir entgegen und eine Briese kalter Luft drang in meine Lunge ein und ich musste Husten. Ich schob die zahlreichen unnützen Utensilien auf den Boden. Ich lehnte mich mit dem Rücken an den Werkzeugschuppen und schloss meine Augen. Ich legte meinen Kopf auf das kühle Metall unter mir und atmete tief durch die Nase, als ich fühlte wie mein Adrenalin stieg und die Erinnerungen wieder hoch kamen.

„Als erstes werde ich dein Business ficken, ich werde dich mit nichts zurück lassen, ich nehm dir dein Geld weg, verlasse dich ohne einen letzten Cent. Deinen Namen wird niemanden mehr interessieren..."

Ich spannte meinen Kiefer an und kämpfte gegen das verabscheuende Bild von ihm in meinem Kopf an. Die Wut, die ich so lange versuchte zurück zu halten kochte auf als ich mich an Cole's ekelhaftes Grinsen erinnerte.

„...und wenn ich mit all dem fertig bin", seine Stimme erklang in meinen Ohren als ob er in diesem Raum mit mir stehen würde, „Ich werde dich an einen Stuhl binden und werde dich zusehen lassen, wie ich dein Mädchen bewusstlos ficke. Und ich werde sie töten, direkt vor deinen Augen". Mit zusammen gebissenen Zähnen drückte ich meine Fingernägel in meine Hand und formte sie zu einer engen Faust bei der Erwähnung von Kelsey. Nur der Gedanke, dass er sie anfassen würde bereitete mir Bauchschmerzen. „Du wirst sehen, wie dein Leben in kleinen Nähten auseinander fällt", sagte er, „und ich werde jede Sekunde davon genießen".

Ich stieß ein Schreien aus, packte die Sache die mir am nächsten War und schleuderte sie quer durch den Raum und beobachtete sie wie sie in einem lauten Knall auf den Boden fiel. Wütend atmete ich tief durch, mein Geist wurde taub und ich fing an alles um mich zu werfen, dass ich finden konnte. Meine Finger fuhren durch mein Haar, ich kickte alles weg, und ignorierte den Schmerz als ich an den Enden der Haarwurzeln zog. „Jesus Christus, was ist hier passsiert?", ich schaute nach oben. John trat ein, seine Augen fuhren einmal durch den ganzen Raum.

„Hat dich ein Rudel Wölfe angegriffen oder was?"

Ich vermied es ihm in die Augen zu schauen, ich drückte meine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Meine Hände legte ich an meine Hüfte und ich folgte John's Blick. „Verdammte Scheiße", murmelte ich einmal als ich realisierte was ich getan hatte. Ich rieb energisch über mein Gesicht, stöhnte und trat an den Reifen eines der Motorräder, die wir hier gebunkert hatten. „Ich verliere meinen Verstand".

„Ich seh's", entgegnete er grimmig. Ich lehnte mich wieder zurück gegen die Tür. John überkreuzte seine Beine und stütze sich mit der Schulter. „Was ist in dich gefahren?"

Ich legte meine Hände an die Seite und schluckte. Meine Kehle war ganz trocken. „Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich keine Ahnung habe?" Er starrte mich an, ohne ein Wort zu sagen, John beugte seinen Kopf zu einem Nicken. „Ich glaube dir Justin, aber momentan ist nicht die Zeit dafür. Du kannst nicht- Wir brauchen dich bei unserem Spiel jetzt, mehr als sonst-"


„Denkst du echt ich weiß das nicht?", schnappte ich und knurrte verärgert.


„Wenn du's doch weißt, warum leugnest du alles, als wäre nichts? Du verhältst dich anders, du tanzt aus der Reihe und keiner von uns hat auch nur eine vage Idee warum. Es ist eine Sache wenn du das an uns auslässt; wir haben das schon mal mitgemacht aber es ist etwas anderes wenn du dem Mädchen das du liebst alles vorwirfst", er schüttelte seinen Kopf und schob sich vom Türrahmen, bevor er zu mir rüber kam. „Etwas ist los mit dir und ich werde solange hier sitzen bleiben bis du mir sagst, was es ist".

Danger's Back - (Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt