Wie ich die Grandline aufmischte

Kapitel 13

Ich hörte Marco verächtlich schnauben.
"Ein Wunder das du es überhaupt hierher geschafft hast." Kommentierte er die Situation. "Du musst deine Füße sofort wärmen. So schnell wirst du nicht mehr irgendwo hinlaufen. Wenn du Pech hast wirst du auch noch krank." Je mehr er sagte, desto angepisster Klang er. Super, das hat mir grade noch gefehlt!
"Und was machen wir jetzt?" Fragte ich, das Ganze war mir unangenehm, ich fiel den beiden nur zur Last.
"Hast du dir schon ein paar Schuhe ausgesucht?" Fragte Marco dann und ich fiel dank des rasanten Themenwechsels fast vom Stuhl.
"Äh.. Die schwarzen da hinten... Obwohl... Nein doch die schwarzen." Sagte ich und zeigte auf das Paar. Marco zog eine Augenbraue hoch und ging auf die Schuhe zu.
"Welche Schuhgröße hast du denn?" Fragte er und augenblicklich würde ich rot um die Nase.
"38."nuschelte ich in Marcos Mantel hinein und ich konnte ihn ganz eindeutig lachen hören. Doch ich nahm ihm das nicht übel, ich hatte nunmal kleine Füße.
"Die dunkelroten sind auch voll schön." Murmelte ich vor mich hin, doch Haruta, die neben mir stand, schien mich gehört zu haben.
"Stimmt, sie sind echt schön." Pflichtete sie mir bei was mich Lächeln ließ. Der Schmerz in meinem Füßen war immer noch stark und ziemlich ekelhaft, aber ich merkte, wie er langsam weniger wurde. Allerdings nur sehr langsam.
Marco kam mit dem passenden paar zurück und ich zog sie, zusammen mit meinen Socken, an. Sie passten perfekt und ich wollte damit ein paar Schritte gehen, als Marco mich zurück in den Sessel drückte.
"Vergiss es." Sagte er lediglich. Ich rollte genervt mit den Augen. Der ist doch nicht meine Mutter!
Ich blieb also an Ort und Stelle sitzen und sah gelangweilt aus dem Fenster, während Marco sich an die Kasse bequemte. Ich wunderte mich schon ein wenig, warum er die Schuhe denn bezahlte, immerhin war er Pirat. Doch dann kam mir in den Sinn, das sie ja nicht die Kid Piraten waren, die einfach jeden abschlachteten und Zivilisten töteten und schüttelte grinsend den Kopf. Natürlich bezahlten sie ihr Zeug, das Image von Whitebeard ließ nichts anderes zu. Außerdem hatten sie ja auch genug Geld.
Marco kam zurück und ich drehte grade den Kopf in seine Richtung, als er etwas auf meinen Schoß fallen ließ. Ich sah ihn irritiert an und öffnete den Karton. Dunkelrote Schuhe, die mich an Dr Martens erinnerten, befanden sich in ihm. Ich sah verwundert zu Marco.
"Tut mir leid, das ich dich ins Wasser geworfen habe. Sieh es als Entschuldigung." Teilte er mir mit und sah dabei aus dem Fenster.
Jetzt musste ich grinsen. Und mein grinsen wurde immer breiter und breiter. War ihm das grade etwa peinlich?
Ich fing an zu lachen und erntete einen strafenden Blick von ihm.
"Danke Marco." Sage ich und reichte ihm die Hand. Verwundert nahm er diese entgegen.
"Es tut mir leid das ich dir eine gescheuert habe und du den ganzen Tag mit dem Handabdruck im Gesicht rumlaufen musstest." Grinste ich, denn sein Blick wanderte verärgert zu Haruta, die abwehrend die Hände hob.
"Ich dachte wir hätten uns darauf geeinigt, dass sie es nicht erfährt?" Knurrte er die braunhaarige an. Ups?
"Sorry Marco. Du weißt, dass ich manchmal einfach nicht meine Klappe halten kann. Ich brauchte in der Dusche halt ein Gesprächsthema." Jetzt war ich diejenige, die Haruta böse ansah.
"Musstest du die dusche jetzt unbedingt erwähnen?" Fragte ich mit roten Wangen.
Haruta und Marco fingen an zu lachen.
"Ja lacht nur." Brummte ich. "Können wir dann?" Fragte ich und beide nickten grinsend. Ich verstand die Menschen manchmal einfach nicht. Deshalb bevorzugte ich auch Steine, die widersprachen einem wenigstens nicht und lachten niemanden aus.
Ich packte den Karton zurück in die Tüte und wollte mich erneut erheben, wurde aber schon wieder von Marco zurückgehalten.
"Hörst du mir eigentlich zu?" Fragte er schmunzelnd.
"Wie sollen wir sonst hier weg kommen?" Fragte ich gereizt.
Haruta prustete los und als Marco mir seinen Rücken zudrehte wusste ich auch warum.
"Nein!" Rief ich entsetzt und verschränkte die Arme unter der Brust wie ein bockiges Kind.
"Mach schon." Brummte Marco, doch ich schüttelte trotzig den Kopf.
Doch Haruta war ja auch noch da. Sie gab mir einen kräftigen Schups und ich fiel auf Marco, der seine Arme unter meine Beine platzierte.
"Lass mich runter Marco." Verlangte ich mit roten Wangen, doch er schüttelte den Kopf und setzte sich in Bewegung.
"Stell dich nicht so an, es ist doch nur bis zur Bar." Lachte Haruta "ich wäre froh wenn mich jemand tragen würde." Setzte sie hinten dran und erntete von mir einen belustigten Blick.
Ich glaube sie ist mehr Kleinkind als ich.
Ich verschränkte gezwungener Maßen, um nicht runterzufallen, meine Arme um Marcos Brust und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
"Machs dir nicht zu gemütlich." Grinste er und ich schnaubte.
"Niemals."

In der Bar angekommen musste ich zu meinem Bedauern feststellen, dass Ace und Vista schon an einem Tisch saßen. Zu allem Überfluss sahen sie uns und Wanken uns zu sich. Ace wollte grade seinen Mund öffnen und einen Kommentar loslassen, als ich ihm das Wort Abschnitt.
"Ein Wort und es gibt ein Unglück mein Freund!" Beschwichtigend hob er die Hände und sah dabei zu wie Marco mich auf der Bank absetzte. Ich rutschte durch und saß nun zwischen Haruta und Marco. Super...
"Wir hatten noch nicht die Ehre." Meldete sich der schwarzhaarige Zylinderträger zu Wort.
"Charly." Sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen.
"Vista." Ich nickte.
"Das weiß sie." Lachte Ace dann was mich schmunzeln ließ. Vista sah mich fragend an.
"Ich kenn die meisten Kommandanten vom Namen." Gab ich schulterzuckend vom mir.
Die Bedienung unterbrach uns.
"Was darfs denn sein?" Fragte die rothaarige und beugte sich vor, damit man noch einen besseren Blick in ihr Dekolleté hatte. So eine hat mir grade noch gefehlt.
"Ich nehm ein Bier." Sagte ich monoton. Der Rest bestellte sich einem Sake.
"Bier?" Fragte dann Haruta nachdem die Frau wieder abgezogen war. Ich zuckte mit den Schultern.
"Hab noch nie Sake getrunken. Bei uns trinkt man beim feiern Bier oder Wodka. Manchmal auch Whisky, aber Sake habe ich noch nie in die Finger bekommen." Ungläubig sahen mich vier Augenpaare an. "Was denn? Das ist doch kein Verbrechen!"
"Doch!" Meldete sich Ace zu Wort und ich schnaubte nur. Als die Frau und unsere Getränke brachte bestellte Ace für mich noch einen Sake. Davon ließ er sich auch nicht abbringen.
Dabei vertrage ich kaum Alkohol...