Black and White

Ryan

Nachdem ich Hanna vor dem Haus abgesetzt und sie mir den Mittelfinger gezeigt hat, mache ich mich auf den Weg nach Hause. Sie ist so süß. wenn sie sich aufregt, sie kneift dann immer die Augen zusammen und es bilden sich kleine Falten auf ihrer Nase. Das ist wohl der Grund, weswegen ich sie immer wieder provoziere.

Wie zum Beispiel die Sache mit ihrem Freund, ich habe eigentlich gedacht sie wäre Single, nein ich war mir sicher, doch sie hat mir das Gegenteil in Worten ins Gesicht geschleudert. 

Ich verziehe das Gesicht, bei dem Gedanken, wie sie ihre Fernbeziehung beschrieben hat. Noah ist ja so süß und wir haben bald einjähriges Jubiläum und so weiter. Zum kotzen, echt! 

Dieser Langweiler hat Hobbys, die mich schaudern lassen. 

Griechisch - Bah! -, 

Astronomie - Sterne sind viel zu weit weg um sie interessant zu finden! -,

Bücher ins Deutsche übersetzen... 

Dazu habe ich mich dann nicht mehr geäußert, es hat mich zu sehr geschockt.

Vorsichtig biege ich in die Seitenstraße ein und parke mein Auto vor dem Haus. Die Lichter sind nicht an, das heißt ich bin alleine. Ich kann nicht anders, als erleichtert zu sein, mein Bauch schmerzt immer noch und manche Bewegungen fallen mir ziemlich schwer. Langsam drücke ich die Tür auf und betrete das stille Haus. Früher haben neben dem Eingang viele Fotos gehangen, doch jetzt ist da nur mehr eine kahle, weiße Wand. 

In meinem Zimmer angelangt, werfe ich mich aufs Bett und vergrabe den Kopf in den Kissen. Hanna in der Schule zu sehen, war ... überraschend. Wie sollte ich auch ahnen, dass sie von den vielen Schulen in New York ausgerechnet auf meine geht?! Sie hat mich irgendwie angestarrt, als ich mit Ariana aus dem Auto gestiegen bin, ich hätte schwören können sie war enttäuscht. Aber das juckt mich nicht oder? Sie ist eine verdammte Langweilerin, obwohl es schon ganz lustig war, wie sie mit Ari umgegangen ist, kein anderer hat sich bis jetzt getraut so mit ihr zu reden. 

Aber sie kann mich doch nicht einfach mit Essen bewerfen! Erstens war es verdammt heiß und zweitens hat mein Image ziemlich geschwankt! Den Knick, den sie dadurch verursacht hat, habe ich aber durch die Kleider Aktion wieder hingebogen. Mir ist es egal, ob das mit den Fotos gemein war, es war es wert. Caleb hat sich zwar ziemlich aufgeregt, aber er wird sich schon wieder einkriegen!

Plötzlich spüre ich ein zusätzliches Gewicht auf meinem Rücken und ich fahre hoch, um meinen Angreifer unsanft aufs Bett zu drücken. Wütend starre ich Ariana an, die etwas geschockt unter mir liegt. Dann streicht sie sich eine der strohblonden Haarsträhnen aus dem Gesicht und kichert hoch.

"Ryan, du brauchst dich nicht auf mich werfen und mich festnageln! Ich will dich auch so", haucht sie mit verführerischer Stimme. Dann drückt sie ihre vollen Lippen auf meine, doch ich schiebe sie weg. Sonst hätte ich sie vielleicht gevögelt, aber heute habe ich keine Lust. 

Ari zieht einen Schmollmund und lehnt sich vor, sodass ich direkt in ihren Ausschnitt sehen kann.

"Komm schon, ich sehe doch, dass du Ablenkung brauchst. Lass mich wenigstens-"

"Ari! Jetzt nicht!"

"Okaay..."

Sie sieht etwas verwirrt aus, doch nach ein paar Sekunden sieht ihr perfektes Gesicht wieder beleidigt aus. 

"Ist es wegen dieser Neuen?"

"Was?"

"Wegen Hanna!"

"Du hast dir ihren Namen gemerkt."

"Du auch."

Genervt senke ich den Kopf und betrachte die Bettdecke. 

"Also, warum willst du nicht mit mir schlafen?!"

Ich zucke mit den Schultern.

"Keine Lust."

Sie schlägt mit der Faust auf einen Polster.

"Das ist nicht war! Es ist ganz sicher wegen der Neuen, ich sehe doch wie du sie immer ansiehst! Und dann hat sie auch noch diesen Minirock angezogen und du hast sie dann mitfahren lassen, ich weiß nicht w-"

"Ari!"

Ich muss die Stimme erheben um ihren Redeschwall zu stoppen.

"Glaub mir, ich interessiere mich kein bisschen für Hanna- für die Neue", füge ich noch schnell hinzu, als ich ihren säuerlichen Blick bemerke, der auftritt als ich Hannas Namen sage.

"Und ja, sie hat eine große Oberweite, doch es braucht dich nicht zu kümmern, wenn ich anderen Mädchen hinterher sehe. Ich bin einfach so, jeder weiß das, auch du!"

"Also geht es dir bei ihr nur um ihre Brüste?"

"Ja verdammt!"

"Okay."

Sie atmet aus und lächelt wieder. Gott, dieses Mädchen ist echt schnell zufrieden. Hanna hätte mir sicher eine gescheuert oder mich stundenlang ignoriert und...

OKAY STOPP! Ich muss aufhören an sie zu denken, sie ist nervig und kindisch! Nicht mein Typ also! 

"Also! Du weißt ja ich schmeiße am Mittwoch eine riesige Jahresanfangsparty!" 

Sie sieht mich geheimnisvolle an. 

"Ich will, dass jeder auf der ganzen Schule später davon redet! Meine Eltern sind nicht da, ich habe also sturmfreie Bude! Du wirst doch kommen, oder?"

Als sie anzüglich mit den Wimpern klimpert stöhne ich auf, doch ich nicke. 

"YES!" Aufgedreht springt sie auf und ab.

Ich wundere mich abermals über ihre Naivität.

Schnell beuge ich mich hinüber zu ihr und drücke meine Lippen auf ihre. Sofort wird sie ruhig und presst sich an mich. Mit ihren langen Fingernägeln fährt sie meinen Bauch hinunter, bis zum Bund meiner Shorts. Ihre großen Brüste berühren mich und ich bedeute ihr weiterzumachen. Sie klettert auf meinen Schoß und beginnt mir gekonnt das T-Shirt auszuziehen, wobei sie sich langsam an mir reibt. 

Die ganze Zeit versuche ich mich auf sie zu konzentrieren, doch es gelingt mir nicht recht. 

Ich mache eigentlich nur weiter, um die Person zu vergessen, deren Gesicht immer wieder in meinem Kopf auftaucht.

                                                                                           * * *