Kapitel 20

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Das Brummen des Flugzeugs ist dank meiner durch die Kopfhörer schallenden Musik kaum noch zu hören, sodass ich entspannt in meinem Sitz liegen kann, mit geschlossenen Augen und so einer schicken Schlafmaske um den Kopf, die sie sonst immer nur in Filmen tragen.

Trent hält meine Hand und fährt mir kontinuierlich mit dem Daumen über die Fingerknöchel, was zum einen mein Herz zum Pumpen bringt, mich aber zum anderen auf eine seltsame Weise beruhigt, weshalb ich manchmal für einige Minuten einschlafe, nur um dann wegen irgendeiner Stewardess, die was zu Trinken anbietet, wieder aufzuwachen.

Wir fliegen jetzt seit ungefähr einer Stunde und ich fasse den Entschluss, die restliche Zeit noch sinnvoll zu nutzen und Trent wegen den Wirkungen des Markierungsbisses zu fragen. Ich ziehe mir also die Maske von den Augen, blinzle einige Male gegen das helle Licht über unseren Sitzen an und drehe meinen Kopf in seine Richtung. Ich will mich räuspern, um auf mich aufmerksam zu machen, stelle dann jedoch überrascht fest, dass mein Mate mich bereits ansieht.

Perplex ziehe ich die Augenbrauen hoch und vergesse für einen Moment zu atmen. Es ist ja nicht so, als hätte ich in der letzten Stunde verdrängt, wie er aussieht, aber es haut mich um, in diesem Moment, sein leicht zerzaustes Haar und seine verschlafenen Augen, sein verträumtes Lächeln, mit dem er mein Gesicht mustert.

Er sieht so knuddelig aus, ich würde am liebsten auf seinen Schoß klettern und mich an ihn kuscheln.

Meine Arme scheinen sich jetzt ein Eigenleben angeeignet zu haben, den meine Finger tasten an meinem Anschnallgurt herum und wenige Sekunden später erhebe ich mich aus meinem Sitz. Er sieht mich irritiert an, bis ich mich näher auf ihn zu bewege und mich langsam nach unten beuge. Verwirrt öffnet er den Mund, wahrscheinlich um zu fragen, was ich von ihm will, aber dann deute ich mit einer Handbewegung schluderig auf seine Mitte.

Er scheint zu verstehen, denn seine Arme breiten sich aus und er zieht mich fast schon gewaltsam auf seine Oberschenkel hinunter. Erleichtert atme ich auf, für einen Moment besorgt, er könnte mich zurückweisen. Was ein Quatsch, Caroline. Er ist dein Mate, das würde er im Traum nicht tun.

Ich mache es mir gemütlich und rolle mich spiralig ein, so dass mein Kopf bequem auf seiner Brust liegt. Er seufzt zufrieden auf und ich meine, ein leise geflüstertes 'Baby' zu vernehmen, dann zieht er meinen ganzen Körper weiter nach oben, damit er an meinem Hals schnuppern kann. Meine Haare streicht er zurück und hinterlässt, kleine, ganz zarte Küsse auf meiner Haut, die mich innerlich vor Ekstase aufschreien lassen. Zitternd atme ich aus, versuche diese Schreie nicht nach Außen kommen zu lassen.

Er liebkost weiter meinen Nacken und trifft dabei fasst auf seinen Biss. Was mich wieder zu meiner eigentlichen Absicht bringt. Ich lege meine Hand auf seinen Brustkorb und richte mich auf. Er zieht die Augenbrauen hoch, eine Spur von Missvergnügen in seinen Gesichtszügen, als hätte ich ihn bei einer überlebenswichtigen Arbeit gestört.

"Alles okay?", fragt er besorgt, meine Miene scheint wohl doch ernster zu sein, als ich es beabsichtigt hatte.

Ich nicke und lege meine Hände an seinen Kragen. "Ich hab da mal 'ne Frage", sage ich leise, spiele nervös mit dem Stoff seines T-Shirts herum.

"Und die da wäre?", erwidert er frech und fährt mit seinen Händen von meinen Schultern bis zu meiner Hüfte, an der er mich dann näher an sich zieht.

Ich richte meinen Blick auf die Leichtstreifen auf dem Boden, die den den Weg zu den Notausgängen markieren und nage auf meiner Unterlippe herum. Ein Finger legt sich an meine Wange und er dreht meinen Kopf zu sich.

Sein tiefer Blick, der mich bis zu meiner Seele hin durchbohrt, jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken. Sein Daumen streicht mir über die Wange und seine Augen leuchten, als würde er die schönste Kreatur dieser Erde anstarren. Ich räuspere mich, ein wenig verlegen.

The Alpha's MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt