12 | Party!

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Turn All The Lights On - T-Pain

Mein erster Gedanke war:
Nein!
Mein zweiter war ebenfalls:
Nein!
Doch ich seufzte und sagte:
»Na gut.«
Zac schaute mich aus seinen violetten Augen ungläubig an.
»W-was?«, stammelte er.
»Du kommst mit?«
»Ja«, sagte ich ungerührt.
»Wow, hätte ich nicht gedacht«, sagte er ehrlich erstaunt.
Ich zuckte mit den Schultern.
»Du hättest mich sowieso mitgenommen – ob ich will oder nicht.«
Zac grinste.
»Da hast du recht.«

*

»Hallo!«, begrüßte uns Esperanza strahlend und umarmte uns.

»Hallo«, sagten Zac und ich gleichzeitig.

Ich schaute nervös auf meine Schuhe.
Ich war erstaunt, dass eine Person so herzlich sein konnte. Esperanza trat zurück, machte eine einladende Bewegung, sodass Zac und ich ins Haus eintraten. Inzwischen waren die Umzugskartons verschwunden und das Haus wirkte geordneter. Die Wände waren in einem warmen Beigeton gestrichen worden, doch kombiniert mit dem kühlen Ton des Holzbodens, wirkte das Haus modern und zeitlos. An den Wänden im Flur hingen Familienbilder, doch ich zwang mich nicht dorthin zu schauen, da ich mich kannte. Sobald ich anfing, sie mir anzuschauen, konnte ich nicht aufhören. Ich wollte schließlich nicht, dass Esperanza dachte, ich sei unhöflich, weil ich die Bilder unverhohlen anstarren würde.

»Tia und Ryder sind oben in ihre Zimmer«, informierte sie uns, und ließ uns davongehen.
Zac trampelte – ich hatte es nicht anders erwartet bei seiner schlaksigen Art und Weise sich zu bewegen – die Treppen hinauf.
»Tia?«, rief ich, da ich nicht wusste, hinter welchen der fünf Türen Tias Zimmer sich befand.
»Hier!«, rief Tia.
Ich öffnete die Tür, wo ich ihre Stimme vernahm.
»Oh«, machte ich und wollte sie gleich schließen, als sie bereits vor uns stand.
»Kommt rein. Ich beiße nicht«, sagte sie, wobei sie nur Zac anschaute, der widerum die halbnackte Tia mit offenem Mund anschaute. Ich schlug ihm auf den Arm.
»Glotz nicht so«, zischte ich Zac leise zu, während wir in Tias Zimmer gingen und uns auf ihre Couch niederließen.

Tia wuselte herum und Zac, der offenbar nichts anderes zu tun hat, schaute ihr dabei unverhohlen zu. Ich räusperte mich.Doch Zac dieser Vollidiot bemerkte es nicht. Ich verdrehte die Augen. Jungs.
Machte es Tia nichts aus, dass Zac sie beim Umziehen beobachtete?

Interessiert schaute ich mich in Tias Zimmer um. Ihr Zimmer war größtenteils in einem weißen und pastellgrünen Ton gehalten. Sogar ihr Fransenteppich, der sich in der Mitte des Raumes befand, war in dem gleichen pastellfarbenen Ton wie ihre Wände gehalten, sodass ihr Zimmer ziemlich harmonisch wirkte. Ihr Bett, das am Kopfteil des Bettes mit einem weißen Baldachin überzogen war, wirkte ein wenig wie ein Prinzessinnenbett für mich. In Kombination mit der leisen Rockmusik, die im Hintergrund lief, entlockte mir das ein Lächeln. Ich mochte Tias etwas widersprüchliche Art. Ihr weiches, harmonisches Zimmer im Kontrast zur ihrem rockigen Musikgeschmack hatte was.
An der linken Wand neben ihrem Bett hing eine Pinnwand mit verschiedenen Bilder die ich aus dem anderen Ende des Zimmers nicht genau betrachten konnte. Ich musste allerdings gestehen, dass ich etwas neugierig war. Ich nahm mir vor, falls ich mich mit ihr demnächst treffen sollte, mir die Bilder mal genauer anzuschauen.

»Nimm doch das Kleid«, sagte ich, da sie verzweifelt vor zwei Outfits stand, die sie sich auf dem Bett ausgebreitet hatte.

Eins war giftgrün – es sah schrecklich aus! –und das andere, war das besagte Sommerkleid mit weißem Hintergrund und bunten Blumenmotiven. Es war nicht mein Stil, aber es würde Tia definitiv stehen.
Sie lächelte mich an und schlüpfte ins Kleid hinein.

»Hier sind übrigens die Klamotten, die du mir ausgeliehen hast. Danke dafür. Wie du siehst habe ich mich für das braune Crop-Top entschieden«, sagte ich und deutete etwas unbeholfen auf das besagte Oberteil.

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