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,,Also was solltest du mir erzählen was so lange dauern wird?", er fragte es mit viel Interesse.
,,Ach ja, aber darvor musst du mir versprechen, dass du mich nicht hier sitzen lässt ich kennen den Weg zurück nicht.", ich sah traurig zu Boden. Noch nie hatte ich jemanden gesagt was mit mir los ist.

,,Also es war so", begann ich, ,,Ich war sechs Jahre alt als mein Vater heftige Depression bekam und anfing zu trinken. Irgendwann konnte er nicht mehr und hat sich, als ich gerade acht Jahre geworden war, eine Kugel in den Kopf gejagt." er schnappte kurz nach Luft unterbrach mich aber nicht.
,,Natürlich hab ich seine Leiche gefunden, wer sonst? Ja und mit acht Jahren war das vielleicht nicht so gut für meine Psyche. Ich war in Therapie um damit umzugehen, aber es half nichts. Ich träumte drei Jahre lang nur noch von der Leiche meines Vaters. Manchmal seh ich sie heute noch wenn ich die Augen schließe.", ich machte eine kurze Pause um ihn Zeit zum Überlegen zu geben. Dann fuhr ich meine Geschichte fort.
,,Meine Therapeutin verbot mir irgendwann aus Verzweiflung an meinen Vater zu denken. Das war der Auslöser, ich musste an ihn denken. Es ging nicht anders und mit der Zeit ging es nicht mehr um meinen Vater, nein, es ging darum es einfach zu machen. Mich gegen das zu stellen was mir gesagt wurde. Und mit all der Zeit wurde es immer schlimmer.", ich brauchte eine kleine verschnauf Pause.
,,In Dresden, war es am besten, da konnte ich mich gut zurückhalten und bekam nich oft Verbote, deshalb war ich da zwei Jahre. Also was ich eigentlich sagen will ist ich bin krank. Es tut mir leid. Mein Kopf wehrt sich gegen meinen Verstand, auch wenn das irgendwie das selbe ist.", ich zwang mich zu einem Lächeln, sah aber dann sofort in die andere Richtung und wartete auf seine Reaktion.

,,Also, ich versteht nicht richtig.", er klang jetzt verunsichert.
,,Ich weis nicht wie meine Krankheit heißt, aber ich weis wenn mir jemand etwas verbietet, dann kämpft mein Kopf dafür, dass ich das Verbotene mache. Ich halte meistens nicht lange stand, ich muss es dann einfach machen. Außerdem leide ich unter einem schlimmen Verfolgungswahn, deshalb bin ich auch in Ohnmacht gefallen.", ich zögerte bevor ich sagte ,,Komm Sag ich solle verschwinden und nie zurück kommen, ich bin verrückt und ich werde wahrscheinlich sowieso nicht lange bleiben können.", ich wartete darauf, dass er mich anschrie, oder wenigstens sowas sagte wie na toll eine Psychotante, bitte verzieh dich!
Doch es kam nichts, er musste wohl noch überlegen, welche Beleidigungen er mir an den Kopf werfen wollte.

Da packte er mich wirklich am Arm, doch anstatt mich vom Dach zu werfen, zog er mich auf meinen Rücken. Das Dach war weich, doch ich fühlte mich immer noch unwohl, da ich nicht wusste was er über mich dachte.
Sein Gesicht war plötzlich direkt vor mir als er flüsterte ,,Es ist mir egal, was für Macken du hast. Du bist wundervoll und du bist einzigartig. " Dann berührten seine Lippen ganz leicht meine. Damit hatte ich echt nicht gerechnet.
Er zog mich von sich weg um meine Reaktion zu sehen, aber ich zog ihn an mich um weiter seine Wärme zu spüren. Er wehrte sich nicht, sondern drückte seine Lippen wieder auf meine.
,,James, macht es dir wirklich nichts aus, ich meine dass ich verrückt bin?", fragte ich nachdem ich ihn kurz von mir weg drückte.
,,Du bist nicht verrückt sonst würdest du Geister sehen oder sowas.", er lächelte mich an.
,,Hast du wirklich kein Problem damit?" James lachte kurz auf, es war ein belustigtes Lachen.
,,Wieso sollte ich? Es gibt halt normale Menschen und besondere, auf welche Art auch immer besonders."

Mit einem leisen Seufzer lies er sich neben mich sinken ,,Du willst einfach nicht dass dich jemand akzeptiert so wie du bist." er seufzte wieder und legte seine Lippen nocheinmal kurz auf meine ehe er sich wieder auf den Rücken drehte.

,,Wow", machte ich dann. ,,Wow, ich hätte mir meine Zukunft nie so schön vorgestellt. Ich rätzel zwar immer noch was mich so besonders macht.", ich zuckte mit den Schultern.
,,Du versteht es einfach nicht.", er verdrehte genervt die Augen, ,,Du bist für mich etwas besonderes. Du bist gekommen und dann war so ein Puff als ich dich das erste mal gesehen habe. Verstehst du was ich meine?", er stützte sich auf einen Arm um mir ins Gesicht zu sehen.
,,Ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick, sowas ist absoluter Schwachsinn." lange starrte er mich an. Ich wurde langsam nervös deshalb brach ich die Stille.
,,Ich meine selbst die größten Feinde können sich verlieben, aber man kann sich nicht beim ersten Blick schon absolut sicher sein, dass man die Person liebt. Jeder hat irgendwo eine schlechte Seite." jetzt sah er gekränkt aus.
,,Sorry ich wollte dich nicht beleidigen.", sagte ich schnell.
,,Was sind meine schlechten Seiten?", fragte er traurig.
,,Ich kenne dich doch fast gar nicht. Woher soll ich das wissen?", ich hatte es viel zu schnell gesagt.
,,Es tut mir leid." ich sah nach unten um seinem Blick auszuweichen.

,,Hei alles ist gut, ich bin ein Träumer und du hast mich aufgeweckt. Ein weiterer Beweis dass du besonders bist, Emma.", er sagte meinen Namen mit so viel Liebe, dass ich mich einfach vorbeugen musste. Ich presste meine Lippen auf seine und verlor mich in einem langen atemberaubenden Kuss.

,,Ich weis nicht ob du irgendeinen Nachteil für mich hast." er lächelte mich an und gab mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe er sich wieder auf das Dach legte.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und genoss es voll und ganz seine Wärme zu spüren.
Ich gähnte noch einmal herzhaft, dann ließ ich mich in einen ruhigen Schlaf fallen.


Wie findet ihr das Buch bis jetzt?
Ich hoffe es ist nicht zu unwahrscheinlich.

Bitte schreibt mal in die Kommentare wie ihr es bis jetzt findet.

Danke fürs Lesen <3

Zwanghaft {#Wattys2016}Where stories live. Discover now