Kapitel 4

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"Schicker Hut." grinste ich und sah der Feuerfaust entgegen.
"Schicke Frise." erwiderte er grinsend und gab mir die Hand. Man, das wurde ja echt zur Gewohnheit.
"Ace." stellte er sich vor.
"Ich weiß. Ich bin Charly."
"Ich weiß." lachte er und verwirrte mich. Grade als ich nachfragen wollte tauchte Thatch neben mir auf und legte seinen Arm über meine Schulter.
"Die Kleine kann ein paar verrückte Sachen Ace!" teilte Thatch seinem Gegenüber Überflüssigerweise mit. Ich stieß meinen Ellenbogen in seine Seite.
"Das interessiert niemanden Thatch. Ich bin auch nicht gekommen um mit euch zu plaudern." grummelte ich und befreite mich von ihm. Ich trat noch einen Schritt zurück, das lächeln auf unseren Gesichtern war verschwunden.
"Marco und du, ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet. Ich brauch ne Bar, in der ich 'n bisschen Kohle verdienen kann." teilte ich ihm mit und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Ace warf Thatch einen fragenden Blick zu, der von der Haartollen allerdings ignoriert wurde.
"Die Green Ocean Bar ist ganz ordentlich. Der Besitzer sucht für die Zeit, in der wir hier sind, noch ne Aushilfe." erzählte er und fing an zu grinsen.
Nein. Einfach nein! Ich wollte den Kerlen aus dem Weg gehen und nicht anders herum! Andererseits habe ich wohl keine Wahl, besser als eine nicht vertrauenswürdige Absteige. Wenn ich in der Bar arbeite, in der die Whitebeards sind, dann dürfte es auch keine Probleme mit anderen Arschlöchern geben, was wiederum gut für mich ist.
"Hach was solls. Wo ist die Green Ocean Bar?" fragte ich und Thatch zeigte hinter mich. Ich drehte mich um und fragte mich, ob der mich jetzt völlig verarschen will oder ich einfach nur blind war. Ich schlug mir eine Hand auf die Stirn.
"Oh man, ich bin echt blind." nuschelte ich und setzte mich in Bewegung.
"Bis heute Abend!" rief Ace mir hinterher, was ich gekonnt ignorierte.

Das Wirtshaus war direkt am Hafen, es war sogar das Gebäude, auf dem ich diese komische Banane aka Abka gegessen hatte. Sam hätte mich jetzt schon tausende male ausgelacht, ich wäre das nie wieder losgeworden... naja, sie war ja nicht hier.
Ich betrat die Bar, die tatsächlich einen vernünftigen Eindruck machte. Es war sauber, die Tische waren geordnet und machten einen vernünftigen und stabilen Eindruck. Die Luft roch nach Bier, der Geruch nach Erbrochenem blieb einem erspart. Gott sei dank. Der Boden sowie die Wände waren aus einfachem Holz, die Theke war aus einem einzigen Baumstamm gefertigt worden, welcher in der Mitte durchgesägt wurde. Es sah wirklich toll aus.
Lächelnd, um auch einen anständigen Eindruck zu machen, ging ich auf den Mann zu, der hinter der Theke stand.
"Hallo, was darf's sein?" begrüßte er mich freundlich.
"Hallo. Ich habe gehört hier wird eine Aushilfe benötigt?" fragte ich und trat an die Theke heran, ließ mich auf einem der bequemen Hocker nieder.
"Da hast du Richtig gehört. Allerdings nur, bis die Whitebeard Piraten wieder weg sind." ich nickte "von mir aus kannst du gleich heute Abend anfangen." Erneut nickte ich. Pha, das war ja tausend mal einfacher als bei mir zuhause!
"Allerdings wäre da noch eine Sache." sagte er und deutete auf seine Kleidung. "Du brauchst einen Rock und eine Bluse." lächelte er mich an.
"Das ist mir ein wenig unangenehm, aber ich habe nichts außer den Klamotten, die ich trage." gab ich mit hochrotem Kopf zu und sah verlegen auf das Holz.
"Das ist kein Problem. Vorhin kam schon einer der Piraten und hat etwas Geld für dich da gelassen. Du bist doch Charly, richtig?" perplex sah ich den braunhaarigen vor mir an.
"J-ja, aber das kann doch nicht..."
"Doch, ganz klar. Dein Zimmer ist auch bezahlt." lachte er und am liebsten würde ich ihn grade erwürgen. Ich hatte eine Vermutung, wer hier Geld für mich hinterlegt hat, und diese Person wird noch ihr blaues Wunder erleben!

Eine Stunde später verließ ich den Klamottenladen mit einer großen und vollen Tüte. Zuvor war ich noch in einem Geschäft gewesen und hatte mich mit dem ganzen Mädchenkram eingedeckt. Auf geradem Weg begab ich mich zurück in die Green Ocean Bar und verschwand in dem kleinen aber gemütlichen Zimmer. Die Tüte ließ ich aufs Bett fallen, zückte den schwarzen Rock und die weiße Bluse ebenso wie passende Unterwäsche und verfrachtete sie im Bad, um anschließend den Rest der benötigten Sachen zu holen.
Da meine Schicht in zwei Stunden beginnen würde, stellte ich mich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Das kalte Wasser prasselte auf meine gebräunte Haut, der Sommer in Köln war dieses Jahr wirklich heftig, und ich fing an mich ein wenig zu entspannen. Die ganzen negativen Gedanken waren immer noch in einer Schachtel mit der Aufschrift: Niemals öffnen! in der hintersten Ecke meines Gehirns verstaut.

Ich schäumte mein Haar mit dem Orangen Shampoo ein, der ganze Dreck verließ mich nach und nach. Mit dem passenden Körpershampoo machte ich weiter und nach einer geschlagenen halbe Stunde fühlte ich mich endlich sauber. Ich stellte das Wasser ab, band ein Handtuch um meinen Körper und um meine Haare und verließ die Dusche. Ich öffnete das Fenster, warme Luft strömte hinein, zusammen mit dem Kreischen der Möwen und dem Geruch von Salzwasser. Ich atmete einmal tief durch, dann trocknete ich mich ab und kremte mich mit Bodylotion ein.
Ich schlüpfte in die weiße Unterwäsche und zog den schwarzen Rock an. Zugegeben, ich finde Röcke zwar schön, aber verdammt unpraktisch, weshalb ich so gut wie nie welche trage. In ihnen konnte man sich nicht allzu frei bewegen ohne alles zu entblößen und ich als Parkour Liebhaberin brauche Beinfreiheit. Dieser war jedoch weit und hatte eingenähte Tüllschichten, weshalb meine Beinfreiheit in keinster weise eingeschränkt wurde.
Ich kramte in meiner Kosmetiktasche rum, welche in meinem Rucksack war. Ich überschminkte meine Augenringe ein wenig und trug Maskara auf, mehr tat ich nicht. Schlussendlich zog ich die Bluse über und verließ das Bad. Schwarze Sneaker zog ich an, niemand zwingt mich in solche Mörderhacken, niemals!
Mein Haar rubbelte ich noch kurz etwas trocken, dann bändigte ich es mit einer Bürste.Ich betrachtete mich ein letztes mal im Spiegel, checkte ob noch all meine Ohrringe da waren und schloss hinter mir ab. Als ich die Treppe runterging konnte ich schon das Stimmengewirr vernehmen.

Also waren sie schon da.

Wie ich die Grandline aufmischteUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum