» Hast du schon mal über Kinder nachgedacht? «

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Fünf Minuten später waren wir zum Glück im Büro angekommen.

Das bestellte Essen stand schon appetitlich angerichtet auf meinem Tisch und ich bedeutete Perrie mit einem Handzeichen, sich zu setzen.

Nachdenklich nahm ich ihr gegenüber Platz und wir begannen schweigend zu essen.

Das Gefühl in meiner Magengegend sagte mir, dass irgendwas nicht stimmte.

Perrie redete immer, sie war nunmal eine Frohnatur.

Wenn sie schwieg, hatte das definitiv nichts Gutes zu bedeuten.

Fieberhaft kramte ich in meinem Gedächtnis nach einem Thema, das ich ansprechen könnte, als sie glücklicherweise die Zügel in die Hand nahm und ein Gespräch zu Stande brachte.

"Zayn?", fragte sie vorsichtig und legte eine Hand auf meinen Arm.

"Hm?", fragte ich zurück, doch so wirklich konzentriert war ich nicht.

Höchstwahrscheinlich merkte man mir dies auch an, denn sie räusperte sich, um meine volle Aufmerksamkeit zu erlangen.

Ich zwang mich, mich auf nichts anderes als meine wunderbare Verlobte zu konzentrieren und das Geschehene geschehen sein zu lassen.

"Bist du okay?", fragte sie mich besorgt und trank einen Schluck aus ihrem Champagnerglas.

"Natürlich", lächelte ich, zugegeben wohl eher wenig überzeugend, und strich ihr beruhigend über die Wange.

Alles war Gut, es gab keinen Grund für sie, sich Sorgen zu machen.
- Oder doch?

"Ich glaube dir das nicht so ganz", stellte sie kritisch fest, bevor sie weiterredete.

"Liegt dir etwas auf dem Herzen, Schatz?"

Während sie diese Worte sprach, musterte sie mich eindringlich.

Wahrscheinlich versuchte sie
herauszufinden, was mit mir los war.

Doch wusste es ja selbst nicht einmal, also was sollte ich ihr sagen?

Eine Weile betrachtete ich sie einfach nur, was meine Verlobte sichtbar unruhig werden ließ.

Dann schoss mir spontan ein Gedanke durch den Kopf.

"Hast du schon mal über Kinder nachgedacht?", kam die Frage aus meinem Mund, bevor ich darüber nachdenken konnte, was ich da sagte.

Überrascht riss sie ihren Kopf nach oben und riss geschockt ihre Augen auf.

"Ist das dein Ernst?", fragte sie ungläubig und das war der wohl erste Moment, in dem ich meine Freundin je sprachlos erlebte.

"Ja", antwortete ich schlicht und einfach, hielt ihrem Blick aus den strahlend blauen Augen stand.

"Wieso fragst du das gerade jetzt?", wollte sie wissen und sah mich mit einer Mischung aus Neugier und Verwirrung an.

"Einfach so. Es gibt keinen bestimmten Grund", log ich.

Natürlich gab es einen Grund.

Was war, wenn ich mir diese Sache mit Liam nur deshalb so zu Herzen nahm, weil ich unzufrieden mit meinem Leben war?

Diese Möglichkeit hatte ich bisher noch nie betrachtet und je länger ich nun darüber nachdachte, desto logischer erschien sie mir.

Ich führte ein gutes Leben mit einem sicheren Job, Geld und einer tollen zukünftigen Ehefrau.

Was also sonst sollte mir fehlen, wenn nicht ein Kind?

Das war es!

Mein Blick glitt wieder zu Perrie, die inzwischen eine nachdenkliche Haltung eingenommen hatte.

Ihren Kopf in die Hände gestützt saß sie da, die Stirn gerunzelt und die Augenbrauen zusammengezogen.

Als sie merkte, dass ich sie beobachtete, sah sie zu mir und seufzte, bevor sie vom Tisch aufstand und zu mir rüber lief.

"Bist du dir sicher, dass deine Frage nicht einen Grund hat?", suchte sie weiter nach einer Antwort, die sie zufrieden stellen würde.

"Ja, ich bin mir sicher, mein Schatz. Ist es denn so ungewöhnlich, sich mit seiner Liebe ein Kind zu wünschen?", fragte ich süß und ihr Blick wurde weicher.

Mit dieser Frage hatte ich sie, das wusste ich, und ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.

"Oh Zayn, natürlich ist es das!", strahlte sie.

"Ja, natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, wie es wäre, mit dir Kinder zu haben. Und ich bin mir sicher, du wärst ein prima Vater! Nur lass uns noch ein bisschen Zeit damit, ja? Du bist auf dem Weg zum erfolgreichen Geschäftsführer und ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere. ", erklärte sie mit liebevoller Stimme, bevor sie ein "Lass uns in ein paar Monaten noch einmal darüber reden, ja?", hinzugefügte und mir ein breites, ehrliches Lachen schenkte.

"Okay. Alles, was du willst, mein Engel", erwiderte ich zufrieden und wickelte eine ihrer blonden Haarsträhnen um meinen Finger.

"Ich liebe dich, Zaynie", grinste sie und ich musste über diesen Spitznamen herzhaft auflachen.

"Ich dich auch. Jetzt komm, lass uns etwas essen, das gute Essen wird sonst noch kalt", wies ich sie an und schubste sie leicht von mir, damit sie aufstand und wieder ihren gewohnten Platz einnahm.

"Aye Aye, Käpt'n!", parierte sie und wir grinsten uns an.

Zwischen uns war alles wieder gut.

Jetzt konnte es endlich normal weitergehen, dachte ich beruhigt, und beugte mich über meinen Teller, um einen Bissen der köstlichen Speisen zu kosten.

~*~

Second Chap today because you waited so long&' I love you. ♥

The Affair ➳ Ziam MayneWhere stories live. Discover now