1.11 - Ende 1

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"Hicks" setzte Astrid nach einer Weile an.
"Oh ja, richtig" schalt sich dieser und trug Astrid so schnell es ihm möglich war zu den anderen.
"Wir müssen sie sofort nach Hause bringen! Sie ist schwer verletzt!"

"Ich nehm' sie mit! " rief Heidrun sofort. Man sah ihr sichtlich die Erleichterung an, dass ihre Freundin noch lebte.

" Nimm eine Decke aus Ohnezahns Satteltasche! " wies Hicks Heidrun an. Dann fiel ihm etwas auf.
" Moment. Ohnezahn mein Freund, wo bist du überhaupt? "
Ganz vorsichtig meldete sich Fischbein zu Wort, den die ganze Situation emotional ziemlich mitgenommen hatte.
"Ähäm... Ja also Hicks... Er inspiziert den Holzklau."

Jetzt, wo Hicks Astrid endlich in Sicherheit wissen konnte, überkam ihn die Härte der Realität mit voller Wucht.
Keuchend fiel er auf die Knie. Was hatte er getan? Er hatte einen Drachen getötet! Er, Hicks, der das niemals gewollt hatte, der erkannt hatte, dass Drachen friedlich waren, dessen bester Freund ein Drache war!
Er hatte die Veränderung gebracht und jetzt wieder alles zunichte gemacht? Es war fast als hätte er seinen eigenen Vater getötet.
Diese Gedanken überkamen ihn so brutal, dass Hicks sich die Hände an die Schläfen presste und vorneüber beugte.
Nie mehr würde er Leben können wie vorher. Nie mehr.
"Hicks! " schallte plötzlich die kräftige Stimme von Haudrauf zu ihm herüber, der nicht weniger mitgenommen war.
"Verdammt, Junge, Astrid versucht die ganze Zeit dir etwas zu sagen! "
" W... Was? " Hicks konnte nur mit Mühe seinen Blick heben.

" Hicks, hör mir zu! ", fing Astrid an," der Holzklau ist nicht tot! Du hast ihn nicht getroffen, er ist lediglich zurückgeschreckt und bewusstlos! Hicks, der Drache lebt und es ist noch nicht zu spät ihm die Drachenwurz abzunehmen! " Diese wenigen Worte waren bereits sehr anstrengend für Astrid gewesen, sie sank entkräftet wieder in Heidruns Arme zurück.
Diese beschloss daraufhin, dass sie mit Astrid, Rotzbacke und den Zwillingen zurückflog, während Fischbein, Haudrauf und Grobian blieben, um Hicks und den verletzten Wikingern zu helfen. Außerdem musste Ohnezahn von den Drachen getragen werden, da er ja selber nicht mehr fliegen konnte und Hicks müsste dann bei jemand anderem mitfliegen.

Aber nachdem der Drachenreiter Astrids Worte gehört hatte, stürtzte er auch schon los, um zu überprüfen, ob sich recht hatte.
Ohnezahn jedenfalls sprang aufgeregt um den Holzklau herum und beschnüffelte ihn. Zum Glück hatte er die Drachenwurz noch nicht gerochen.
Als Hicks ankam, stellte er fest, dass Astrid wirklich recht gehabt hatte! Nirgendwo war ein Pfeil oder Blut zu sehen.
Hicks wurde vor Erleichterung ganz schwindelig. Er hatte den Drachen also doch nicht getötet!
Mit Mühe trennte er das Seil vom Kopf des Holzklaus und befahl Ohnezahn aus sicherer Entfernung einen Plasmastrahl auf das Gewächs abzufeuern.
Die Drachenwurz verbrannte sofort.
"Was machen wir jetzt mit ihm? "Fragte Hicks Fischbein, der zu ihm getreten war.
" Wir können ihn doch nicht hier lassen. "
Denn es goss immerhin noch wie aus Eimern und die Temperatur pendelte bereits um den Nullpunkt.

" Aber wie willst du so einen großen Drachen wegschaffen? Ich glaube es ist besser für ihn, wenn er hierbleibt und sich selber beruhigt. " Sagte Fischbein." Bei Thor, Drachenwurz unter die Nase. Dagur ist definitiv zu weit gegangen."

"Ja, das ist er. " murmelte Hicks düster." Dafür wird er bezahlen. Und wenn er zurückkommt, war das das Letzte Mal. "

Schließlich ließen die beiden Jungen ihren Blick nocheinmal über das Schlachtfeld streifen. Die letzten Berkianer brachen gerade auf und auch Haudrauf wollte das Feld nun verlassen.
Also machten sich auch Hicks und Fischbein auf den Weg.
Ohnezahn wurde von den anderen Drachen getragen und Hicks flog bei Haudrauf mit.
Durch die dunkle Regenwand und die weite Entfernung verblasste die Waldlichtung immer mehr unter ihnen.
Wenn das mit den Erinnerungen doch auch nur so sein könnte.

Doch Hicks wusste: Diese heutige Aktion würde Folgen haben. Er würde abschließen mit Dagur, endgültig. Und wenn er eigenhändig dafür sorgen müsste.

Und währen sie weiter durch den Regen flogen, begann sich bereits in seinem Kopf ein Plan zu formen.

In den nächsten Tagen kehrte langsam wieder Normalität auf Berk ein.
Zumindestens so weit, wie man auf Berk etwas als "Normal" bezeichnen konnte.
Hicks, der Ohnezahns Schwanzflosse und seine Prothese repariert hatte - er hatte sich zudem für die Zukunft mehrere Ersatzprothesen gebaut - war die meiste Zeit bei Astrid, da er sich unglaubliche Sorgen machte.
Aber Astrid schien sich dank der herausragenden Pflege von Gothi langsam wieder zu Erholen.
Das die Drachenreiter zur Drachenbasis zurückkehrten, stand erstmal außer Frage.
Auch Heidrun war wegen Astrid geblieben. Eigentlich wollte sie herausfinden, was Dagur jetzt plante, aber Astrid war ihr einfach wichtiger.
Der Rest der Gang stattete Astrid ebenfalls regelmäßig Besuche ab, um zu sehen, wie es ihr ging.
Auch heute war so ein Tag gewesen. Jetzt war es schon spät am Abend, weswegen langsam einer nach dem anderen den Raum verließ - Raffnuss und Taffnuss zankend darüber, ob man Gothis Heilkräuterpaste zum anlocken von Yaks verwenden konnte.
Nur Hicks blieb, nachdem die anderen gegangen waren.
Er saß auf Astrids Bettkante und druckste herum.

"Astrid... Es tut mir so unglaublich leid, was passiert ist. Ich hätte besser aufpassen sollen, dich besser beschützen sollen, die ganze Sache ernster nehmen sollen... Es... Es ist alles meine Schuld. "
" Hicks, dich trifft überhaupt keine Schuld." Sagte Astrid sanft und legte eine Hand auf seine Schulter.
"Niemand konnte ahnen, dass Dagur etwas damit zu tun hatte. "
" Aber als er mich vor diese Wahl gestellt hatte... Mein Kopf hat total ausgesetzt, ich wusste nicht was ich tun sollte... Das erste Mal, dass ich gar nichts wusste, es... "
" Hicks" Sagte Astrid nun eindringlicher.
"Es war klar, dass Dagur irgendwann zurückschlagen würde. Ich hätte in so einer Situation nicht anders reagiert und es ist ja nichts weiter passiert. Wir haben doch jetzt sogar einen Vorteil, da Dagur denkt du wärst am Ende. "
" Naja, ehrlich gesagt bin ich das auch ziemlich. Und von wegen es ist nichts schlimmes passiert. Sieh dich doch mal an! "
" Es geht mir schon wieder besser, Hicks! " unterbrach Astrid ihn." Und wenn du jetzt aufgibst, hat Dagur schon gewonnen. Wir brauchen dich jetzt", sie zögerte, "Ich brauche dich, Hicks."
Hicks sah ihr dankbar in die Augen.
"Wenn Dagur zurückkommt, werden wir ihn ein für alle mal schlagen, versprochen. "

" Okay, danke Astrid. "

Und dann tat Hicks etwas, was er schon lange tun wollte. Er lehnte sich vor und legte seine Lippen auf Astrids.
Sie war erst überrascht, Erwiederte dann aber erfreut.

Und als der Mond schließlich aufging, lagen beide eng aneinander gekuschelt in Astrids Bett und wussten, dass die Zeit kommen würde, wo Dagur zurückkam.

Und dann waren sie bereit.

~Ende Folge 1~





Nachwort

Folge 1 ist beendet! Danke für unglaubliche 1,72 K reads, 147 Votes und 101 Kommentare bisher! ^^

Noch mal zur Erklärung der Struktur dieses Buches: Ich hatte die Geschichte bereits vorgeschrieben, doch da war sie kürzer. Da das ganze zu lang für einen One-Shot und zu kurz - wie ich fand- für ein Buch war, wollte ich mehrere solche Kurzgeschichten wie "Folgen" aneinanderreihen.
Jetzt ist die Geschichte zwar länger, aber ich denke ich werde diese Idee trotzdem fortführen.
Und da meine Geschichte ja ein relativ offenes Ende hat, werde ich das Ganze auf jeden Fall weiterführen! Allerdings wird es noch etwas dauern, bis die nächsten Kapitel/ Folgen kommen, da meine neuen Ideen erst ausreifen müssen.
Aber sie werden kommen! ^^

Was haltet ihr von dieser Idee?
Und wie fandet ihr die erste Folge? Über Feedback würde ich mich freuen ^^

Bis dann, Eure Fantasy-Love_M-M ^^

Dragons- Anbruch Neuer Zeiten  |HTTYD / Hiccstrid FanfictionWhere stories live. Discover now