Der achte Horkrux [Drarry]

[42] Gemeinsam

》Harry, gibst du mir bitte einmal die Fluorfliegen?《 Ohne von dem brodelnden Kessel aufzublicken öffnete Hermine auffordernd ihre Hand. Harry nickte konzentriert und griff nach dem entsprechenden Säckchen. Die Stimmung war angespannt, sie alle wussten, der kleinste Fehler könnte schreckliche Folgen haben. Als Brauort hatten sie den Raum der Wünsche gewählt, der sofort die richtigen Kessel bereitgestellt hatte. Während Hermine mit Harrys Hilfe braute, hielt Draco sich so gut wie möglich im Hintergrund. Sein innerstes fühlte sich an als würde es in Sekundenbruchteilen gebraten und schockgefrostet, Voldemort wehrte sich mit Leibeskräften gegen seine eigene Vernichtung. Zusammengekauert hockte Draco in der Ecke und kämpfte Angriff um Angriff nieder, seine Augen tränten vor Anstrengung. Anscheinend hatte der leicht süßliche Geruch, der von dem Gebräu ausging, eine aufputschende Wirkung auf den dunklen Lord. Schließlich hielt Draco es nicht mehr aus. 》Ich kann nicht hier bleiben.《, stieß er aus und verließ fluchtartig den Raum. Sobald er den Trank nicht mehr roch, spürte er, wie er wieder die vollständige Macht über sich hatte. Langsam entspannte er sich und lehnte sich gegen die Wand. So lange hatte er gedacht, es gäbe keinen Ausweg, dass er nie die Zeit gehabt hatte, richtig über Harry nachzudenken. Immer wieder hatte er jegliche Gedanken in diese Richtung sorgsam unterdrückt, und jetzt, da er die die Möglichkeit hatte, war sein Gehirn wie leergefegt.
Er schreckte auf, als sich plötzlich die Tür zum Raum der Wünsche geöffnet wurde und Harry zu ihm auf den Gang trat. Draco lächelte verlegen. 》Läuft alles gut?《 Harry nickte und lehnte sich neben ihn an die Wand. 》Jetzt können wir nur noch abwarten.《 Draco neigte zustimmend den Kopf, dann schwiegen sie. Immer wieder warf Draco dem anderen aus dem Augenwinkel einen scheuen Blick zu, doch wenn er Harrys Augen streifte zog er seinen Blick wieder zurück. Die Stille war drückend, doch keiner der beiden schien die richtigen Worte für einen Anfang zu finden.
Schließlich räusperte Harry sich vernehmlich. 》Was war das eigentlich mit Astoria?《 Draco wurde rot und drehte sich halb, so dass er Harrys Profil betrachten konnte. 》Das war Pansys Idee. Ich sollte mich von der peinlichen Geschichte mit dem Armotenia abgrenzen.《 Harry grinste halb. 》Ich habe an den Tag kaum Erinnerung und Hermine weigert sich mir zu sagen, was ich gemacht habe. War's sehr peinlich?《
》Und ob.《 Draco lachte befreit auf. 》Du hast mich vor der gesamten Schule geküsst, dann versucht gegen eine unsichtbare Wand anzurennen, und schließlich hast du mich Voldemort genannt.《 Jetzt war es an Harry rot zu werden. 》Das würde die Bemerkungen einiger Slytherins erklären.《, murmelte er betreten. Draco grinste verlegen. 》Es ist schön, mal normal mit dir zu reden. Ich meine, das haben wir ja noch nie so richtig, wir haben uns immer gegnseitig beleidigt.《  Harry nickte. 》Oder uns Flüche auf den Hals gejagt.《 Er drehte sich zu Draco um, so dass sie sich in die Augen sehen konnten. Draco lächelte. 》Wenn die Sache mit du weißt schon wem vorbei ist, was machst du dann?《 Harry kniff die Lippen zusammen. 》Als erstes sollte ich mit Ginny Schluss machen. Alles andere hängt davon ab, was du willst.《
Draco wollte etwas antworten, doch er wurde von Hermine unterbrochen, die aus dem Raum der Wünsche herausblickte. Sie grinste unverhohlen. 》Ihr könnt später weiter machen, aber ich müsste noch mal ganz kurz Harry entführen.《 Draco nickte halb enttäuscht, halb erleichtert. Er hätte sowieso nicht gewusst, was er sagen sollte.