„Was bist du dir da so sicher?" flüsterte ich zurück. Ich wusste nicht, wieso genau wir flüsterten, aber ich dachte mir, das Lautreden würde diese schöne Stimmung einfach kaputt machen.

„Ganz einfach, weil du fantastisch bist. Und wenn jemand dir etwas tut... bekommt er es mit mir zu tun, und glaub mir, das will keiner." Er lächelte. Er kannte mich nicht lange genug und nicht gut genug, um mich so zu verteidigen, wie er es sagte und bestimmt auch tun würde.

„Wieso bist du so nett zu mir?" fragte ich leise. In meiner Stimme lag ein leichter Hauch von Verzweifelung.

„Ich weiß nicht so genau, aber ich denke, weil du selbst so nett bist, und es nur verdienst, genau so behandelt zu werden." Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Ich war noch nie wirklich in einen Jungen verliebt gewesen, aber ich war mir zu 100% sicher, dass es so anfing. Liam war ungefähr einen halben Kopf größer als ich, ich ging auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Danach lächelte er mich bis über beide Ohren an. Ich lächelte zurück. Er drückte mich noch ein Mal kurz an der Taille und ließ die Hände dann langsam sinken.

Ich sah ihm immer noch in die Augen. Sie wanderten in meinem Gesicht umher, dann an mir vorbei. Ich drehte mich um, und stellte mich neben Liam. Ich folgte seinem Blick.

Er sah auf Stiles und auf das Mädchen. Er wartete, dass er kam und wir weitergehen konnten. Das Mädchen hatte längeres Haar als ich und ihres strahlte in einer Art Hellbraun-Blond. Sie trug ein

weiß- schwarz gestreiftes Oberteil mit einer langen, dünnen Strickjacke darüber und einer zerflitterten Hotpants, in einem sehr dunklen Blau. Es war ein sehr hübsches Mädchen. Es sah aus als wäre es im selbem Alter wie Stiles. Stiles lachte sie an. Das Mädchen lachte zurück. Liam und ich sahen den beiden zu wie, als wären sie im Fernsehen. Dann lehnte Stiles sich nach vorne und küsste das Mädchen. Sie schien nicht überrascht. Sie waren also schon zusammen. Das nahm ich zumindest an. Ich spürte einen Blick auf mir. Ich drehte mich zu Liam und fragte: „Ist das Stiles Freundin? Sie ist sehr hübsch. Wie heißt ist sie?"

Ich war froh, dass Stiles jemanden gefunden hatte, den er mochte und die ihn offensichtlich auch mochte. Liam nahm meinen Arm und drehte mich zu ihm, damit die beiden sich nicht beobachtete fühlten. Ich sah ihm in die Augen.

„Ja, sie ist Stiles Freundin, sie heißt Malia." Als er das sagte, machte er ein leicht hilfloses Gesicht. Er hoffte, dass ich es merkte und so war es natürlich auch. Ich wusste wer sie war. Sie war die Malia über die wir gestern kurz gesprochen hatten, sie war die, die meinem Cousin im Eichenhaus, der Irrenanstalt geholfen hatte. Sie war das Mädchen, was für Tot erklärt wurde, obwohl sie es gar nicht war. Ich drehte mich wieder zu Stiles und seiner Freundin. Ich hätte alles gedacht, wer sie sein könnte, aber das, hätte ich mir nie vorgestellt. Stiles hasste Kojoten Abgrund tief. Anscheinend hatte er seine Meinung gehörig geändert. Ein Mensch und eine Werkojotin. Ich grinste. Stiles kam mit ihr, zu mir und Liam. Malia stand direkt vor mir und lächelte. Ich lächelte zurück.

„Hey, du musst Jane sein, Stiles hat mir schon viel von dir Erzählt. Ich bin..." Ich unterbrach sie.

„Du bist Malia." Malia sah zu Liam, der zwinkerte ihr zu.

„Liam hat es dir gesagt, oder?" vergewisserte sie sich.

„Ja, freut mich dich kennenzulernen." Ich lächelte noch mehr.

„Freut mich auch. Endlich mal wieder jemand neues. Es ist schön, dass du über uns bescheid weißt, ich finde diese Lügerei vor der Familie sowieso nicht gut." Sie lächelte, dann umarmte sie mich. Es gongte. Es war der vorletzte gong vor Schulbeginn. Ich zog mein Handy aus der Tasche. Es war genau 8.45 Uhr. Eigentlich sollte ich schon längst im Sekretariat sein.

„Liam ich muss jetzt zum Training, bringst du Jane bitte ins Sekretariat?" fragte Stiles leicht nervös. Ich dachte der Coach würde ihm wirklich den Hintern aufreisen, wenn er zu spät kam.

„Ähm, ja klar. Jane komm." Liam nahm meine Hand, ging sehr schnell los und zog mich hinter sich her.

„Tschüss Stiles und Malia." Konnte ich noch schnell sagen, bevor ich mich umdrehte und schnell hinter Liam her lief. Er wollte wirklich nicht, dass ich zu spät kam, dachte ich.

„Sie ist nett, Liam scheint sie sehr zu mögen." Hörte ich ganz leise Malia sagen. Sie merkte es also auch. Liam und ich gingen den rechten Flur entlang. Die rechte Wand davon, war aus Glasfenstern, es war die Wand durch die man vor der Schule sehen konnte. Es kam gerade der Spätbus an. Ich konnte sehen, wie die Schüler ausstiegen. Die Glaswand endete und es war nur noch eine normale Wand mit 6 Spinden da. Daneben führte eine Treppe nach oben. Ich war leicht verwirrt.

„Warte mal. Ich dachte nur die Treppen in der Aula führen nach oben." Sagte ich und sah die Treppe hinauf. Sie ging erst normal nach oben und machte dann so eine Wende, dass sie direkt über uns endete.

„Diese hier führt nicht normal nach oben, sie führt zur Bibliothek." Erklärte mir Liam, und zog mich weiter. Am Ende des Flurs war eine Glastür, sie führte zum Pausenhof. Aber da wollten wir nicht hin. Kurz nach der Treppe war eine Tür, darauf stand „Sekretariat/Rektorat"

„Da sind wir." Sagte Liam und verabschiedete sich von mir: „Wir sehen uns dann zur Pause nehme ich an." Ich nickte. Liam küsste mich auf die Wange, ging dann dem Weg zur Pausenhoftür entlang und bog dann kurz vor der Tür links ab. Ich hatte Liam die ganze Zeit nachgesehen. Es wäre mir lieber gewesen, er wäre jetzt noch neben mir und würde meine Hand halten und mit mir zusammen da rein gehen, dachte ich mir. Egal, das brachte jetzt auch nichts mehr.

Closed Eyes ❥ тєєη ωσℓƒ // ѕтჃєℓ 5 ✓Where stories live. Discover now