Kapitel 4

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Seine blond-gefärbten Haare hatte er in einem schwarzen Snapback versteckt. Er trug zu große Hosen und einen lässigen Hoodie.

"Was sind es für Hausaufgaben?", versuchte ich ein Gesprächsthema zu finden.

"Ist egal, ruh dich aus.", sagte er und wechselte den mittlerweil, heißen Lappen auf meiner Stirn.

Mein Kopf pochte, als seine Finger sanft meine Stirn berührten.

Ich muss sagen, wenn man Jackson so auf der Straße sieht, denkt man wahrscheinlich, er wäre der totale Macho, aber er ist das genaue Gegenteil.

Ich schlief wieder einmal ungewollt ein und als ich aufwachte, lag ich auf meinem Bett.

Langsam stand ich auf. Meine Kopfschmerzen, sowie mein Fieber waren verschwunden und das alles Dank Jackson.

Langsam lief ich die Treppen runter und sah Jackson auf dem Sofa liegen. Wieso war er noch da?

"Warum bist du noch hier?",fragte ich und bemerkte, wie unhöflich die Frage war.

"Du hast im Schlaf solche Geräusche gemacht, wie als würdest du schreien. Ich wollte dich nicht alleine lassen."

"Ich hab im Schlaf geschrien?",fragte ich geschockt und zog meine Augenbrauen in die Höhe.

Ich schaute auf die Küchenuhr. Es war 4:03.

"Wie geht's dir?", fragte er als ich mich zu ihm auf das Sofa setzte.

"Viel besser. Ich geh auch wieder in die Schule."

"Bist du dir sicher?"

"Ja, ich will auch nicht den ganzen Stoff verpassen.",log ich ihm vor.

Eigentlich wollte ich nur zur Schule, damit er nicht seine Zeit bei mir verschwendet und ich... Keine Ahnung..

Ich fing an, Jackson zu mögen und ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war.

"Hast du Hunger? ",fragte er neben mir.

Ich nickte in seine Richtung und er stand auf.

"Ich mach dir was."

"Kannst du mit essen?",fragte ich ungewollt schüchtern.

Lächelnd nickte er mir zu und verschwand in der Küche.

"Ich geh mich fertig machen.",sagte ich und ging nach oben in mein Zimmer.

Ich schminkte mich, zog mich an und packte meine Schultasche. Anschließend ging ich wieder runter zu Jackson.

"Sag mal, wenn wir nachher zur Schule gehen, hast du deine Schulsachen mit?",rief ich ihm von der Treppe aus zu.

"Nein, ich muss dann nochmal nach Hause.",antwortete er und stellte Teller auf den Tisch.

Ein Berg voller Pfannkuchen stand in der Mitte des Tisches.

Freudig nahm ich mir ein paar und verschlung diese.

"Schmeckt echt gut.",sagte ich mit vollem Mund.

Jackson warf mir ein Eye Smile zu und stopfte sich ebenfalls ein paar in seinen Mund.

Ich konnte gar nicht realisieren, dass ich gerade mit meinem Stalker Frühstück aß.

Es war bereits 6 Uhr und wir beide verließen das Haus.

"Soll ich mitkommen.. Also zu dir?"

"Klar, wenn du willst.",antwortete er lässig.

Mir viel erst jetzt auf, dass er eine Straße weiter wohnte. Langsam folgte ich ihm in sein Haus. Es war genauso groß wie Meins, nur etwas moderner eingerichtet.

"Ich wohne hier mit meinen Eltern.",gab er von sich, während er seine Schulsachen einpackte. Verstehend nickte ich.

"Es ist echt ein Wunder, dass du mit mir Zeit verbringst und mich nicht anschreist, geschweige dennoch wegläufst.",lächelte er.

Er hatte Recht. Ich bekam ein mullmiges Gefühl im Magen, wenn ich daran dachte, mit ihm Zeit zu verbringen.

Schnell zog Jackson seine schwarze Jacke an, setzte seinen Rucksack auf und verließ mit mir sein Haus.

Zwischen uns herrschte Stille. Keiner sagte etwas, wir liefen einfach nur die Wege entlang. Bis zur Schule waren es noch so 5 Minuten zu Fuß.

Leicht musste ich Husten.

"Und du bist dir sicher, dass du zur Schule willst?"

Still nickte ich. Von dem Blonden neben mir kam nur ein Seuftzter.

Schon wieder herrschte Stille, bis er plötzlich etwas tat, was 1000 Gefühle in mir hervorhebte.

Sanft berührten seine Fingerspitzen meine, ehe er seine Finger in meine verschränkte. Mit einem Mal, würde ich total schwach und konnte nichts tun. Ich hielt einfach seine Hand.

Vor dem Schultor angekommen, sah ich Sopa auf uns zukommen, weshalb ich schnell meine Hand wegzog.

Schnell rannte ich ebenfalls auf sie zu, in der Hoffnung, sie würde mich nicht auf Jackson ansprechen.

"Hab ich da etwa gerade gesehen, dass Jackson dich zur Schule gebracht hat?"
Sie war einfach zu gut.

"Ja mir geht's gut danke.",fing ich ein anderes Thema an.

Mitten auf dem Schulhof, bemerkte ich die Blicke auf mir und zog Sopa mit nach oben ins Schulgebäude.

"Ok, ich muss dann mal.",sagte sie lächelnd und deutete auf ihren Klassenraum. Still nickte ich, ehe sie auch schon verschwand.

"Boo.",flüsterte eine Stimme an meinem Ohr.

"Mark?!Was machst du hier?",fragte ich den Typen, den ich im Bus kennengelernt hatte.

"Ich hab die Schule gewechselt.",grinste er breit.

"In welche Klasse gehst du?",fragte ich schließlich nach.

"12b.",antwortete er.

Wow, er war 2 Klassen über mir.

"Ähm, ich glaube du musst 1 Etage höher in den 4. Raum.",gab ich von mir.

Dankend lächelte er mir noch zu und lief dann auf schon die Treppen hoch.

Langsam seuftzte ich. Nach kurzer Zeit, Langeweile auf dem Flur, lief ich in meinen Klassenraum und setzte mich wie gewohnt auf meinen Platz. Ein paar Mädchen waren auch schon da, die ich aber gar nicht leiden konnte.

Ich ignorierte ihre Blicke und packte erstmal meine Mathesachen aus, bis dann auch er reinkam.

Unauffällig musterte ich ihn und hörte schon das Getuschel um uns.

Er setzte sich auf seinen Platz, der vor den Mädchen war und sah mich kurz an.

Youna, die eine aus der Clique, stuppste ihn an und flüsterte ihm was in sein Ohr, worauf er geschockt nach vorn sah.

"Wirklich?",hörte ich ihn laut brüllen.

Grinsend nickte sie ihm zu und schaute mich dabei an. Irgendwie befürchtete ich was Schreckliches.

Jackson verließ wütend mit geballten Fäusten unseren Raum. Wenige Minuten später kam dann auch unser Lehrer in den Unterrichtsraum und wollte etwas sagen, als man plötzlich nur Schreie und Knallen hörte.

Please, don't let me go! - 王嘉爾 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt