Kapitel 11

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Das Büro ist riesig. Gegenüber an der Wand ist ein großes Fenster, wovor ein Bürotisch steht. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Teppich. Der Bürostuhl ist zum Fenster gedreht.

"Hallo?", frage ich unsicher. "Hallo, Catherine Beauty.", sagt er, "Welch eine Freude dich endlich kennen zu lernen.".

Jetzt dreht er seinen Stuhl um. Er hat schwarze schöne Haare, blau grüne Augen und einen schönen Körper.

"Komm doch her und setz dich.", sagt er freundlich. Ich setze mich auf dem Sessel, welcher vor dem Schreibtisch steht.

"Also, Cat. Du bist Jakes Freundin?", fragt er etwas misstrauisch. Ich antworte:"Nein, nein. Er ... Er sagt es einfach.", stottere ich nervös. Er sieht mich von oben bis unten an. "Hmmm ...", überlegt er, "Ich muss gleich aus meinem Büro heraus, es wäre mir eine Freude, wenn du mich begleiten würdest, als meine Begleitung.". "Ich weiß nicht ... Jake hat den Leuten erzählt ich sei seine Freundin. Ich glaube, dass sie dadurch etwas falsches von mir denken.". "Ich regel das, meine Liebe.". Er steht auf und zieht mich vor die Tür. Ich hake mich bei ihm ein und so warten wir.

Nervös schaue ich auf die Tür und kann es kaum erwarten.

"Meine Damen und Herren ...", ertönt es von draußen, "Joshua Ratherfield.' und schon öffnen sich die Türen und er und ich laufen eingehakt die Treppen herunter. Ich ernte erstaunte und eifersüchtige Blicke von Männern und Frauen, welche sofort anfangen zu tuscheln.

Als wir am Ende der Treppe angekommen sind enthaken wir uns und er flüstert, "Danke", in mein Ohr. Er geht weg und sofort kommen Jake und Drake angestürmt. Jake packt mich aggressiv am Arm und fragt:"Wo warst du verdammt?". "Ich war auf Toilette, habe euch dann aber nicht mehr gefunden und war bis gerade bei Mr. Ratherfield.". Jakes Augen weiten sich:"Was hast du ihm erzählt?". "Dass du nicht mein Freund bist.". Sein Griff wird fester. "Bist du bescheuert!? Er wird uns...". Er wird von Drake unterbrochen:"Uns? Du wolltest sie entführen! Nicht ich!". "Jungs lasst uns das draußen besprechen.", mische ich mich nun ein. Jake zieht mich hinter sich her, durch eine Hintertür, in eine Gasse.

"Er wird mich umbringen.", brüllt Jake völlig verzweifelt. "Das wird er nicht. Ich bin der beste Freund seines kleinen Bruders. Wird er nicht!", versucht Drake ihn zu beruhigen und sich selbst Hoffnung zu machen. "Hoffentlich bringt er dich um! Dann bezahlst du endlich für das, was du getan hast!", schreie ich ihn an. Er kommt zu mir und gibt mir eine sehr starke Ohrfeige, bei der ich zu Boden falle und mir Tränen kommen."Sei still! Es ist nur deine Schuld, du Hure! Ich mach dich kalt!", er kommt auf mich zu, aber Drake hält ihn fest und ruft:"Lauf rein! Jetzt!". Ich stehe auf und sprinte rein, sehe aber noch wie Drake eine Kopfnuss von Jake bekommt und nach hinten fällt.

Ich renne schnell rein und stelle mich in die Nähe einer Menschenmenge. Ich schaue wie verrückt immer durch den Raum und die Menge. 'Wo ist er nur? Scheiße!'.

Auf einmal spühre ich Atem an meinem Hals und Hände, die sich langsam um mich schlingen. Mein Gesicht ist ängstlich und erschrocken verzogen. "Keine angst meine Schöne.", höre ich Joshua sagen. Ich entspanne mich und drehe mich um. "Ich lasse nicht zu, dass Jake dir weh tut.".
'Wenn ich so darüber nachdenke will ich einerseits, dass Jake dafür bezahlt, was er getan hat, aber andererseits will ich Drake nicht verletzen.'.

"Warte!", sage ich und lege meine Hand auf seine Brust. Ich fühle seinen Herzschlag. Er ist etwas schnell. 'Ist er nervös? Wegen mir?'. "So sehr Jake das auch verdient hat, kann ich es Drake nicht antun, Josh. Drake würde brechen ohne seinen Bruder.".

Plötzlich zieht jemand an meinen Haaren. "Komm mit!", sagt diese Person. Ich wehre mich, aber ohne Erfolg. Doch dann ertönt auf einmal ein lauter Schuss. Ich schaue an mir herunter. Nichts. Ich schaue zu dieser Person, die mich gepakt hat. Diese liegt regungslos auf den Boden. 'Wer ist das verdammt?'.

Jetzt fallen mehrere Schüsse und viele Personen rennen zum Ausgang, wobei einige zu Boden fallen und sich nicht bewegen. Ich lege mich einfach auf den Boden und halte meine Ohren zu.

Seit längerem liege ich hier und die Schießerei nimmt einfach kein Ende. Man hört immer wieder Schüsse und Menschen, die zu Boden fallen.

Ich öffne meine Augen und will mich gerade umsehen, als plötzlich jemand auf mich fällt. Sofort kneife ich meine Augen zusammen und versuche verzweifelt diese Person von mir runter zubekommen, aber es gelingt mir nicht, denn ich bin viel zu stark am Zittern. Vor Angst. Vor Adrenalin.

Letztendlich habe ich es geschafft und schaue mich um. Hier sind insgesamt 6 ... ähm ... 5 Kerle, die sich gegenseitig erschießen wollen. Ich sehe jedoch weder Drake, Jake, Nathan noch Joshua.

Nachdem ein weiterer Mann zu Boden fällt sind nur noch 4 übrig. "Nur noch einer, Leute!", schreit einer der bewaffneten Männer, der nach diesem Satz erschossen wird. 'Er hat ihm dadurch seine genaue Position verraten. Ein großer Fehler.'

Eine Weile lang herrscht Stille, doch dann, bahnt sich eine Kugel den Weg durch mein Fleisch. Sie hat, zu meinem Glück, dies nur gestreift. Ich würde am Liebsten einfach schreien, aber somit verrate ich, dass ich noch Lebe und das will ich nicht. Immer mehr Tränen rollen meine Wange herunter. Ich spühre, wie die Wunde pocht und das Blut langsam meinen Arm herunter fließt. Es bildet sich mit der Zeit eine immer größer werdende Pfütze bei mir.

Ein letzter Schuss fällt und ein Weiterer Mann fällt zu Boden. Es war der Mann, der noch alleine da war. Der Mann, der alleine gegen zwei Männer kämpfen musste. Es war klar, dass er verliert. 'Ist die Schießerei jetzt endlich vorbei?'.

Jemand packt mich am Arm, zieht mich hoch und drückt mich fest an sich. Als ich bemerke, dass es Drake ist entspanne ich mich und erwidere seine Umarmung. Während unserer Umarmung flüstert er zu mir:"Wo ist Jake?" und ich antworte:"Ich weiß es nicht, aber die Umarmung, ich mag sie.". Ich löse mich von ihm und sehe ihn verlegen an.

Nathan und Joshua kommen angerannt. "Geht es euch gut?", fragen sie fast synchron. Wir nicken. "Wo ist Jake?", fragt Drake besorgt. "Wer waren die?", frage ich ebenfalls. "Männer von Ethan Martens.", antwortet Nathan wütend. "Wo ist mein Bruder!?", schreit Drake jetzt. Nathan und Joshua schauen sich verwirrt an. "Wir dachten er wäre bei dir?", sagt einer von ihnen. Ich schaue abwechselnd in ihre Gesichter. Drakes Gesicht sieht wütend, traurig und ängstlich zu gleich aus. Er ist auch besorgt, was man versteht, weil er sein Bruder ist.

'Aber Jake ist ein Psychopath und einfach nur krank. Jeder hat angst vor ihm. Außer Drake. Er liebt ihn sehr. Er achtet nicht darauf, was er tut oder tat. Er liebt ihn, weil er sein Bruder ist. Vielleicht ist Jake gar nicht so schlimm. Warte! Habe ich das gerade wirklich gesagt? Streich das aus ja deinem Kopf, Cat!'.

"Vielleicht .... liegt er hier irgendwo und ist verletzt oder .... Ohnmächtig.", platzt es aus mir heraus.

Auf einmal wird mir Schwindelig und ich schwanke ein bisschen hin und her, während des Schwankes kommt Drake zu mir und stützt mich. "Alles okay?", fragt er sehr besorgt. "Ich habe eine Kugel abbekommen. Sie hat meinen Arm gestreift.", antworte ich angestrengt. "Nathan, bleib hier und pass auf sie auf, während wir Jake suchen. Er kann ihr helfen er ist Arzt. Wir wollen ja nicht, dass sie verblutet oder sich eine infenktion holt.", sagt Joshua, aber Drake erwidert:"Nein, nein. Sie muss in ein Krankenhaus! Jake ist nicht gerade gut auf sie zu sprechen, wisst ihr.". Ich spühre wie immer mehr Kraft mich verlässt und das schwarze langsam überhand gewinnt. "Leute ... Beeilung.", hauche ich kraftlos vor mich hin, bevor alles schwarz wird.

Entführt, verprügelt, missbraucht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt