Entführt, verprügelt, missbraucht?

Kapitel 32

Ich hatte einen unruhigen Schlaf.

'Ich hatte geträumt, was mir damals passiert war. Jake's und Drake's Vater. Er war es. Er hatte meine Kindheit ruiniert. Nachdem Ereignis hatte ich nicht viel Kontakt mit Menschen. Ich war immer alleine und hatte nie Freunde. Bis ich meine beste Freundin traf. Aber ich denke nicht gern daran zurück.'

Ich schüttel die Gedanken schnell ab und setze mich auf. "Ich bin in einem Bett? Aber ich hatte auf der Couch geschlafen.", sage ich zu mir selbst. "Ob er mich ins Bett getragen hatte?". Ich stehe auf und gehe die Treppe herunter.

Auf den Küchentisch liegt ein Zettel auf dem steht:
Ruf dir ein Taxi. Geld liegt auch hier. Ich hatte dich ins Bett getragen heute morgen. Hoffe es macht dir nichts aus. Sehen uns vielleicht später.

Ich nehme den Zettel, zerknülle ihn und werfe ihn weg. Danach nehme ich mir das Geld und rufe mir mit seinem Haustelefon ein Taxi.

Als ich zuhause ankomme bin ich alleine, denn Rider ist nicht hier. 'Gott sei Dank. Ich muss ihn heute aus den Weg gehen. Ich denke ich gehe gleich Joggen.'.

Ich gehe hoch in mein Zimmer und nehme erstmal eine erfrischende Dusche, danach ziehe ich mir eine kurze schwarze Sporthose an mit einem dunkel blauen Tanktop und dazu meine schwarzen Nike Sportschuhe. Ich schnappe mir mein Portemonnaie, mein Handy und meine Schlüssel. Dann gehe ich aus dem Haus und jogge am Strand entlang bis ich ein Fitnessstudio sehe. Ich gehe sofort hinein und trainiere an einem Boxsack. Ich boxe, trete und schlage ununterbrochen hinein. Ich lasse meine ganze Trauer und Wut heraus.

'Ich bin total K.O.' Ich will gerade aus dem Raum rausgehen als ich plötzlich Rider sehe. Er ist mit ... irgendeinem Kerl hier.

"Wer ist das?", frage ich mich leise. Sie lachen zusammen und trainieren, aber ich habe diesen Typen noch nie gesehen. Plötzlich kommt der Typ genau auf mich zu. Sofort gehe ich in den Raum zurück und fange an wieder in den Boxsack zu boxen und zu treten.

Die Tür öffnet sich und ich kann den Typen durch einen Spiegel beobachten. Hell braune Haare, einen gut gebauten Körper. Er ist breit gebaut. Er trägt kein T-Shirt nur eine lange schwarze Sporthose und dazu
schwarze Sportschuhe.

Ich sehe, dass er mich mustert und, dass er auf mich zukommt. Ich verdrehe meine Augen und trete einmal kräftig gegen den Boxsack, sodass er von mir wegknallt und feste gegen mich stößt. Ich falle nach hinten werde aber von 2 Armen gestoppt kurz bevor ich den Boden berühre.

Ich schaue ihn direkt in seine gold leuchtenden Augen. "Danke.", murmle ich und schon richten wir uns auf. "Kein problem.", sagt er und fährt sich durch seine Haare. "Ich muss gehen.", sage ich knapp und will aus der Tür gehen, jedoch werde ich von einem anderen Körper gestoppt. Ich kneife meine Augen zu. 'Bitte sei nicht Rider. Bitte sei nicht Rider.'.

Ich öffne meine Augen und vor mir steht Rider. "Hey, Cat.", begrüßt er mich mit einem lächeln und sofort weiche ich einige Schritte zurück. Ich sage nichts sondern schaue ihn nur an. "Catherine?", fragt er und mustert mich. Doch dann renne ich wie von einem Blitz getroffen in die Umkleide, schnappe mir meine Sachen und renne so schnell ich kann nach Hause.
Kurz vor meinem Haus atme ich einmal tief durch. "Er ist weg. Er ist weg.", flüster ich außer Atem. Ich öffne die Tür und gehe ins Wohnzimmer.

Bleibe dann aber stehen als ich Matthew auf der Couch sitzen sehe. "Was machst du hier?", frage ich völlig überrascht. "Hey, süße. Wie gehts dir?",fragt er mich ebenfalls. "Was machst du hier, Matt?", frage ich ihn erneut. "Okay, ja. Ich sags dir. Kennst du einen Jake Cunningham?".

Diese Frage trifft mich wie ein Messer ins Herz. Ich habe sein dreckiges Lachen und sein Gesicht vor mir. Alle meine Emotionen werden zu einer: Hass.

Ich balle meine Hände zu Fäusten und spühre wie sich meine Fingernägel langsam in mein Fleisch bohren.
"Cat?", fragt er mich. Ich starre aber nur aus dem Fenster.

Plötzlich werde ich von jemanden gerüttelt und blicke ihn an. "Was?", frage ich voller Hass. "Du kennst ihn also. Woher?", fragt er mich und hält meine Oberarme immer noch in seiner Hand. "Ich hasse ihn.", zische ich ihn an und versuche mich von ihm wegzureißen. "Lass mich los!", schreie ich nun panisch.

Auf einmal steht Jake vor mir. Meine Augen werden groß und ich werde von Panik überflutet. Ich versuche mich loszureißen, aber er ist zu stark. "Caaat.", höre ich ihn sagen. Doch dann gelingt es mir mich loszureißen und ohne zu Zögern renne ich in die Küche, schnappe mir ein Messer und halte es vor mich um Jake von mir fernzuhalten. Er kommt immer näher.
"Bleib weg!", kreische ich panisch, aber er kommt trotzdem näher. Er steht nun direkt vor mir und schaut mir in meine Augen. Das Messer habe ich immer noch in meiner Hand.

"Hau ab, Jake!", flüster ich jetzt ganz leise. Er legt seine Hand auf meine Wange und will mich küssen, doch dann ramme ich ihm das Messer in den Bauch und plötzlich sehe ich wieder wer es wirklich ist. Es ist Matthew. "Nein!", brülle ich und setze mich zu ihm. Ich halte eine Hand auf seine Wunde.

Doch dann nehme ich mein Handy und rufe einen Krankenwagen. Ich warte nun auf den Krankenwagen. Das Messer steckt noch immer in seiner Brust. Ich beobachte es. Das Blut läuft immer weiter an seinem Bauch herunter und bildet eine große Pfütze. Ich beobachte nur das Blut. Bin wie hypnotisiert.

"Miss?", höre ich nun eine verzerrte Stimme, "Miss?". Eine Hand legt sich auf meine Schulter. "Treten sie bitte weg.". Ich bewege mich aber nicht. Ich schaue nur Matthew's Blut zu. Jedoch werde ich dann gewaltsam von ihm wegzerrt. Ich schreie und schlage um mich. Es passiert nichts.

"Ich gebe auf. Er findet mich.", hauche ich leise. "Was sagen Sie, Miss?", fragt nun eine Person. "Er findet mich.", flüster ich nun, aber immer noch leise. "Wer findet Sie?". "Der Mörder, der mein Leben ruiniert und meine Freunde tötet.", antworte ich und verpasse mir mit 3 Fingern kratzer auf meine Wange und starre den Mann vor mir direkt in seine Augen.

Wieso ich das getan habe? Ich weiß es nicht. Ich habe absolut keine Ahnung.