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„It is easily overlooked that what is now called vintage was once brand new.“ - Tony Visconti

F A Y E

Nach einer - wie schon vorausgesehen - sehr langen Nacht, wachte ich am nächsten Morgen auf.

Das war die schlimmste Nacht seit Langem. Ich war gestern erst zwei Stunden nach dem Vorfall mit der Nachricht eingeschlafen und dann auch noch ständig - von Albträumen in denen mich eine vermummte Person verfolgte - geplagt wieder aufgewacht.

Zusammengefasst; es war der Horror.

Müde schaute ich auf die roten Ziffern meines Radioweckers. 12:36 Uhr. So lange hatte ich noch nie geschlafen. Nicht mal zu Silvester. Erschöpft - wie nach einem zwölfstündigem Marathon - setzte ich mich auf und streckte meine Gliedmaßen.

Eines stand fest; ich musste jetzt unbedingt unter die Dusche. So oft, wie ich schwitzend aufgewacht war, war es fast schon ein Wunder, dass meine Eltern noch nicht mit Wäscheklammern auf den Nasen in mein Zimmer gekommen waren. Ich musste stinken wie... Was weiß ich.
Langsam und stöhnend stand ich auf, suchte meinen Bademantel aus meinem Schrank und machte mich schlürfend auf den Weg ins Badezimmer.

Zu meinem Glück war es mal nicht von meinem Bruder besetzt und ich schloss die Tür hinter mir ab. Ich stellte das Wasser der Dusche an und während ich wartete, dass das Wasser wärmer wurde, zog ich meine Sachen aus. Mit den Fingerspitzen fühlte ich, ob das Wasser jetzt der passenden Temperatur entsprach. Mir wurde schon langsam kalt. Mit Gänsehaut stieg ich in die Dusche und genoss das Prasseln des Wassers auf meinem verspannten Körper. Morgens gab es nichts Besseres als eine schöne, warme Dusche.

Nachdem ich meine Haare mit Shampoo ausgewaschen und meinen Körper gewaschen hatte, blieb ich noch eine Weile in der Dusche - einfach um das Gefühl zu genießen und um die Gedanken über diese Nachricht zu verdrängen.

Später, als ich wieder mit Jogginghose und einem Hoodie in meinem Zimmer stand, traute ich mich endlich auf mein Handy zu schauen.

Keine weiteren Nachrichten von Unbekannt. Ich hoffte, dass das auch noch weiterhin so bleiben würde, denn sonst würde ich mir eine neue Handynummer zulegen. Aber woher hatte dieser Jemand überhaupt meine Nummer? Vielleicht hatten sich Lynn, Brooke und Hayden auch nur einen schlechten Scherz erlaubt und die Nummer einfach weitergegeben? Ich wusste es nicht, aber ich hoffte, dass sich das alles noch aufklären würde.

Mit dicken Wollsocken an den Füßen und die nassen Haare zu einem lockeren Dutt zusammengebunden, tapste ich die Treppe hinunter, geradewegs in die Küche.

„Guten Morgen“, grüßte mein Dad und ich zuckte kurz zusammen. Ich hatte ihn hier drinnen nicht erwartet. „Oder sollte ich sagen; guten Mittag?“ Mein Vater schaute mich über den Rand der Zeitung mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Witzig“, grummelte ich nicht sehr gesprächig, setzte mich gegenüber meines Dads auf den Stuhl und ließ meinen Kopf auf meine verschränkten Arme auf den Tisch fallen.

„Schlecht geschlafen, oder wieso bist du so schlecht gelaunt?“, hörte ich meinen Dad verwirrt fragen und ohne aufzuschauen wusste ich, dass er mich gerade mit gerunzelter Stirn betrachtete.

„Ich bin nur müde“, sagte ich gedämpft und fing wie auf Kommando an zu gähnen.

Mein Vater nahm es mir ohne Weiteres ab und laß weiter seine Zeitung.

„Dad, wo ist Tyler?“ hob ich nach einiger Zeit meinen Kopf und schaute meinen Vater fragend an.

Ahnungslos zuckte er mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung. Ich schätze mal, dass er gerade irgendwas für die Universität erledigt. Zu Hause ist er jedenfalls nicht. Warum?“ Stirnrunzelnd sah er mich an und legte die Zeitung weg.

Danger ↣ l.tWhere stories live. Discover now