Ich musste lachten, normalerweise war ich der Tollpatschige in der Gruppe. "Und das zweite Mal?" Dieses Mal erzählte Tobi. "Das war diesen Winter, weißt du, manchmal kann man halt auf unseren See gehen, also nur wenn es kalt genug ist aber war es nicht, die Eisschicht war zu dünn. Und Tim ist einfach ohne überhaupt zu testen, ob das Eis ihn hält, drauf rumgesprungen und, ja, wie es nur kommen konnte er ist eingebrochen. Eigentlich wäre er dabei ja auch nicht ertrunken, sondern erfroren aber, Egal. Und das Problem dabei war nur, man darf im Winter nicht auf den See, weil es zu gefährlich ist, aber trotzdem hängt da so eine Rettungs-Leiter an einem Häuschen in dem der Bademeister im Sommer immer sein sollte, für den Notfall. Wir haben die Leiter dann geholt um ihn Raus zu fischt, was wir aber nicht wussten war, dass an dieser Leiter ein Sensor hing, der beim Hausmeister dann ein Lämpchen leuchten lässt, wenn man die Leiter abnimmt und der Hausmeister ist daraufhin gleich zu uns gekommen um zu überprüfen was los war. Und, Ja, somit hatten wir alle unseren ersten Strike, wohl Rafi und ich nicht schuld waren, wir wollten ihn nur Retten. Aber egal, juckt den Direktor von unserer Schule nicht." Als ich diese Geschichte gehört hatte musste ich schmunzeln. "Wow und ich dachte ich bin schlimm." Ich schlug mit auf die Stirn. "Glaub mir Stegi. Niemand und wirklich, niemand kann schlimmer sein als Tim.", gab Tobi stolz zurück. "Tobi? War Tim das nicht auch mit den Bienen letzten Sommer?" Nun gab Rafi sich auch einen Schlag auf die Stirn und bejahte Tobis Frage. Wir alle lachten wieder, danach redeten wir noch lange weiter über sinnlose dinge die uns oder Tim passiert waren, bis wir dann so um 17:55 aufgestanden sind um zum Abendessen zu gehen. Als wir wieder zurück kamen brachte ich noch schnell Tim seinen Teller mit essen hoch. Er war immer noch nicht wach. Ich wusste nicht was ich alleine hier Oben machen sollte, also beschloss ich zuschauen was die anderen Unten so machten. Es waren fast alle unten. Glaubte ich. Da ich einige Gesichter an den Tischen und einige Gesichter im Wohnzimmer zählte. Es konnte natürlich auch sein, dass Schüler von den anderen Klasse hier waren aber da ich sie noch nicht alle kannte, war es mir nicht möglich, es wirklich genau zu sagen. Ich setzte mich zu Felix, da Tobi und Rafi gerade wieder an der PS4 zockten. "Na. Wie geht es Tim?", fragte Felix mich. "Also, keine Ahnung, er schläft immer noch.", gab ich nur trocken von mir, da ich nicht über Tim reden wollte. "Irgendwie voll süß wie er dich Beschützt hat oder nicht?", dabei lachte er und zwinkerte mir zu. "Nein! Ich hätte mich lieber von Sebastian verprügeln lassen sollen, dann würde Tim jetzt auch nicht seinen dritten Strike bekommen. Und wait du hast es auch gesehen?" Er lachte mich aus und konnte beinahe nicht mehr aufhören. "Ja, fast jeder hat es gesehen und ich glaube nicht das er fliegen wird, sein Team hat nächste oder übernächste Wochen ein wirklich wichtiges Spiel!" Als ich gerade antworten wollte, tippte mir jemand auf die rechte Schulter. Ich drehte mich langsam um, es war Sunny.

'Nein. Geh weg. Und komm nie wieder.', dachte ich immer noch sauer auf sie.

"Kann ich kurz mit dir reden?" Ihre Stimme klang leise und sanft. Eigentlich wollte ich verneinen, weil jedes Mal nachdem wir miteinander gesprochen hatten war irgendetwas, nicht gerade so tolles, passiert aber trotzdem stand ich auf und ging ein paar Schritte mit ihr. "Es tut mir so leid.", sie bekam Tränen in den Augen. "Alles was passiert ist.", sie stoppte, "Ist nur meine Schuld.", und nun weinte sie.

'Eigentlich war es ihre Schuld oder besser gesagt, die von ihrem Freund. Ich sollte kein Mitleid verspüren! Es ist schon richtig, dass sie weint! Mist! Ich bin ein zu gutherziger Mensch!'

Ich umarmte sie. "Ach was. Es war dein, ach so toller, Freund. Er hat Tim verprügelt.", versuchte ich sie zu beruhigen, denn die anderen schauten schon weshalb sie weinte. "Ja aber hätte ich dich nicht aufgehalten, um mit dir zu sprechen. Dann hätte Sebastian es nicht gesehen und wäre nicht zu euch gekommen. Ich kenne meinem Freund doch, er ist bloß eifersüchtig." Sie schaute traurig auf ihre Hände. Ich musste ihr widersprechen, "Aber ein normaler Freund würde auch nicht bei jeder Unterhaltung, gleich, so eifersüchtig werden. Das ist ja auch nicht normal. Also bitte sprich mal mit ihm. Ich habe jetzt schon wieder Angst mit dir zu reden." Sie nickte, umarmte mich nochmals und drehte sich um und ging zu ihrem Zimmer. Jetzt stehe ich hier allein. Ich schaute zu den Jungs, bei den Sofas, sie musterten mich. Alle. Tobi und Rafi schauten mich leicht genervt an und schüttelten wieder leicht mit ihren Köpfen. Immer wenn ich mit Sunny geredet hatte passierte etwas. Doch bevor etwas passieren konnte, ging ich Sunny hinter her. Aber nicht, weil ich zu ihr wollte, sondern weil ihr Zimmer genau in der gleichen Etage war wie das von mir und Tim. Ich wollte nur noch schlafen. Ich klopfte an unsere Tür, in der Hoffnung das Tim wach sei und mich rein betten würde. Da keine Antwort kam, öffnete ich einfach die Tür und betrat unser Zimmer. Tim saß aufrecht in seinem Bett und aß. Er schaute mich an, sagte aber nichts. Genauso wie ich. Ich setzte mich auf mein Bett. Immer noch mit meinem Blick auf Tim gerichtet.

'Es tut mir leid Tim.'

Er stellte sein Teller auf seinen Nachttischen und sah mich emotionslos an. "Stegi?", kam es ruhig von Tim. Ich gab jedoch nur ein leises, "Hm?", von mir. "Kannst du aufhören!", sagte er diesmal etwas strenger. Ich war verwirrt. "Mit was?", fragte ich also daraufhin. "Probleme zu machen!", und diesmal sagte er es wieder ein bisschen lauter. Ich war etwas eingeschüchtert von ihm und schaute auf den Boden, dabei stammelte ich ein, "Ja.", aus mir heraus.

'Er ist bestimmt sauer auf mich. Ich bin so ein Idiot.'

Mit einem fragenden Blick schaute ich wieder zu ihm auf. Aber das was ich sah, hatte ich nicht erwartet.

'Wieso lacht er jetzt? Was ist so lustig?'

"Ach Stegi! Du bist so unerfahren." Er grinste mich an.

'Hä, was ist mit ihm los? Muss ich das verstehen?'

"Hat Herr Graaf dir irgendwas gegen Kopfschmerzen gegeben?" Ich sagte im ersten Moment nichts, stand nur auf und holte die Tabletten, die ich auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. Die Stimmung war seltsam. Er bedankte sich mit einem einfachen, "Dangge!" Ich nickte darauf hin nur. "Du kannst auch wieder sprechen Stegi." Langsam setzte ich mich auf mein Bett und musterte ihn wieder. Klar kann ich wieder sprechen aber ich wollte es nicht, fühlte mich Unwohl, trotz dessen wollte ich irgendetwas beitragen, wusste bloß nicht was. "Wie geht es dir?", fragte er mich schlussendlich. "Das sollte ich doch eher dich fragen, oder? Also wie geht es dir.", gab ich nur als Gegenfrage zurück. "Naja. Scheiße!" War mir irgendwie schon klar. "So schaust du auch aus!"

Ich wollte lustig sein, hatte aber nicht funktioniert. Er sah mich nur leicht genervt an.

'Das hätte ich nicht sagen sollen. Ihm geht es wirklich nicht gut und darüber macht man keine Späße.'

Doch aus seinem genervten Blick wurde gleich ein lachender. "Ja danke. Du Pisser!", spuckte er aus und lachte leicht. Ich verstand die Welt nicht mehr, erhob mich und sagte Tim das ich mich jetzt fertig machen würde um zu schlafen und ging ins Bad. Als ich wieder raus kam schlief Tim schon wieder. Ich tat es ihm gleich, legte mich in mein Bett und schlief auch gleich ein.

Stexpert | So anders bin ich nicht!Where stories live. Discover now