Anatomie

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Mit seltsam verrenkten Armen und Beinen lag der Halbglätzige vor mir auf dem Boden.
Mit einem hasserfülltem Blick beobachtete ich wie das Blut aus seinen offenen Wunden und Schniten floss.
Seine Schutzbrille hatte er verloren und seine Augen waren vor Angst aufgerissen und blutunterlaufen.

Ich beugte mich zu ihm herunter und sagte kühl und hasserfüllt zugleich:

"Was ist der Sinn hinter all dem hier?"

Wen interessiert der Sinn? Du bist eingesperrt und das hier ist doch mal eine schöne Abwechslung.
Genieße es! Wer weiß wann du wieder die Chance für so etwas hast.

Diese Stimme kannte ich. Es war die selbe wie in meinen Erinnerungen.

Doch ich hatte keine Zeit weiter darüber nach zu denken, denn gleichzeitig umhüllte ich meine rechte Hand mit einem der Tentakel und schlitzte seinen Arm mit einer schnellen Bewegung der Länge nach auf.

Das Blut quoll sofort heraus und bildete eine weitere rote Pfütze auf dem weißen Steinboden.

Er schrie heiser als ich mich daran machte die Knochen und Sehnen seines Arms freizulegen, herauszuziehen und ausgiebig zu betrachten.

Ich hatte mich inzwischen neben ihn auf den Boden gekniet, aus reiner Bequemlichkeit.
Der Knochenbau eines Menschen hatte mich schon immer fasziniert.

Erstaunlich wie schwer es war die Elle vom Oberarmknochen zu lösen...
Selbst wenn man alle Sehnen durchtrennt hatte musste man erstaunlich viel Kraft aufwenden um die beiden Teile des Scharniergelenks voneinander zu trennen.
Wenigstens hatte er nicht so viele Muskeln die im Weg waren.

Sein gesammter Körper zitterte und er röchelte nur noch vor sich hin.
Er würde wohl bald verbluten, doch vorher wollte ich noch ein schlagendes Herz sehen.
Langsam stand ich auf und setzte mich auf seinen, vom Glas zerschnitten, Bauch mit der klaffenden Wunde, die ich ihm bei meinem ersten Angriff verpasst hatte.
Er keuchte auf.
Mit einem verrückten Grinsen schlitzte ich seine Brust auf und bog die Rippen auseinander.
Erstaunlich wie viel Kraft mir diese Tentakel verliehen wenn ich sie um meine Hände und Arme wickelte.

Der Mann versuchte sich ein letztes Mal zu wehren als ich sorgfältig sein Herz frei legte.
Doch die Kraft hatte ihn, genau so wie sein Blut, schon fast komplett verlassen.

Absolut fasziniert beobachtete ich wie sein Herz die letzten Schläge tat um sich schließlich nicht mehr zu bewegen.
Ich zog eine Augenbraue hoch und stupste den stärksten und ausdauernsten Muskel eines jeden Lebewesens an, der in diesem Fall nun mehr einer wabbeligen Masse glich.

Der Mensch vor, oder besser unter mir war nun offiziell tot.
Nun ja, eigentlich war er das schon in dem Moment gewesen, als er mir die Aussage verweigert hatte.

Aber jetzt würde es leicht sein seine restlichen Organe unter die Lupe zu nehmen.

Jedoch war es zwar interessant die Anordnung des Verdauungstraktes live zu sehen, aber es stellte sich alles nur als großer glibberiger Haufen Gewebe mit restlichem Blut, welches schon anfing zu gerinnen heraus.

Ich nahm ihn fast komplett auseinander und beschloss sein Blut nicht für mein nächtes Kunstwerk zu benutzen...
Es war es nicht wert für eines meiner Kunstwerke verwendet zu werden.

Ich spielte noch ein wenig mit seiner Leber, verknotete seinen Darm und sortierte seine Knochen nach der Größe.

Es war schön endlich etwas Abwechslung in diesem Raum zu haben.

TentaclesWhere stories live. Discover now