night together - [chapter 70]

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Es war mittlerweile fünf Uhr nachts. Zwischen Anonymous und mir lagen die beiden Pralinenschachteln, die beide angebrochen waren. Ich saß im Schneidersitz und mein Freund lässig in einer Position, die ich nicht beschreiben konnte. Er trank etwas Sekt direkt aus der Flasche und reichte mir dann die Flasche. Ich trank ebenfalls von dem Sekt und stellte die Flasche dann weg. Wir beide waren wieder in Boxer und einer der Wolldecken lagen um meine Schultern. Wir hatten nicht viel gesprochen nachdem wir miteinander geschlafen hatten. Viel mehr hatten wir uns ab und zu verliebt angelächelt, manchmal geküsst, Komplimente gegeben. Wir waren so schnulzig momentan, doch war es nicht schlimm. Ich wollte gerade wieder in die Pralinenschachtel greifen, als Anonymous' Hand meine ergriff. Ich sah auf in seine wirklich wunderschönen Augen und verlor mich beinahe wieder in ihnen, wie schon tausende male in dieser Nacht. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen. »Es war wunderschön.« Seine Stimme war so sanft, so beruhigend. Ich lächelte ebenfalls, verstärkte den Druck unserer Hände. Seine Haare lagen kreuz und quer auf seinem Kopf, sahen wie typische After-Sex-Haare aus. »Sollten wir wiederholen.« Sein Lächeln wurde größer und seine leicht schiefen Zähne kamen zum Vorschein. Und wieder fiel mir auf, wie verschieden Anonymous und ich doch waren. Außer in dieser Nacht. Für eine Nacht waren wir so gleich, haben unsere liebe in Form von Sex gezeigt. Ich habe seine sexuelle Seite kennengelernt, kenne somit ein neues Gesicht von ihm. Ich beugte mich zu meinem Freund vor und legte meine Lippen auf seine. Liebevoll erwiderte er, von Lust und Gier nichts mehr zu spüren. Immer mehr wurde ich nach hinten gedrückt, bis mein Rücken auf der Matratze aufkam und mein Freund über mir lag. Die Pralinen lagen nun verstreut im Bett und auf dem Boden, doch das war uns beiden im Moment herzlich egal. »Willst du 'ne fünfte Runde, oder was?«, fragte er und lächelte mich an, als er sich löste. Ich lief beschämt rot an und sah zur Seite. »Nein, eigentlich wollte ich meine Zeit nur mit dir genießen.« Er lächelte wieder und drückte mir einen langen Kuss auf die Stirn. Er setzte sich auf und setzte sich mit dem Rücken an die Wand. Seine Beine lagen über meinem Becken und die Füße neben meiner Hüfte auf der Matratze. Wieder sahen wir uns verliebt in die Augen und ließ mich schmunzeln. Schon interessant, was eine Nacht alles verändern konnte. Anonymous hat es ja auch geschafft wegen einer Nacht eine Tochter zu bekommen und nun hat er wegen einer Nacht eine noch engere Bindung zu mir als vorher schon. Wieder griff er nach meiner Hand, strich sanft über meinen Handrücken. »Wolltest du nicht ein Tattoo haben, Prinzessin?«, fragte er mich, »und eine andere Haarfarbe?« Interessiert sah er mich an. »Haare färben ja, aber das mit dem tätowieren war eine Schnapsidee. Es würde mir niemals so gut stehen wie dir.« Ich schaute auf sein Brusttattoo, was mir während dem Sex aufgefallen war an und strich mit meiner freien Hand leicht drüber. »Rede nicht so einen Unsinn. Dir stehen sie bestimmt. Wie wäre es, wenn wir dir deine Haare morgen grün färben?« Er lächelte mich aufmunternd an. »Habe ich eine Wahl?«, fragte ich meinen Freund und lächelte gespielt gequält. Er lachte leise auf. »Nö, wir färben dir morgen deine Haare!« Ich schüttelte meinen Kopf lachend und sah ihm dann in die Augen. »Und das beschließt du ausgerechnet nach dem Sex?«, fragte ich ihn und betrachtete seine Gesichtszüge genau. »Das musst du nicht verstehen, Thaddeus Tjarks.«

 Er lächelte glücklich.

Anonymous | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt