Herşeye Rağmen ♡

Herşeye Rağmen ♥ 49

Ich konnte den ganzen Abend nicht mal eine Sekunde schlafen. Ich musste dauernd an Selim denken und weinen. Ich hatte ihn vermisst. Irgendwie musst ich das wieder gut mache. Ich hatte es echt übertrieben. Er hatte recht. Ich hatte ihm keine Change gegeben mir zu helfen. Außerdem er ist doch normalerweise nicht so ein Aggro Typ. Nur bei Demir tickt er anders. Warum weiß ich nicht aber er hat bestimmt seinen Grund. Ich weiß es. Er wandelt sich in Demirs Anwesenheit zu einer Gestörten. Naja ich muss das schnell wieder gut machen. Ich stand auf und lief ins Badezimmer. Als ich mich im Spiegel betrachtete zuckte ich zusammen. Ich fasse es nicht. Ich hatte eben ernsthaft Angst vor mir selbst. Wie grässlich ich aussah. Ich wusch mein Gesicht mit eiskaltem Wasser und lief ins Kleiderschrank. Ich zog mir ein weißes Jeans an und drüber ein hellblaues Shirt. Dann atmete ich einmal tief ein und aus. Ich setzte mich an meinem Schminktisch und betrachtete mich erneut im Spiegel. Ich hatte rote geschwollene Augen und meine Augenringe waren deutlich zu sehen. Mit etwas schminke musste ich das wieder gut machen können. Ich nahm mein Make-Up und verdeckte meine Augenringe damit. Etwas Wimperntusche und Lippenstift. Joah schminke macht's möglich. Weiter sah ich mich im Spiegel und war mir dann sicher, dass ich immer noch schrecklich aussah.
Ich nahm meine Tasche, Jacke und lief zum Auto. Ich setzte mich rein und war am überlegen. Etwas zögerte mich heute morgen in die Schule zu fahren. Vielleicht hatte ich nur Angst Selim zu sehen. Ich atmete ein und aus dann schaltete ich den Motor ein und fuhr los. An der Schule angekommen sah ich die anderen und auch Selim war da. Sollte ich zu ihnen gehen? Aber die Morgendlichen Umarmungen? Was soll ich bei Selim machen? Zögernd schnallte ich mich ab, stand ich auf und lief mit kleinen Schritten zu meine Freunde. Ich umarmte alle. Selim ließ ich als letzte. Bei ihm angekommen sahen wir uns in die Augen. Er hat geweint. Er hatte rote geschwollene Augen so wie ich. Seine Augenringe waren auch deutlich zu sehen. Warum sieht er mich so kalt an? Ich spürte ein stechen an meinem Herzen. Dann schüttelte er seinen Kopf und in dem Moment klingelte es. Ohne mich zu umarmen, ohne meine Hand zu nehmen, was er sonst immer machte lief er Richtung Schule. Ich schloss meine Augen und spürte wie eine Träne mir runter kullerte. Dann spürte ich eine warme Hand an meinem Schulter. Es war Tuğba. Sie streichelte meine Schulter und wir liefen ebenfalls zur Schule. Den Schmerz an meinem Herzen spürte ich immer noch. Vor dem Klassenzimmer hörte ich wie jemand hinter mir völlig entsetzt schrie: ,,Du dumme Kuh pass doch auf wohin du läufst. Was rennst du wie ein beschissenes Huhn durch die Gegend?!" Die Stimme kam mir sehr bekannt vor. Die Stimme von der ich schon Sehnsucht hatte. Als ich seine Stimme hörte hatte ich ein kribbeln am Herzen. Dieser jemand könnte nur eine Person sein. Als ich mich umdrehte bestätigt er es. Es war Selim. Er sah echt fertig aus. Genauso wie ich. Jetzt schreit er schon unschuldige an. Leidet er auch so wie ich? Vermisst er mich auch? Er sah rüber zu mir und es bildeten leichte Tränen in seine wunderschönen Augen. Doch! Er leidet. Er hat auch schmerzen. Er vermisst mich. Schnell kam er wieder zu sich und lief ins Klassenzimmer. Ich ging mit Tuğba ebenfalls rein und ich setzte mich langsam neben Selim auf meinem Platz hin.

In wenigen Minuten kam der Lehrer. Im Unterricht dachte ich nur an Selim. Der Unterricht war mir vollig egal. Meine Gedanken waren nur bei ihm. Doch dann schweiften meine Gedanken an dem Abend. Ich merkte, das mir wieder Tränen kamen. Sofort versuchte ich sie wegzudrücken. Zum Glück bekam keiner was mir weil alle auf den Unterricht konzentriert waren. Es konnte aber sein, dass Selim es bemerkt hatte. Bis zur Pausenklingel benahm Selim sich so als wäre nichts passiert. Er lachte, machte Quatsch, störte den Unterricht und flirtete vor meine Augen mit den Blondinen. Ich kochte vor Wut. Was hat er vor? Möchte er Rache nehmen? Als es zur Pause klingelte nahm ich Selim an der Hand und zog ihn hinter die Turnhalle.

Ich: ,,Was machst du?! Willst du das ich verrückt werde?"

Selim: ,,Was los? Hast du deine Aggressionen?" (Zwinkert)