Kapitel 9: Lichtschimmer in Reichweite

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Mein ganzer Körper begann zu zittern und meine Arme und Beine wurden langsam taub, meine nackten Füße, die auf dem unebenem Grund entlang gingen, waren es schon längst. Was vielleicht auch recht praktisch war, denn so konnte ich die Schmerzen, die durch die Kälte verursacht wurden, nur als pochend und stumpf spüren. Mein Geist aber, der ist bis jetzt noch vollkommen intakt, bis er wortwörtlich den Geist aufgeben würde, müsste es hoffentlich noch ein Weilchen dauern.

Ihre Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt, und ihr kam der Schleim durch ihre tauben Finger nicht mehr ganz so ekelhaft vor. Hin und wieder tropfte jetzt auch die Decke, woraus sie schloss das sie wahrscheinlich unter dem Grundwasser entlang lief. Sie hatte durch die Eiseskälte die ganze Zeit schon eine Gänsehaut und wenn sie manchmal in Stößen Luft aus atmetete bildeten sich wie im Winter vor ihrem Gesicht kleine Wölkchen.

Sie musst jetzt wohl schon seit einer guten Stunde durch diese unterirdischen Gänge gelaufen sein und die Beben schwollen immer mehr an, nur um dann wieder aufzuhören, und aufs Neue anzufangen. Jetzt war es teilweise so schlimm, das die Wände zitterten und die Decke schon leichte Riss zeigte. Immer wenn sie einen neuen noch größeren als den vorherigen entdeckte, bekam sie einen riesen Schreck. Dann blieben sie und ihr Herz für einen Moment stehen, um sich dann nur dafür zu entscheiden so schnell wie möglich zu rennen und dann schnaufend und außer Atem nach dem Ende der Erschütterung stehen zu bleiben und zu warten, bis die ganze Tortur auf ein neues anfing.

Ein paar Sprints später hastete sie den Gang weiter entlang und nahm auf ihrer rechten Seite für einen kurzen Moment ein grünen Schimmer war. Sie realisierte ihn aber erst als sie schon längst daran vorbei gerannt war, und kehrte um. Da sie Angst hatte einfach an ihm vorbei zu laufen, ging sie wieder langsamer und heftete diesmal ihre Augen die ganze Zeit auf die linke Wand. Da sie beim rennen nur zwischen durch immer mal wieder kurz mir ihrer Hand die Wand gestreift hatte, hatte sie nicht gemerkt, das sie sich neben ihr plötzlich eine bestimmt zwei Meter lange Lücke aufgetan hatte.

Nun sah sie auch das grüne Licht an einer Anzeige wieder. Sie war eine Art Feil, der auf einen Türgriff deutete, wenn sie das richtig erkennen konnte. Also zog sie an ihm und sie konnte ihr Glück kaum fassen. Vor ihr befanden sich alle möglichen Sachen, wie in dem Survival Schränkchen am Anfang des Weges.

Sie tastete in dem Fach herum und fand eine große Taschenlampe, die sie anschaltete und so neben sich auf den Boden legte, das sie direkt auf die Fächer leuchtete. Sie fand im geöffneten Teil des Schrankes weitere Taschenlampen und Kerzen und in dem daneben dicke Jacken und T-Shirts und sogar Hosen. Also beschloss sie sich eins zu nehmen und es gegen ihres auszutauschen. Als sie es sich über den Kopf zog, klebte sie am ganzen Körper und suchte noch schnell nach einem Handtuch, oder Etwas ähnlichem. Erstaunlicherweise fand sie welche unter den Jacken.

Mit einem Handtuch trocknete sie sich schnell ab und zog sich das neue Shirt an. Danach machte sie das gleiche mit ihrer kurzen Hose und und zog dann noch eine dicke Jacke drüber. Fertig umgezogen, hob sie die Taschenlampe wieder auf und machte sich noch auf die Suche nach Socken und Schuhen. Wobei, sie zweifelte das sie passende finden würde. Sie fand sie schließlich einen Schrank weiter fand. Leider gab es bei den Schuhen aber nur, wie erwartet welche die ihr eine Nummer zu großen waren, und sie zog zwei dicke Socken Paare über einander an. Sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie sie es so lange ohne dicke Kleidung ertragen konnte, und atmete tief durch als sich ihr Körper langsam wieder etwas erwärmte.

Fertig angezogen machte sie sich auf die Suche nach etwas Essbarem und schaute in die restlichen Fächer. Sie entdeckte ein paar dutzend Dosen, gefüllte Gläser und Packungen und entschied sich für Trockenfleisch, Zwieback und eine Cola. Sie öffnete die Dose mit dem Dosenöffner der daneben lang, und probierte es.

Ihrer Meinung nach war es jetzt zwar kein Traumessen und Trockenfleisch, klang nach Camping in der Wildnis, es schmeckte aber letztendlich ganz okay. Nach ihrem Geschmack war es nur ein wenig zu viel gewürzt. Der neutrale Geschmack der Zwieback glich das aber gleich wieder aus und die Cola hatte sie innerhalb von ein paar Schlucken ausgeleert. Der süße Geschmack rann ihren Hals hinunter und das Prickeln in ihrem Mund war erfrischend.

Als sie sich fertig gestärkt hatte, und pap satt war öffnete sie noch die restlichen fünf, sechs Fächer und fand noch ein paar Rucksäcke und Tüten. Sie nahm sich einen und auch ein paar der Beutel, wofür sie die mal brauchen könnte wusste sie aber nicht. Dann holte sie noch ein paar Dosen, Gläser und andere Packungen raus und steckte alles zusammen in den großen Rucksack. Da er noch nicht voll war nahm sie zur Sicherheit auch noch ein paar neue Batterien für die Taschenlampe und auch Streichhölzer mit.

Zum Schluss als sie an den Fächern mit der Kleidung vorbeiging, nahm sie sich auch noch zwei T-Shirts zum wechseln und eine Hose und rollte sie zusammen. Diese konnte man Gott sei Dank, alle am Bund verstellen, so das sie dünnen sowie dicken Leuten passte. Also universell Größe :-)

So machte sie sich aufs Neue auf den Weg und leuchtete den endlos langen Gang, vor ihr, mit der Taschenlampe an.

So ich hoffe wie immer das es euch gefallen hat und ihr auch im nächsten Kapitel oder bei anderen Werken von mir mal vorbeischaut.

Wie findet ihr den meine Geschichte bis jetzt so? Würde mich sehr über Kommentare oder Votes freuen! Könnt auch gerne mal bei meinem Profil vorbeischauen.


Riko-Selievs *pausiert*Where stories live. Discover now