♯Cнαpтer 22 ~ Dreαм Awαy Froм Tнe Preѕeɴт.

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Doch meine Füße klebten hartnäckig am Boden fest.

Der Schwarm am Himmel wurde immer größer - und nun konnte ich sehen, dass es mutierte Heuschrecken waren, die da in höchster Geschwindigkeit auf mich zuschwirrten. Eine Armee aus Zischen und Brodeln. Wie aus heiterem Himmel stürzten sich die Heuschrecken jäh auf mich herab, und ich spürte, wie tausend spitze Zähne
auf mich einhackten wie Nadeln. Der Schwarm zerrte an meinen Kleidern, bis nur
noch Fetzen davon übrig waren, und sie anfingen mir die Haut vom Körper zu reißen.

Zähne bohrten sich in mein Fleisch und ich schrie laut auf, während ich panisch um
mich schlug. Der Schmerz, den ich selbst im Traum noch spürte, zerriss mich innerlich und ich stöhnte gequält, als ich schwach und vor Krämpfen zuckend zu Boden sackte.

Mein Kopf kullerte nach rechts, und ich fand mich plötzlich Auge in Auge mit einer fünfzehn Zentimeter großen Heuschrecke wieder, die mich aus hungrigen, roten
Augen gierig betrachtete, während sie scheinbar lachend mit den rasiermesserscharfen Zähnen klapperte. Ich keuchte vor Angst und schloss die Augen, als der Schmerz
mit einem Mal übermächtig wurde, und ich das Bewusstsein zu verlieren drohte.

Vage fragte ich mich, warum ich nicht endlich aufwachte, denn mir war sehr wohl bewusst, dass dies noch immer ein Traum war. Ein ziemlich schlimmer und angsteinflößender Traum zwar, doch wenn ich aufwachte, dann war alles vorbei ...

All der Schmerz ...

Doch warum wachte ich nicht auf? Die kleinen Insekten hackten auf mich ein, bis ich nur noch eine blutige Masse am Boden war. Ich schrie, weinte und trat um mich, doch die kleinen Viecher hörten einfach nicht auf, mich zu quälen. Zu allem Überfluss hatte ich beim Schreien den Mund weit aufgerissen, was die Insekten nun ausnutzten, indem sie sich zwischen meine fest zusammengepressten Lippen drängten und schließlich in meinen Mund hinein krabbelten. Ich wand mich, während ich angeekelt weinte, und gleichzeitig drohte zu ersticken. Die kleinen Insekten mit ihren spitzen Zähnen und harten Panzern schienen meine Lunge zu verstopfen und ich rang verzweifelt nach Luft.

Irgendwas schlug hart gegen meinen Kopf. Einmal, zweimal, dreimal.

Ich blinzelte. Die Krabbeltiere in meinem Mund waren plötzlich fort; vielleicht hatte ich sie ja alle runtergeschluckt. Dieser Gedanke brachte mich merkwürdigerweise zum Lachen, doch als ich den Mund öffnete, kam nur ein heiseres, lang gezogenes
Krächzen heraus. Das Pochen in meinem Kopf wurde von Minute zu Minute lauter.
Ich stöhnte erneut und drehte mich auf die Seite, um den Heuschrecken zu entkommen,
die noch immer auf meinen Körper einhackten ... Doch diese waren verschwunden.

Stattdessen blickte ich nun in tintenschwarze Dunkelheit.

Das Pochen allerdings, hatte nicht aufgehört. Müde blinzelte ich in die Dunkelheit hinein,
bis ich schließlich die schwachen Umrisse eines Schrankes und langsam auch
den Rest eines Zimmers erkennen konnte. Ich atmete auf, denn der Traum war vorbei ...

Oder doch nicht?

Das Pochen wurde lauter.

Stöhnend drehte ich meinen Kopf in Richtung Fenster, da das Geräusch ganz klar aus dieser Richtung zu kommen schien, griff mir jedoch sofort in den Nacken, denn dieser fühlte sich an, als hätte ich die ganze Nacht auf einem Stein verbracht. Als ich dann auch noch einen schwachen, schwarzen Schemen erblickte, der wie wild von draußen gegen das Fenster klopfte, erwachte die Angst, die ich im Traum verspürt hatte, erneut in mir, und ich schrie laut auf, während ich vor Schreck immer weiter nach hinten zur Wand rückte und mit dem Kopf - natürlich - genau an das Gemälde, was über dem Bett hing, knallte. Ich stöhnte wütend und rieb mir den Hinterkopf. Neben mir raschelte es auf einmal, und ich schrie erneut auf, als Cato urplötzlich in den Bettdecken auftauchte.

born to die ✘ the hunger games [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt