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„... sie haben den Wecker nicht gehört!"

Das war Nialls Stimme- und sie war verdammt nahe an meinem Ohr. Ich schlug die Augen auf und starrte direkt in Harrys Augen, die kaum zehn Zentimeter von meinen entfernt waren. Wo ist Katie?, war mein erster Gedanke. Der zweite: Warum lag ich so nahe bei ihm?

„Gut, ihr seid wach! Ihr müsst schleunigst duschen gehen, los!", Niall zog uns mit einem Ruck die Bettdecke weg und ich rappelte mich auf. „Ich komme ja schon. Was ist für Zeit?"- „Gleich sechs Uhr! Los, rasch!"

Scheisse. Ich rannte zu meinen Sachen, suchte das hübsche Sommerkleid heraus und ging ins Bad. Rasch sprang ich unter die Dusche und hatte tatsächlich nicht lange gebraucht. Sogar meine Beine hatte ich frisch rasieren können, geschminkt war ich dafür gar nicht. Ich hatte eh nichts dabei, von dem her... ich musste El fragen.

Mit platschnassen Haaren verliess ich das Bad und Harry, der schon vor der Tür gewartet hatte, ging hinein. „Wow, du in einem Kleid, dass wir mal die Ehre bekommen", spöttelte Zayn. Ich streckte ihm die Zunge raus und grinste: „Ich will meine Eltern noch ein letztes Mal schocken. Sehr ihr dann schon. Und es wird wahrscheinlich das erste und das letzte Mal sein, dass ihr mich so seht. Gut."

Katie war bei Niall auf dem Arm und schaute noch sehr müde aus- aber sie hatte durchgeschlafen und das war sehr gut. „Wir können!"

Auch Harry hatte noch nasse Haare, als wir mit unseren Sachen vor der Zimmertür standen. Im Lift war wieder der Knöpfedrücker von gestern. „Speisesaal, bitte", sagte Zayn und stellte sich neben mich. Da ich noch so müde war lehnte ich mich an ihm an, was ihm anscheinend egal war. „Perrie kommt in einer Woche vorbei", sagte er auf einmal, man hörte die Freude in seiner Stimme deutlich. „Übrigens sagt sie, dass ihre Girls dich auch mal kennen lernen wollen!", fuhr er fort. Sofort versteifte ich mich. „Mich? Aber... warum?", fragte ich verunsichert. Zayn lachte leise und musterte mich durchdringend. „Weil du Charlie bist?" Gute Erklärung, wirklich, Mr. Malik. Dankeschön.

„Danke und auf Wiedersehen!", sagte der Angestellte noch, dann waren wir draussen. Wir steuerten das Frühstückszimmer an, das gut ausgeschildert war, als wir Liams verzweifelte Stimme hörten. „Nein, Louis, du kannst jetzt nicht aufs Frauenklo gehen, nur weil sie wütend auf dich ist!"

Wir bogen um eine Ecke und uns bot sich ein witziges Bild. Liam hielt Louis umschlungen, während der versuchte, sich zu befreien. Liam atmete erleichtert auf, als er unser Gelächter hörte. „El und er hatten eine kleine Auseinandersetzung und jetzt ist sie mit Sophia auf dem Klo. Sie sind jetzt schon fünf Minuten dort und dieser Spinner will sie suchen gehen. Kleine, willst du gehen?"- „Klaro, Katie braucht eh ne neue Windel. Könnt ihr dafür die Milch organisieren?"- „Jop, gib her!"

Ich bekam Katie und die Tüte, dafür konnte ich den Kinderwagen abgeben, in dem alle unsere Sachen lagen. Schon noch praktisch, ne?

„Wo sind sie hin?", fragte ich Liam, der Louis inzwischen Harry überlassen hatte. „Komm, ich zeig's dir. Süsses Kleid übrigens, was bezweckst du damit?"

Klar, dass Liam intelligent genug war um zu merken, dass ich was damit erreichen wollte.

„Siehst du dann schon noch. Hier?"

Wir blieben stehen vor einer Tür auf der eine Frau abgebildet war. „Ja, genau. Ich habe keine Ahnung um was es in diesem Streit ging, also... keine Ahnung, was dich da drinnen erwartet."

Er drückte Katie noch kurz einen Kuss auf die Stirn, dann drehte er sich um. Ich jedoch motzte gespielt: „Und ich?"

Lachend drehte er sich nochmal um und gab mir einen Kuss auf die Wange, dann klopfte er mir auf den Rücken. „Geh jetzt, wir haben nicht ewig Zeit." Stimmt ja.

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