December - [chapter 19]

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Und so lag ich auf meinem kingsized Bett und sah an die Decke. Die Zeit schien so langsam zu vergehen und die Minuten dauerten ewig. Es war Dezember. Monate vergingen und der Schnee legte sich auf dem Boden und Dächern ab. Zwei Monate ist es nun her als ich die Jungs und Anonymous das letzte mal sah. Zwei Monate zuviel.

Mein Leben ist noch trister geworden als zuvor und meine Sehnsucht nach Anonymous wurde von Tag zu Tag größer. Ich hatte beinahe vergessen wie er aussieht, aber seine Augen waren wie in mein Gehirn gebrannt. Ich konnte mich perfekt an das grün-blau erinnern, dass seine Augen unverwechselbar machte. Die mich hasserfüllt ansahen und mir eine Gänsehaut verschafften. Ich wollte wieder zu den Jungs, verbot es mir aber, da ich nur Probleme machen würde. Außerdem wusste ich nichtmal wo die Halle ist, in der sie lebten. Ob sie da überhaupt noch Leben wusste ich nicht.

Ich beschäftigte mich kaum mehr in meiner Freizeit mit irgendwas. Hauptsächlich wurde ich zu meinen Musikstunden und lernen gezwungen. Das Einzige was ich liebend gerne tat war in meinem Bett liegen und vor mich hin vegetieren. Ob man das Depression nennen konnte wusste ich nicht, aber es fühlte sich stark so an. Ich fühlte mich einfach so einsam und leer, ohne Rick, Fabian, Ian, Paul und Erik. Zwar hatte ich nur zwei Tage höchstens mit ihnen verbracht, aber sie waren so besonders für mich. Aber am meisten vermisste ich Anonymous. Er hasst mich, das war mir klar und mir war auch klar, dass ich ihn nicht kenne und ihn nie kennen lernen würde, egal wie sehr ich es mir wünschte. Er ist ein Mysterium für mich. Er ist was einzigartiges in meinen Augen. Ich wollte ihn wieder sehen, ich wollte seine Stimme hören, die so sanft und beruhigend war, doch ich konnte nicht.

Wir beide lebten zwei verschiedene Leben, haben beide eine andere Geschichte, die uns zu dem Menschen gemacht hat, die wir beide sind und wir beide Leben verschieden. Doch ich wollte ihn so sehr, ich wollte ihn so sehr bei mir, dass es mich schon beinahe krank machte ihn nicht sehen zu können. Das schlimmste daran war aber, dass ich ihn nur zwei Tage Zeit hatte ihn kennen zu lernen und diese Chance aus Angst nicht genutzt hatte. Mehr nicht. Zudem war sein Hass zu mir förmlich in seinen Augen zu lesen. 

Ich wollte raus hier. Ich wollte wieder zu den Anderen, doch es ging nicht. Wenn ich das tun würde, würde das Selbe wie damals passieren. Ich bedauerte es, dass ich nicht vor drei Monaten achtzehn geworden bin, sondern siebzehn. Sonst könnte ich einfach verschwinden und mir mein eigenes Leben aufbauen. 

»Thaddeus! Du musst zur Schule!«, hörte ich die Stimme unseres Dienstmädchens. Niedergeschlagen stand ich auf und ging die breite Treppe unseres Anwesens runter. Meine Haare waren perfekt gegeelt, meine Klamotten gebügelt und frisch und mein Gesicht sauber und rein. Ebenso meine Hände, die filigran waren und mein Gang, der kerzengrade war. Ich bin wieder der, der ich nicht sein will. Ich bin wieder der, der ich bei den Jungs nicht sein musste. 

Ich bin wieder der stinkreiche Thaddeus Tjarks.

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Höhö, bin auf eure Reaktionen wegen den nächsten Kapiteln gespannt. ^^


Anonymous | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt