23 | Sterne, Hagel und Blitzchecker

1.3K 117 27
                                    

Emily Burns- Is it just me

»Hallihallo!«, schrie Roxanne in den Telefonhörer.
Instinktiv vergrößerte ich die Distanz zwischen meinem Handy und meinem Ohr.

»Hallo«, sagte ich kurz angebunden.

Verwirrt hob ich meine Augenbrauen.

»Woher hast du eigentlich meine Nummer, Roxanne?«, fragte ich.

»Ach, wegen des Championships hat Ba-Yu mir die Nummern von euch gegeben. Kann ja sein, dass ich euch in Las Vegas ja anrufen muss, wenn ihr nicht pünktlich zum Training erscheint oder so. Egal, ich habe dich wegen dem Hier und Jetzt angerufen. Was machst du so !?«, schrie sie gegen Ende des Satzes, um die laute Musik, die ich langsam im Hintergrund wahrnahm, zu übertönen.

Verzweifeln, weil meine Mutter nicht will, dass ich beim Wettkampf mitmache.

»Nichts«, sagte ich gedehnt und betrachtete meine Füße, die in dicken, wolligen Socken steckten.

»Du armes Kind! Zara, es ist Samstag! Du musst dich einwenig begnügen! Ich hole dich ab.«

»Roxanne, nein! Das bra –«

Roxanne hatte aufgelegt.
Ein wenig aufgebracht, schmiss ich mein Handy auf mein Bett. Jedenfalls hatte ich es vorgehabt, jedoch fiel mein Handy durch den Aufprall mit meiner Matratze auf den Boden.

Na toll.

Ich stieg von meinem Bett auf, hob mein Handy auf und schaute nach, ob es irgendwelche Schäden davongetragen hatte –was nicht der Fall war – und öffnete die Türen meines Schranks.

Achtungslos nahm ich eine schwarze enge Hose, ein Top – wobei ein Teil meines Gehirns registrierte, dass es ebenfalls schwarz war – zog mein gemütliches Outfit aus – das aus Jogginghose und einem XXL T-Shirt bestand –um die anderen Klamotten, die ich soeben aus dem Schrank gefischt hatte, anzuziehen.

Dabe fiel mir auf, dass es kurz nach elf war.

Ich hoffte inständig, dass meine Mutter bereits schlafen gegangen war, um die zahlreichen Fragen auszuweichen, die sie mir stellen würde, wenn sie mich in der Diele frischgemacht entdecken würde.

Ich legte mir ein wenig Wimperntusche auf und zog mir anschließend eine schwarze Lederjacke über.

Als ich in der Diele war, nahm ich meinen Schlüssel, der mit den anderen an der Wand hing, zog mir meine schwarzen Boots an und wartete auf Roxanne.

Mein Handy gab ein leises Pling von sich, als ich eine Nachricht bekam.

Ich bin unten!, las ich die Nachricht von der unbekannten Nummer – Roxanne.

So leise wie möglich bewegte ich mich auf den Treppenstufen, währenddessen ich Roxannes Nummer in mein Handy einspeicherte.

Als ich leise die Tür hinter mich schloss, hämmerte mein Herz in einem unregelmäßigen Rythmus. Ein Teil von mir sagte, ich solle mich wieder umdrehen und ins Haus gehen, doch der andere – der größere Teil – freute sich darauf, reißaus zu nehmen – obgleich es für einige Stunden waren.

Auf der Stelle umfassten mich zierliche Arme und der Duft von Zimt und ein Hauch von Alkohol stieg mir in die Nase.

»Aloha, Bella!«, begrüßte mich Roxanne.

»Sollte ich annehmen, dass du betrunken bist?«, entgegnete ich.

»Warum denn?«

»Weil du in einer Begrüßung, die nur aus zwei Wörtern bestand, zwei verschiedene Sprachen benutzt hast.«

Ich An Deiner Seite  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt